In der Kolumne schreiben unsere Campus-Reporter, allesamt Studierende in Koblenz und Landau, unplugged aus ihrem Alltag. Heute verabschiedet sich Nina Seel mit ihrer 19. Kolumne aus dem Uniblog-Team und blickt zurück auf ihre Reise als Campus-Reporterin.
Wenn Worte meine Sprache wären… singt Tim Bendzko. Ihm fehlen die Worte, um zu sagen, was er fühlt. Bei mir ist es genau anders herum. Worte sind mein Werkzeug, ob geschrieben oder gesprochen. Kommunikation ist meine Leidenschaft. Ich liebe, was man damit ausdrücken kann. Worte sind meine Sprache.
In der Kolumne schreiben unsere Campus-Reporter, allesamt Studierende in Koblenz und Landau, unplugged aus ihrem Alltag.
Manchmal sprudeln sie nur so aus mir heraus, fließen zusammen zu Absätzen und formieren sich zu ganzen Texten. Sprachliche Ästhetik ist mir wichtig. Nicht nur die Grammatik muss stimmen, besonders der Ausdruck ist mein Faible. Ich verliere mich gerne in sprachlichen Bildern und feile an einzelnen Passagen, bis sie sich für mich stimmig anfühlen. Ob für kreative Glückwünsche auf Geburtstagskarten oder E-Mails an Vermieter und Vorgesetzte, die Korrektur von Bewerbungen oder Abschlussarbeiten, für alle Formen von Texten finde ich gern kleine Besonderheiten, die den Ton des Geschriebenen unterstreichen und dem Text eine freundliche Würze verleihen. Mein aktuelles Schreibprojekt, für das ich den Reporter-Job nun hinter mir lassen werde, mutet etwas weniger facettenreich an: Die Masterarbeit muss wissenschaftlichen Ansprüchen genügen und sachlich-professionell formuliert werden.
Zwei Jahre Schreibwerkstatt
Umso schöner ist es, dass mir der Uniblog eine Plattform bot, mich sprachlich auszutoben. So sind im Laufe der vergangenen zwei Jahre 57 Artikel entstanden und jeder für sich war eine Lehre und ein Erlebnis. Ich habe besondere Begegnungen erlebt, skurrile Themen bearbeitet und spannende Persönlichkeiten getroffen. Jedes Interview hatte seine eigene Geschichte. In besonders schöner Erinnerung geblieben ist mir der Rundgang durch die Zooschule, der Ausflug in ein Künstler-Atelier, ein Telefonat nach Abu Dhabi und die Verkostung des Imkerglück-Honigs. Ich habe sämtliche Kommilitonen, Mitbewohner und Freunde von Freunden verhaftet, mir für Nebenjob- und Studienfach-Serien Rede und Antwort zu stehen. Zwar studiere ich Kommunikationswissenschaften, habe aber gelernt, dass es manchmal leichter ist, mit dem Blick eines Laien über mir völlig fremde Sachverhalte zu schreiben. So kenne ich mich inzwischen besonders gut mit Gewässerversalzung, Schnakenbekämpfung und Bewässerung von Olivenhainen aus. Was mir die Arbeit beim Uniblog aber vor allem gezeigt hat: Wie vielseitig unsere Uni ist. Es gibt unzählige tolle Projekte, Initiativen, Gruppen und vor allem Menschen, über die es sich lohnt, zu berichten, damit die Leserschaft erfährt, welches Angebot es über die normalen Stundenpläne hinaus zu entdecken gibt. Als Karla Kolumna vom Campus Landau konnte ich meine Uni noch viel besser kennenlernen.
Wundertüten-Momente
Besonders die Kolumnen lagen mir am Herzen, weil sie Ausdruck meiner sehr persönlichen Gedanken sind und mir ermöglicht haben, über Themen zu schreiben, die mich in diesem Moment bewegt haben. Der Rückblick auf meine Kolumnen ist eine Zeitreise durch meine Wundertüten-Momente. Mit dem Umzug von Dresden nach Landau fing alles an. Sie begleiteten mich ins Flugzeug und in den Urlaub, auf meiner Jogging-Strecke, durch die Jahreszeiten, zu meinem Praktikum nach München und in ein neues Jahr. Sie ließen Raum für Herzensangelegenheiten und die wichtigen Fragen im Leben: Sollten wir einen Organspendeausweis haben? Wie fühlt sich Heimweh an? Wäre ein bisschen mehr Digital Detox sinnvoll? Wie soll ich mein Leben gestalten und wie kann ich gute Entscheidungen treffen?
Ich bin dankbar für diese Reise und werde sicher den ein oder anderen Weg und Kanal finden, meine Gedanken weiterhin in Worte und Texte zu fassen. Diese letzte Kolumne widme ich der Erklärung dafür, warum ich schreibe: Weil Sprache und Geschichten meine Leidenschaft sind.