Alle Artikel in: Lernen, lehren, forschen

In der neuen Universitätsambulanz für Kinder und Jugendliche wird die ganze Palette der psychischen Störungen behandelt. Foto: Hiller

Kinder stehen im Fokus: Neue psychotherapeutische Uni-Ambulanz für Kinder und Jugendliche in Landau

Die Universität Koblenz-Landau hat vergangene Woche in Landau eine psychotherapeutische Ambulanz für Kinder und Jugendliche eröffnet. Im Herbst wird auch ein Fortbildungsstudiengang zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten starten. „Heute ist ein guter Tag“, verkündete Universitätspräsident Prof. Dr. Roman Heiligenthal bei seiner Rede zur Eröffnung der neuen psychotherapeutischen Ambulanz für Kinder und Jugendliche am vergangenen Mittwoch in Landau. Ein guter Tag für die Stadt und die Universität respektive den Fachbereich Psychologie, der die Einrichtung vielfältig nutzen möchte. Der Landauer Bürgermeister Thomas Hirsch betonte, wie wichtig es sei, „psychische Erkrankungen von Kindern aus ihrem Schattendasein herauszuholen“. Auch wenn in der neuen Einrichtung vorwiegend ein breites Spektrum an psychischen Erkrankungen verhaltenstherapeutisch behandelt werden soll, könne es im Rahmen von Forschungsprojekten durchaus zu Spezialisierungen der neuen Ambulanz für Kinder und Jugendliche bis 21 Jahren kommen, erklärte die Geschäftsführerin Dr. Daniela Schwarz. Mögliche Forschungsthemen nannte sie auch sogleich: Die Betreuung von Kindern psychisch erkrankter Eltern, Angststörungen und Depressionen sowie ungewöhnlich stark schreiende Babys sind mögliche Schwerpunkte. Dennoch geht die Ambulanzleitung von einem generalistischen Ansatz aus, so sollen in den vier Therapieräumen …

Apokalypse-Theorien sind populär - und können die Wissensgesellschaft verändern. Foto: Fotolia/Lassedesignen

Apokalypse: Ein Sprungbrett für Außenseiter in der Wissenschaft

Der Hype um das “Ende des Maya-Kalenders” hat im Jahr 2012 zahlreiche Weltuntergangsexperten auf den Plan gerufen. Neben Spinnern seien darunter aber auch wissenschaftsnahe Theoretiker, die große Verunsicherung in den etablierten Wissenschaft auslösen könnten, sagen Dr. Clemens Albrecht, Professor für Allgemeine Soziologie, und Fabian Fries, Mitarbeiter und Doktorand am Intitut für Soziologie in Koblenz. Beide erforschen, wie diese wenig anerkannten Theorien unsere Wissensgesellschaft verändern. Ob Alfred Wegener, Galileo Galilei oder Robert Koch: Sie alle waren einmal Außenseiter ihres Faches, die von den anerkannten Koryphäen des Wissenschaftsbetriebes belächelt und beschwichtigt wurden. Doch sind es oft genau jene Figuren, die die radikalen Umstürze in den Wissenschaft herbeigeführt haben, meint Dr. Clemens Albrecht, Professor für Allgemeine Soziologie in Koblenz. “Diese Leute werden oft lange als Spinner wahrgenommen und müssen jahrzehntelange Kämpfe führen, um anerkannt zu werden.” Apokalypse-Theorien sind populär Vor allem Weltuntergangsbewegungen sorgten seit dem Mittelalter immer wieder für einen großen Popularitätsschub wissenschaftlicher Außenseiter, die der etablierten Wissenslandschaft heftige Erschütterungen zufügten, so der Soziologe. Gemeinsam mit Fabian Fries, Institutsmitarbeiter und Doktorand am Institut für Soziologie, erforscht er im …

Wenn die eigenen Kinder auf dem Fußballplatz stehen, liegen bei vielen Eltern die Nerven blank. Foto: Fotolia / Beatrice Prève

