Alle Artikel in: Leben & erleben

Campus-Reporterin Sandra Erber berichtet heute von einer Sucht, die vor allem unter Studierenden verbreitet ist: Serien schauen im Akkord. Zeichnung: Carolin Höring.

Tellergebete

Quinoa, Haferflocken und Spinat-Smoothie: Unsere Campus-Reporterin Sandra Erber wundert sich über die obsessiven Ernährungsweisen ihrer Generation und fragt sich, ob zu viel Gesundheit im Speiseplan am Ende nicht nur ein Spaßverderberprogramm ist. Wann kam es nochmal zu dem Abkommen, bei dem alle beschlossen haben, von nun an nur noch vernünftig zu sein? Fitnessstudio-Hype, Selftracking oder Vegan-Doktrin – irgendwie scheint sich unsere sogenannte Generation Y nur allzu gern in Askese zu üben. Wenn ich einen kurzen Blick in unsere Speisekammer werfe, finde ich Magerquark, 5-Korn-Flocken, rote Beete und allerlei gesunde Körner und Saaten. Man könnte meinen, dass eine Fastenzeit über uns herein gebrochen wäre oder meine Mitbewohner an einer kruden Form von Vogelfutter-Diät laborieren. Nein, mit Instant-Food und Fünf-Minuten-Terrine lässt sich bei einem Großteil der bewusstseinsversessenen U-30er heute offenbar kein Blumentopf mehr gewinnen. Den Reiskörnchen an den Kragen Dieses neue Essverhalten wäre ja gemeinhin nicht zu verurteilen, stünde man nicht zunehmend im Verdacht, bei dem Konsum von ganz harmlosen Speisen eine sündhafte Freveltat zu begehen: “Clean eating” heißt der neue Lieblingstrend der Health-Gurus, der Brot, Reis und Nudeln …

Heute schreibt Campus-Reporterin Hannah Wagner. Illustration: Designstudio Mathilda Mutant

Wilde Drachen und andere Ungeheuer

In der Kolumne schreiben unsere Campus-Reporter, allesamt Studierende in Koblenz und Landau, unplugged aus ihrem Alltag. Heute berichtet Hannah Wagner von einer Sucht, die unerwartet in ihr Leben trat und sie sogar in ihren Träumen heimsucht. Viele Menschen haben Süchte. Ich würde fast sagen, jeder hat etwas, von dem er – bewusst oder unbewusst – abhängig ist. Das können Zigaretten oder Alkohol sein, aber auch der leckere, heiße Kaffee am Frühstückstisch. Die Liste der potenziellen Süchte ist lang: Medikamente, Computerspiele, Internet, Handy, Essen, Shopping, Arbeit, Sport, Liebe…. Eine Sucht ist eine “krankhafte Abhängigkeit von einem bestimmten Genuss- oder Rauschmittel oder ein übersteigertes Verlangen nach etwas, einem bestimmten Tun”, definiert der Duden. Demnach glaube ich, dass man von allem irgendwie abhängig sein kann ,oder wie es heute im jugendlichen Sprachjargon heißt: Man kann alles “suchten”. Auch ich selbst kann das ein oder andere in meinem Leben als Sucht benennen, mein tägliches Bedürfnis nach Sport und Bewegung zum Beispiel, meine Dusche am Morgen, ohne die ich den ganzen Tag in den Seilen hänge oder den Espresso, den ich nach jedem Mittagessen trinke. Seit zwei Wochen suchte ich …

Heute schreibt Campus-Reporter Adrian Müller. Zeichnung: Carolin Höring.

Ein russisches Wintermärchen

In der Kolumne schreiben unsere Campus-Reporter, allesamt Studierende in Koblenz und Landau, unplugged aus ihrem Alltag. Heute berichtet Adrian Müller von seiner spontanen Reise nach Russland, Sightseeing bei Minus 35 Grad und von liebenswerten fremden Menschen, die regelmäßig auf seiner Couch übernachten dürfen. „Wie kommt man darauf, im Winter in Russland Urlaub zu machen? Ist es nicht viel zu kalt dort?“ Das waren die Reaktionen von Freunden und Familie auf meinen Plan, Anfang des Jahres nach St. Petersburg zu fahren. Um ehrlich zu sein, habe ich mir vorher recht wenig Gedanken über mein Reiseziel und die Jahreszeit gemacht. Nach einem relativ geregelten, arbeitsintensiven und ereignisreichen 2015 wünschte ich mir einfach ein kleines Abenteuer und etwas Abstand von meiner Heimat. So ganz ohne Plan war meine Reise allerdings nicht, schließlich bot sich mir die Möglichkeit, während der Weihnachtsferien bei einer netten russischen Familie im Gästezimmer zu wohnen. Eine gute Gelegenheit, die russische Kultur kennen zu lernen, dachte ich mir, und da waren auch schon spontan die Flugtickets gebucht. Doch nun erst mal zur Hintergrundgeschichte. Die Welt zu Gast in …

Heute schreibt Campus-Reporterin Lena Hoffmann. Zeichnung: Carolin Höring.

