Studis & ihre Nebenjobs

Werkstudentin bei Roche: Kommunikation und Medizin vereint

Lorena Mayer zeigt bei ihrem Nebenjob im Großkonzern viel Engagement und kann sich nun über ein anschließendes Volontariat freuen. Foto: Philipp Sittinger

Lorena Mayer zeigt bei ihrem Nebenjob im Großkonzern viel Engagement und kann sich nun über ein anschließendes Volontariat freuen. Foto: Philipp Sittinger

Was tun, wenn man ein Faible fürs Schreiben hat und sich gleichzeitig für Medizin interessiert? Lorena Mayer kennt die Lösung: Sie arbeitet als Werkstudentin beim Gesundheitsunternehmen Roche in Mannheim und unterstützt dort die Abteilung Unternehmenskommunikation. So verbindet sie ihr Interesse an Gesundheitsthemen mit ihrem Know-How aus dem Studium der Sozial- und Kommunikationswissenschaften.

Wer sind Sie?

Mein Name ist Lorena Mayer, ich bin 25 Jahre alt und schließe bald meinen Master in Sozial- und Kommunikationswissenschaften am Campus Landau ab. Aktuell schreibe ich an meiner Abschlussarbeit und möchte sie noch in diesem Jahr abgeben.

Die Serie

Das WG-Zimmer, das eigene Auto, der Kinobesuch mit Freunden: Das alles will bezahlt werden. Viele Studierende verdienen sich neben der Unterstützung der Eltern und Bafög etwas dazu oder finanzieren ihr Studium komplett selbst. Uniblog stellt in einer Serie Studierende und ihre Nebenjobs vor. Von alltäglich bis kurios ist fast alles dabei. Bisher erschienene Artikel finden sie hier.

Was für einen Nebenjob machen Sie?

Ich bin seit etwa einem Jahr Werkstudentin in der Kommunikationsabteilung von Roche Diagnostics in Mannheim. Roche ist ein Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich mit Hauptsitz in Basel. Um meine Tätigkeit ein bisschen besser verstehen zu können, kurz zur Erklärung: Der Konzern teilt sich in zwei Divisionen auf – Pharma und Diagnostics. Während der Pharma-Bereich für die Produktion von Medikamenten zur Behandlung von Krebs oder auch Multiple Sklerose bekannt ist, geht es im diagnostischen Bereich um das Erkennen der Krankheit – eben um die richtige Diagnose. Die Bandbreite reicht vom kleinen Teststreifen bis zu zimmergroßen Diagnostikgeräten für Labore und Krankenhäuser. Roche hat weltweit 90.000 Mitarbeiter und in Deutschland ist Mannheim mit über 8.000 Angestellten der größte Standort.

Was sind Ihre Aufgaben?

Wir haben verschiedene Mitarbeitermedien, für die wir die unterschiedlichsten Inhalte aufbereiten. Es gibt zum Beispiel eine Zeitschrift, für die ich Artikel über aktuelle News aus dem Unternehmen, Nachberichterstattung von Events oder Ankündigungen schreibe, die für alle Mitarbeiter relevant sind. Gleiches gilt für unser Intranet. Ich gehe immer wieder zu Unternehmensveranstaltungen, mache Fotos und schreibe anschließend darüber. Außerdem bin ich mitverantwortlich für unsere Social Media-Kanäle. Das ist eine echte Herausforderung, da man sich gerade auf Twitter kurz fassen und trotzdem alle Infos auf den Punkt bringen muss.

Ursprünglich wurde ich dafür eingestellt, die Videokommunikation zu unterstützen, hatte bis dahin allerdings eher Erfahrung in verschiedenen Print- und Online-Medien gesammelt. In das neue Medium wurde ich dann Stück für Stück eingearbeitet. Vor Kurzem habe ich mein erstes eigenes Video fertig gestellt, bei dem ich jeden Schritt begleitet habe: Ich habe sowohl das Drehbuch geschrieben als auch gefilmt, geschnitten, den Ton hinterlegt und anschließend die Verbreitung organisiert. Dahinter steckten vier Wochen Arbeit und ich bin super stolz darauf, weil mir sehr viel Verantwortung übergeben wurde und das Feedback durchweg positiv war.