Pushy Parents: Brüllende Eltern am Spielfeldrand wirken negativ auf Kinder

Vom Fußball-Amateur zum Profi: Für viele Kinder ist das der größte Traum. Unterstützung finden sie oftmals in ihren Eltern, die bei jedem Spiel am Seitenrand stehen und sie tatkräftig anfeuern. Aber was ist, wenn es die Eltern übertreiben? Sportwissenschaftlerin Dr. Silke Sinning forscht zum Thema Fairness auf und abseits des Platzes. Bei jedem Wetter stehen sie am Spielfeldrand und unterstützen ihre Kinder: Eltern motivieren, trösten und sind oft genauso wichtig für die sportliche Entwicklung eines Kindes wie das Talent. Überkochende Emotionen sind damit auch abseits des Platzes vorprogrammiert. Pushy Parents nennt man diese Eltern in England. Silke Sinning ist Professorin für Sportwissenschaft und Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Bildung und Bewegung am Campus Landau. Die erfahrene Fußballspielerin und -trainerin hat zusammen mit Studierenden untersucht, wie elterliche Pöbeleien am Spielfeldrand von den eigenen Kindern wahrgenommen werden. „Der Startschuss des Projektes war, dass ein Verein versuchte, die Eltern darauf aufmerksam zu machen, dass ihr Reingebrülle bei ihren Kinder negativ ankommt“, erklärt Sinning. „Wir haben dann einen Fragebogen für die Kinder angefertigt, um herauszufinden, wie das Geschrei der Eltern auf …

Einen Tag lang hat Hackenfort mit den Anwohnern Müll gesammelt, an der Universität von Cebu, an der sie tags zuvor noch ein Seminar hielt. Foto: Privat.

Feldforschung auf den Philippinen: Die Lebenswelt der Müllsammler

Die Serie Was gibt es Neues in der Wissenschaft? Wir stellen Personen und Projekte vor, die im Dienst der Universität Koblenz-Landau die Forschung voranbringen. Alle Artikel aus dieser Serie Melanie Hackenfort verbrachte neun Monate in Cebu auf den Philippinen, um dort die Lebenswelt von Müllsammlern zu erforschen. Entstanden ist diese Idee durch ihre Auseinandersetzung mit dem Thema ‘Abfall als kulturelles Phänomen’. Die Feldforschung ist Teil von Hackenforts Dissertationsprojekte am Institut für Kulturwissenschaft am Campus in Koblenz. Sie untersucht den Lebenswandel von Müllsammlern durch ein soziales Wohnprojekt. Die meisten von uns betrachten den täglichen Abfall, den wir produzieren, als Müll, als etwas Wertloses, als etwas, das was am Ende der Konsumkette steht. Auf den Philippinen ist das anders. Dort ist Müll die Lebensgrundlage vieler Familien, die ihn sammeln, sortieren, recyceln und weiterverkaufen. Für diese Menschen interessiert sich Melanie Hackenfort. Sie interessiert sich dafür, wie sie mit und vom Müll leben, was dieses Leben mit ihnen macht, welche Rolle der Müll für ihr Dasein spielt und wie sie sich am Rande der Müllfelder arrangieren und organisieren. Abfall …

Marcel Häselich promoviert bei Prof. Dr. Paulus und entwicklet für Roboter im freien Gelände Algorithmen zur Umgebungsbewertung. Foto: Adrian Müller

Algorithmen für Roboter

Sie forschen, organisieren Tagungen oder schreiben Fachartikel: In unserer Serie  “Promovierende im Interview” berichten wir über Promovierende und ihre Forschung an unserer Universität. Und fragen: Was ist ihr Thema? Was sind ihre Leidenschaften? Wieso haben Sie sich für eine Promotion entschieden? Wie organisieren Sie ihr Arbeitspensum? Marcel Häselich promoviert am Koblenzer Institut für Computervisualistik und und entwickelt in seiner Dissertation Algorithmen zur Umgebungsbewertung für Roboter im Außenbereich. …

