Martin Lilkendey ist Akademischer Oberrat für künstlerische Praxis und Didaktik am Institut für Kunstwissenschaft. Seine neuste Reihe „Where are we going“ porträtiert Flüchtlinge, die in Köln untergekommen sind. Seit September 2014 fotografiert Martin Lilkendey Personen in einem Kölner Container. Das Set ist ein ganz einfaches: ein schwarzer Hintergrund, ein Stativ mit Kamera und eine Fotoleuchte. Die Bilder sind intensiv. Vor allem wenn man weiß, welche Geschichten die Menschen haben, die der Koblenzer Dozent vor seiner Linse hat: Es sind Flüchtlinge. Seine Reihe “Where are we going” ist zur Zeit im Internet zu sehen. „Ich versuche, den Begriff Flüchtling zu personifizieren, meiner Ansicht nach ist der Begriff zu beschränkt und zu negativ behaftet für die Menschen, die damit gemeint sind“, meint Lilkendey. Seitdem die Medien verstärkt über das Thema berichteten, ist es ihm wichtig, die Problematik mit der Sprache anzugehen, die er am besten spricht. „Xenophobie, also Fremdenangst, führt zu Fremdenhass. Diese Angst verschwindet normalerweise, wenn man sich mit den Menschen beschäftigt, sie kennenlernt, sie ansehen kann“, sagt Lilkendey. Die Fotografie bietet in seinen Augen die …