Die Kulturwissenschaftsstudentin Sandra Knoblauch weiß, wo die Musik spielt: Als studentische Hilfskraft dirigiert sie den öffentlichen Auftritt der Internationalen Jungen Orchesterakademie.
Wer sind Sie?
Mein Name ist Sandra Knoblauch, ich bin 25 Jahre alt und studiere Kulturwissenschaft im dritten Master-Semester. Zuvor habe ich Kultur, Theater und Film mit dem Hauptfach Kulturanthropologie in Mainz studiert.
Die Serie
Das WG-Zimmer, das eigene Auto, der Kinobesuch mit Freunden: Das alles will bezahlt werden. Viele Studierende verdienen sich neben der Unterstützung der Eltern und Bafög etwas dazu oder finanzieren ihr Studium komplett selbst. Uniblog stellt in einer Serie Studierende und ihre Nebenjobs vor. Von alltäglich bis kurios ist fast alles dabei. Bisher erschienene Artikel finden sie hier.
Was für einen Nebenjob machen Sie?
Ich arbeite bei der Kultur- und Sozialstiftung Internationale Junge Orchesterakademie (IJOA) als studentische Hilfskraft und bin dort für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Meine Arbeitszeit kann ich mir frei einteilen. Meist sind es etwa zwölf Stunden in der Woche, das variiert. Jedes Jahr zu Ostern gibt es ein dreiwöchiges Orchesterprojekt und im Sommer einen zweiwöchigen Meisterkurs für Kontrabassisten. Während dieser Zeit bin ich Vollzeit in Pleystein in Bayern und den jeweiligen Spielstätten beschäftigt.
Was sind Ihre Aufgaben?
Ich organisiere den Online-Auftritt, das heißt, ich übernehme die Gestaltung der Webseite, die Bespielung sozialer Medien und verfasse einen Newsletter. Darüber hinaus bereite ich Pressekonferenzen vor, regele alle Anzeigen und Medienpartnerschaften mit Zeitungen, Radiostationen und anderen Medienunternehmen. Zusätzlich verfasse ich Presseinformationen, pflege den Kontakt mit der Presse und organisiere Interview- und Filmtermine.
Was bereitet Ihnen am meisten Freude bei dieser Arbeit?
Wir arbeiten als Team das ganze Jahr über für die Projekte, die an Ostern und in den Sommermonaten stattfinden. An Ostern kommen jährlich etwa 100 junge Musiker aus der ganzen Welt in Pleystein zu einem großen Orchester zusammen, um anschließend auf Konzerttournee zu gehen. Es ist wirklich toll, wenn das Orchester zum ersten Mal zusammen spielt und man weiß, wofür man das ganze Jahr über an Computer und Telefon hart gearbeitet hat. Dazu kommt noch der Bezug zu meinem Studium, in dem Interkulturalität eine zentrale Rolle spielt. Vergangenes Jahr hat sich das Orchester aus Vertretern von fast 30 Nationen zusammengesetzt. Auch Musiker aus Nordkorea waren dabei. All diese Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen im kleinen Pleystein versammelt zu sehen – das ist schon etwas ganz Besonderes.
Wie kamen Sie an Ihren Nebenjob?
Ich habe nach dem Abschluss meines Bachelorstudiums ein Praktikum bei der IJOA gemacht und wurde danach als studentische Hilfskraft übernommen.
Was verdienen Sie bei diesem Nebenjob?
Ich verdiene 450 Euro im Monat.
Kann man diesen Job weiter empfehlen? Braucht man bestimmte Voraussetzungen dafür?
Die Jobs bei der IJOA sind auf jeden Fall weiterzuempfehlen. Möchte man bei den Projekten mitarbeiten, muss man zunächst ein Praktikum absolvieren, das ebenfalls vergütet wird. Für die Arbeit bei der Stiftung sollte man teamfähig sein und auch in stressigen Situationen die Ruhe bewahren können.
Wie „studienkompatibel“ ist Ihre Arbeit? Bitte vergeben Sie Sterne von 1 bis 5 (5 Sterne = super kompatibel)
Ich vergebe 4 Sterne. Ich kann von Zuhause aus arbeiten und mir meine Zeit frei einteilen. Nur vor Ostern fällt sehr viel Arbeit an und das kann unter Umständen mit Prüfungen oder anderen Abgaben zusammenfallen.
Interview: Natalie Henzgen