Die AWW-Geschäftsführerin und Diplom-Pädagogin Claudia Erhardt organisiert Fortbildungen und vernetzt Weiterbildungs-Organisationen in Rheinland-Pfalz. Foto: Greb

Gut vernetzt: AWW fördert Austausch in Rheinland-Pfalz

Informations- und Wissensaustausch stehen ganz oben auf der Prioritätenliste der Arbeitsstelle für die Weiterbildung der Weiterbildenden (AWW). Seit 1998 fördert die AWW die Zusammenarbeit zwischen rheinland-pfälzischen Hochschulen und Weiterbildungsorganisationen. Damit ist der bundesweit einzigartige Verein eine wichtige Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis im Bereich der Weiterbildung. Unter dem Motto „Besser lehren lernen“ bietet die AWW Workshops und Fachtagungen für Personen an, die in ihrem Berufsalltag selbst Workshops leiten, Seminare koordinieren und Vorlesungen vorbereiten: Weiterbildner, Lehrende, Dozenten und Studierende aus ganz Rheinland-Pfalz können von dem universitären Angebot profitieren. Die AWW-Geschäftsführerin und Diplom-Pädagogin Claudia Erhardt organisiert seit 14 Jahren Fortbildungen in Eigenregie, ist für Durchführung und Marketing verantwortlich: „Ich bin in einer Multiplikator-Funktion, bringe Menschen zusammen und stelle Kontakte zwischen Mitarbeitern der Hochschulen und der Weiterbildung her.“ Die Initiative zur Gründung des AWW ging 1998 vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur aus, heute ist das ehemalige Projekt als Institut mit Sitz in Landau der Universität Koblenz-Landau angegliedert. Über die rheinland-pfälzischen Landesgrenzen hinaus kommen Teilnehmer aus Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland zu den Veranstaltungen der AWW, …

Die Landauer Poetik-Dozentur bringt Schriftsteller und Publikum in Dialog. Foto: ZKW

Landauer Poetik-Dozentur mit Büchner-Preisträgerin Sibylle Lewitscharoff und Karl-Heinz Ott

Die Landauer Poetik-Dozentin im Sommersemester heißt Sibylle Lewitscharoff. Die Büchner-Preisträgerin wird vom 15. bis 17. Juli über die „Meister der modernen Literatur“ sprechen. Sie tritt in Dialog mit Karl-Heinz Ott, der bereits zum zweiten Mal Gast in Landau ist. Im Januar 2012 hatte er mit Theresia Walser die Poetik-Dozentur zum dialogischen Schreiben inne. Die Universität Koblenz-Landau verleiht die Poetik-Dozentur an Sibylle Lewitscharoff für ihr phantasiereiches Sprachkunstwerk, das zugleich komisch und tiefsinnig, avantgardistisch und traditionsverhaftet ist. Lewitscharoff wurde 1954 in Stuttgart geboren und studierte Religionswissenschaften in Berlin, wo sie nach längeren Aufenthalten in Buenos Aires und Paris auch heute lebt. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst als Buchhalterin für eine Werbeagentur. Sie veröffentlichte Radiofeatures, Hörspiele und Essays. Für „Pong“ erhielt sie 1998 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Es folgten die Romane „Der höfliche Harald“ (1999), „Montgomery“ (2003) und „Consummatus“ (2006). Der Roman „Apostoloff“ wurde 2009 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. 2013 erhielt sie den bedeutendsten deutschen Literaturpreis, den Georg-Büchner-Preis. Kerstin Theilmann 15.07.2014, 20 Uhr, Altes Kaufhaus Lesung und Gespräch: Sibylle Lewitscharoff liest aus ihren Werken und spricht …

Ob der ausgwählte Studiengang zu einem passt oder nicht, kann man im Selbsttest herausfinden.

