Karriere

Förderung für Nachwuchswissenschaftlerinnen

NaWi-Programmkoordinatorin Solveig Schartl (links) und Nachwuchswissenschaftlerin Sarah Schäfer-Althaus (rechts) freuen sich über die gute Zusammenarbeit. Foto: Esther Guretzke

NaWi-Programmkoordinatorin Solveig Schartl (links) und Nachwuchswissenschaftlerin Sarah Schäfer-Althaus (rechts) freuen sich über die gute Zusammenarbeit. Foto: Esther Guretzke

Der Anteil an Frauen, die Karriere in der Wissenschaft machen, ist in Deutschland noch immer vergleichsweise niedrig. Um das zu ändern, gibt es an der Universität Koblenz-Landau im Rahmen des Hochschulpakts 2020 verschiedene Programme zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft. Eines dieser Programme ist das Förderprogramm für Nachwuchswissenschaftlerinnen (NaWi), das Doktorandinnen und Postdoktorandinnen in ihrer wissenschaftlichen Weiterqualifizierung unterstützt.

“Es gibt zahlreiche talentierte und forschungsinteressierte Frauen”, weiß die NaWi-Programmkoordinatorin Solveig Schartl. Um die Chancen bei Stellenbesetzungen und Berufungen für Frauen zu erhöhen, fördert NaWi deren akademische Karriere seit 2011. Das Programm ist an das Interdisziplinäre Promotionszentrum (IPZ) angeschlossen, befindet sich seit 2016 in der zweiten Förderphase und hat in diesem Rahmen seine Förderlinien weiterentwickelt.

Der Weg durch Promotion und Habilitation scheitert oft an finanziellem oder zeitlichem Druck. Um die Karriere von Nachwuchswissenschaftlerinnen zu fördern, unterstützen die sechs Förderlinien von NaWi je nach Bedarf. Möglich ist zum Beispiel eine Entlastung für (Post-)Doktorandinnen mit Kind durch eine studentische Hilfskraft, ein Stipendium in der Anfangs- oder Schlussphase der Promotion oder ein Zuschuss für das Lektorat einer fremdsprachlichen Publikation. Auch eine Tagungsteilnahme oder die selbstständige Ausrichtung einer Tagung werden gefördert. “Sichtbarkeit und Vernetzung in der scientific community sind sehr wichtig für eine akademische Karriere”, betont Schartl.

Freiraum für Karriere schaffen – und ausfüllen

Die Serie

Karriere. Lindsay Henwood/UnsplashDie Arbeitswelt kennenlernen und Perspektiven ausleuchten – wer hier schon im Studium aktiv wird, dem fällt der Berufseinstieg oft leichter. Unsere Serie “Karriere” informiert zu Möglichkeiten, sich auf den Lebensweg nach der Uni vorzubereiten.

Eine der Geförderten ist Dr. Sarah Schäfer-Althaus. Sie hat 2015 an der Universität Paderborn promoviert und ist derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin (LfbA) am Institut für Anglistik der Universität Koblenz-Landau tätig. Mit der Publikation ihrer Dissertation kam sie ihrem Traum von einer Professur einen Schritt näher. Um ihre wissenschaftliche Karriere und Forschung noch weiter voranzubringen bewarb sie sich bei NaWi auf den Zuschuss zur Tagungsausrichtung. Die Tagung Transient Bodies in Anglophone Literature and Culture organisiert Schäfer-Althaus zusammen mit ihrer Paderborner Kollegin Dr. Sara Strauß. Die Veranstaltung, die am 9. Juni am Campus Koblenz stattfinden wird, thematisiert die Verortung des vergänglichen Körpers und körperlicher Übergangsriten im anglophonen Kulturraum. Die Tagung bietet den Teilnehmenden eine Plattform für wissenschaftlichen Austausch, aber auch zur Netzwerkbildung: “Ich finde diesen heterogenen Austausch zwischen Angehörigen unterschiedlicher Universitäten, aber auch unterschiedlicher Qualifikationsstufen total spannend”, begeistert sich Schäfer-Althaus. “Die Ausrichtung einer Tagung ist mit viel Zeit und Arbeit verbunden, aber ich erfahre von NaWi großartige Unterstützung und Betreuung. Besonders hilfreich waren Ratschläge rund um die Verwaltung: Wie setze ich HiWi-Verträge auf, welche Richtlinien gibt es bei der Kostenkalkulation zu beachten?”

Durch die Ausrichtung der Tagung kann Schäfer-Althaus Präsenz in der akademischen Gemeinschaft zeigen und ihre Sichtbarkeit erhöhen. Damit das gelingt, wird sie von NaWi nicht nur finanziell unterstützt. “Ich nehme aus dem Programm viel mit und im Idealfall verhilft mir die Tagung mein Habilitationsvorhaben zu konkretisieren”, berichtet sie. “Ich glaube, dass Nachwuchswissenschaftlerinnen sehr viele gute Ideen haben, aber oftmals nicht wissen, wie sie diese gezielt umsetzen können. Das IPZ ist hierbei ein kompetenter Ansprechpartner in allen Fragen rund um die wissenschaftliche Karriere.”