In der Kolumne schreiben unsere Campus-Reporter, allesamt Studierende in Koblenz und Landau, unplugged aus ihrem Alltag. Heute erzählt Lisa Leyerer von ihrer Zeit beim Uniblog und ihren persönlichen Erfahrungen.
Vier Jahre, elf Videos, 28 Artikel und ziemlich genau 3446 Fotos – das war meine Zeit beim Uniblog. Das Studium und somit auch meine Tätigkeit als Uniblog-Reporterin geht langsam zu Ende. Zeit, sich an die Momente zu erinnern, die mich für mein Leben geprägt haben.
Willkommener Gast
Professoren, Promovierende, Alumni, Studierende – ich hatte sie alle vor meiner Linse. Fast 3500 Mal habe ich den großen runden Auslöser-Knopf auf der Kamera gedrückt mit einem Ziel: die Schokoladenseite zu finden. Für die einen oder anderen gehörte eine große Portion Mut dazu, sich von mir ablichten oder sogar filmen zu lassen. Um ehrlich zu sein, war es auch für mich immer wieder spannend und aufregend, das perfekte Bild oder die beste Videosequenz zu bekommen. Doch wissen Sie, was das Spannendste beim Fotografieren war? Die Personen hinter der Kamera, die interessanten Gespräche über Religion, Flugangst oder Nanopartikel und vor allem die Herzlichkeit, die die Menschen mir entgegengebracht haben. Nach meinem Videodreh über die Square Dance Veranstaltung war ich plötzlich Teil einer Choreo auf der Tanzfläche, die Teilnehmer von Switching Tables hatten für mich eine zusätzliche Portion Nachtisch vorbereitet und die Mitarbeiter von Senect erklärten mir bei einer kühlen Fanta die Faszination des 3D-Druckers. Sie merken schon, es war besonders die Zeit nach den Foto- oder Videoaufnahmen, in der ich Menschen kennenlernen durfte, die mich in ihre Welt eintauchen ließen und mich auch heute noch jederzeit willkommen heißen. Ein tolles Gefühl.
In fremden Ländern und Kulturen
Apropos fremde Welt: Für meine Arbeit als Uniblog-Reporterin bin ich – gedanklich – in viele fremde Länder gereist. Ob Botswana, Ruanda oder die arabische Kultur: Ich durfte gemeinsam mit meinen Interviewpartnern neue Welten erkunden. Durch unseren Videodreh über die Zooschule konnte ich einiges über die Tierwelt lernen. Am meisten fasziniert hat mich die Vielfalt der Universität. Im Café Asyl wurde dies besonders deutlich: Egal welche Hautfarbe, Religion oder Kultur, alle saßen gemeinsam an kleinen Tischen und backten Weihnachtsgebäck oder spielten Gesellschaftsspiele. Diese Momente einzufangen, hinterlässt mir heute noch Gänsehaut. In tiefgründigen Gesprächen ging ich den Fragen nach ‘Was ist normal?‘ und was bedeutet ‘Integration‘. Die Antwort gaben mir engagierte Menschen, die Vielfalt nicht nur groß schreiben, sondern auch leben. Und dann fing ich selber an, meinen Platz in der Welt zu hinterfragen, alte Verhaltensmuster aufzubrechen und das Leben mit einem weiteren Blick zu durchleuchten.
Jenseits von Müssen
Es gab Menschen, die mich nicht nur geprägt, sondern auch emotional berührt haben. Es ist die Art von Personen, die für eine Sache lebt und über den Tellerrand schaut. Studierende, die bei Wind und Wetter mit schwerem Bollerwagen Lebensmittel vor der Mülltonne retten. Kommilitonen, die sich auf die Natur berufen und ihren eigenen Wein von Hand anbauen. Studentinnen, durch die Integration kinderleicht werden kann. Ich bin unglaublich stolz, genau diesen Menschen eine Plattform gegeben und der Öffentlichkeit von ihren Projekten erzählt zu haben.
Das waren sie – meine persönlichen Highlights und Erlebnisse, die ich nie vergessen werde. Zum Abschluss richtet sich mein Wort an Sie, liebe Leser. Danke, dass ich Sie auf diese Reise mitnehmen durfte. Dass ich Ihnen von meiner Schwäche, meinen Erfahrungen, Gedanken und meiner großen Liebe erzählen konnte. Und, dass ich Ihnen das ein oder andere Lächeln ins Gesicht gezaubert habe. Bleiben Sie neugierig!