Was bereitet Ihnen am meisten Freude bei dieser Arbeit?

Das Projektmanagement. Ich finde es klasse, Dinge zu koordinieren und an der Schnittstelle verschiedener Aufgabenbereiche zu sitzen. Bald steht als kleines Projekt zum Beispiel wieder der Weihnachtsgruß an alle Mitarbeiter an – dieses Mal per Video. Es macht mir Spaß, zu überlegen, was wann erledigt werden muss und wie ich das am besten umsetzen kann. Ich kann auch ganz gut unter Druck arbeiten und den Überblick behalten, wenn es mal hektisch wird. Aber ich schreibe auch sehr gerne und mit dem Thema Video habe ich einen ganz neuen Bereich kennengelernt. Diese Vielseitigkeit und auch die Tatsache, dass ich mir relativ frei einteilen kann, wann ich was mache, finde ich toll.

Darüber hinaus finde ich Gesundheitsthemen an sich spannend. Ich hätte mir damals auch vorstellen können, Medizin zu studieren. Nun kann ich mich trotz meiner ganz anderen Fachrichtung täglich damit auseinandersetzen. Man erfährt sehr viel über verschiedene Krankheiten und Medikationen, den Umgang mit Gesundheit und soziodemographische Entwicklungen.

Wie kamen Sie an Ihren Nebenjob?

Das war ein Glücksfall. Ich wollte schon immer bei Roche arbeiten, aber da ich einen Bachelor in Soziologie habe, dachte ich, ich sei für den Konzern gar nicht relevant. Dann war die Stelle ausgeschrieben, ich habe mich ganz normal beworben und hatte bald die Zusage. Mittlerweile steht auch fest, dass ich nach meinem Abschluss in das 18-monatige Volontariat in der Kommunikation bei Roche einsteigen kann.

Was verdienen Sie bei diesem Nebenjob?

Darüber kann ich leider keine genaue Auskunft geben, aber es ist wirklich mehr als angemessen.

Kann man diesen Job weiterempfehlen? Braucht man bestimmte Voraussetzungen dafür?

Ja, ich würde den Job zu 100 Prozent weiterempfehlen, ich hatte noch nie einen besseren Nebenjob. Ich habe eine super Abteilung mit sehr kompetenten Kollegen erwischt, bekomme immer Feedback zu meinen Aufgaben und kann dadurch viel lernen.

Bezüglich der Voraussetzungen würde ich sagen, ein Bachelorabschluss kann auch ausreichen und wenn man gut in die Abteilung passt und Lernbereitschaft zeigt, ist es nicht unbedingt notwendig, dass man etwas mit Kommunikation studiert. Gut wäre, wenn man generell ein bisschen Vorerfahrung aus dem Arbeitsleben mitbringt, also mal ein Praktikum gemacht hat.

Wie „studienkompatibel“ ist Ihre Arbeit? Bitte vergeben Sie Sterne von 1 bis 5 (5 Sterne = super kompatibel)

Wenn man neben dem Studium 15 Stunden pro Woche aufbringen kann, dann ist es machbar. Dadurch, dass ich in Mannheim wohne, kann ich mich auch mal an einem dritten Tag bereithalten, um zum Beispiel spontan an einem Meeting teilzunehmen. Besonders wertvoll ist für mich, dass ich zwei Tage in der Woche einen praktischen Einblick in das erhalten habe, was ich an den anderen drei Tagen in der Uni in der Theorie gelernt habe. Und gerade jetzt neben der Masterarbeit finde ich die Abwechslung toll. Ich habe löasse Kollegen, bekomme Rückmeldung, erlebe interessante Projekte und sehe schnell Ergebnisse. Alles in allem für mich glatte 5 Sterne.

Nina Seel