Online-Test hilft bei der Studienwahl

Die Entscheidung für ein Studium ist oft gar nicht so einfach. Auch Faktoren wie die Wahl des Faches oder des Studienorts müssen beachtet werden. Orientierung bieten die Online-Self-Assessments (OSA) der Universität Koblenz-Landau. UniBlog hat mit dem Psychologen Andreas Pfeiffer über die Möglichkeiten und die Zukunft von OSA gesprochen. Seit rund einem halben Jahr hilft hilft das Online-Self-Assessment (OSA), ein internetbasiertes Studienorientierungsangebot, bei der Studienwahl. „Der Gedanke dahinter ist, dass Studieninteressierte erst einmal umfassend über einen Studiengang informiert werden. Mit einem Selbsttest wird darüber hinaus ersichtlich, wie die individuelle Interessenlage, die kognitive Leistungsfähigkeit und andere studienerfolgsrelevante Merkmale im Vergleich zu aktuellen Studierenden ausgeprägt sind“, erklärt Andreas Pfeiffer, Psychologe und Teil des OSA-Teams am Campus Landau. Initiiert wurde OSA durch das Methodenzentrum am Campus Landau, das Institut für Wissensmedien Koblenz-Landau sowie den Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz. Beim Test kann man sich an verschiedenen Aufgaben versuchen und bekommt im Anschluss eine Rückmeldung. Pfeiffer verdeutlicht: „Die Aufgaben repräsentieren die Studieninhalte, so bestehen sie zum Beispiel aus alten Prüfungsfragen aus den einzelnen Studiengängen.“ Durch psychodiagnostische Verfahren würde die kognitive Leistungsfähigkeit getestet und …

Studentinnen entwickeln analoge Fotografien im Fotolabor am Campus in Koblenz. Foto: Adrian Müller

Fotolabor am Campus: Im Rotlicht die Zeit festhalten und vergessen

Über der Mensaria am Campus Koblenz, im Fotolabor, hantieren Studierende mit Chemikalien und ziehen Negative ab. Braucht man in Zeiten von Digitalfotografie und Photoshop überhaupt noch Fotolabore? Unbedingt! Über den Charme der analogen Fotografie. Volle Filmrollen, das ungeduldige Warten auf den entwickelten Film, die Schnappschüsse aus dem Spanienurlaub: Seit dem Einzug der Digitalfotografie gehörten solche Momente der Vergangenheit an. Schade eigentlich, oder? Martin Lilkendey ist Akademischer Rat für künstlerische Praxis und Didaktik am Institut für Kunstwissenschaft und betreut die Studierenden am Campus Koblenz, die das Fotolabor nutzen. „Digitale Fotografie ist anders und sicherlich ökonomischer, aber nicht unbedingt effizienter als die analoge Fotografie”, findet er. “Dem Digitalen fehlt auf jeden Fall die Seele und die Magie des silbrigen Materials. Gerade Kunst ist mit analogem Material viel schneller möglich als mit konfektionierter Digitalität.“ Das Labor ist spezialisiert auf die Entwicklung analoger Schwarz-Weiß-Filme und deren Belichtung auf Fotopapier. Im Fotolabor können Negative bis zum klassischen Großformat von 4 Mal 5 Inch vergrößert und Papiere bis 50 Mal 60 cm belichtet werden. Für Farbfreunde gibt es zwar keine aktiven …

Patrick Bacherle ist Doktorand am Institut für Kommunikationspsychologie und Medienpädagogik in Landau. Foto: Privat

Patrick Bacherle erforscht das Eintauchen in Geschichten beim Schauen von Spielfilmen

Sie forschen, organisieren Tagungen oder schreiben Fachartikel: In unserer neuen Serie “Promovierende im Interview” berichten wir über Promovierende und ihre Forschung an unserer Universität. Und fragen: Was ist ihr Thema? Was sind ihre Leidenschaften? Wieso haben Sie sich für eine Promotion entschieden? Wie organisieren Sie ihr Arbeitspensum? Patrick Bacherle, Doktorand am Institut für Kommunikationspsychologie und Medienpädagogik in Landau, erforscht in seinem Promotionsprojekt, wie sich Zuschauer in Spielfilme hinein versetzen und dabei Meinung und Einstellung zu bestimmten Themen beeinflusst werden. …