Auf den Schultern der Kommilitonen

In der Kolumne schreiben unsere Campus-Reporter, allesamt Studierende in Koblenz und Landau, unplugged aus ihrem Alltag. Heute erzählt Lena Hoffmann, warum Blockseminare dank motivierter Dozenten und unkonventionellen Ideen doch ganz reizvoll sein können. Endlich Wochenende! Entspannen, Faulenzen und Feiern – einfach den Unistress hinter sich lassen. Aber dieses Mal nicht für mich. Ein Blockseminar stand mir bevor. Eigentlich hatte ich es mir selbst auf den Stundenplan gesetzt, aber als besagtes Wochenende an die Tür klopfte, wünschte ich, ich hätte es nicht gewählt. Von Freitag bis Sonntag auf unbequemen Stühlen in engen Räumen sitzen, sich stundenlang konzentrieren und von langweiligen Referaten berieseln lassen. Auf Dauer ist das ganz schön zermürbend. Tja, es half alles nichts, Augen zu und durch. Die etwas andere Vorstellungsrunde Als ich den Raum betrat, blickten mir unbekannte Gesichter entgegen. Das kann ja heiter werden, mutmaßte ich, und ahnte, dass die kommenden drei Tage eher schleppend vorübergehen würden. Glücklicherweise entwickeln sich die Dinge oft anders, als man denkt. Gleich zu Beginn gab es nicht die übliche Vorstellungsrunde – Name, Alter, Studienfach – sondern eine Speed-Dating-Runde. Hilfe, …

Heute schreibt Campus-Reporterin Clara Jung. Zeichnung: Carolin Höring.

Gewohnheitstier trifft auf hartnäckige Faulenzeritis

In der Kolumne schreiben unsere Campus-Reporter, allesamt Studierende in Koblenz und Landau, unplugged aus ihrem Alltag. Heute erzählt Clara Jung, warum es sie glücklich macht, das Jahr 2016 mit einem “Nichts” zu beginnen. „Und, was nimmst du dir vor?“ Jedes Jahr an Silvester dieselbe Frage. Was soll ich sagen? Ich möchte weniger Schokolade essen und mehr Sport treiben, wesentlich mehr für die Uni lernen, und auch mal Vorlesungen besuchen, die nicht Pflichtprogramm sind, Fristen einhalten (und zwar so, dass ich nicht in der Nacht vor Abgabe noch alles fertigstelle), netter zu meinen Mitmenschen sein, öfter die Oma besuchen… Eine Liste, die ich ewig weiterführen könnte. Ich bin ja ein Fan von Listen. To-Do-Listen sind fast schon so hip wie Veganismus oder Caps.. Warum? Es macht Spaß, Dinge wegzustreichen, wenn man sie erledigt hat – eine komische Angewohnheit, die ich mit vielen Menschen teile. Was Psychologisches bestimmt. Aber wer kennt sie nicht, diese Dinge auf den Listen, die nicht weggestrichen werden oder immer wieder auf die nächste Liste übernommen werden? Gute Vorsätze – wenig Ausdauer Bedauerlicherweise verhält es sich oft genauso …

Heute schreibt Campus-Reporterin Sandra Erber. Zeichnung: Carolin Höring.

Driving home for Christmas: Höchststrafe im Metall-Kabuff

In der Kolumne schreiben unsere Campus-Reporter, allesamt Studierende in Koblenz und Landau, unplugged aus ihrem Alltag. Heute erzählt Sandra Erber, warum Mitfahrgelegenheiten entweder eine süße Kurzweil oder die Höchststrafe in einem Metall-Kabuff sein können – besonders vor Weihnachten. Sie gehört zu meinen Heimreisetritualen wie der Tankstellen-Kaffee: Die Mitfahrgelegenheit. Für mich ist sie inzwischen zu einer Institution geworden, denn ohne die selbstorganisierten Autofahrten käme ich vor allem wegen eines eher schmalen Studi-Budgets wesentlich seltener in meine Heimat Dresden. Fünf Stunden Fahrt, 30 Euro Cash und nette Mitfahrer, alles schön easy – da kann die Deutsche Bahn in den meisten Fällen leider nicht mithalten. Nun ja. In der Weihnachtszeit birgt aber auch die Mitfahrgelegenheit ihre Tücken, sodass ich in der Vergangenheit schon so manches Mal bereut habe, nicht doch das viel teurere Bahnticket samt komfortabler Sitzplatzreservierung gebucht zu haben. So auch vergangenes Weihnachten, als ich am 23. vollgepackt mit allerlei Geschenkkörbchen und Weihnachtstüten wie ein überladener Weihnachtsbaum das Auto meines Fahrers in Koblenz entern wollte. Leider war dieses mit drei zusätzlichen Mitfahrern schon gut vollgepackt und auch …

Heute schreibt Campus-Reporterin Lisa Leyerer. Illustration: Designstudio Mathilda Mutant

Besinnliche Vorweihnachtszeit? Eigentlich!

In der Kolumne schreiben unsere Campus-Reporter, allesamt Studierende in Koblenz und Landau unplugged aus ihrem Alltag. Heute nimmt Lisa Leyerer die Vorweihnachtszeit genauer unter die Lupe und plädiert für das, was wirklich wichtig ist: sich Zeit zu nehmen. Eine Kolumne über die Vorweihnachtszeit. Eigentlich könnte ich euch erzählen, wie schön die Vorweihnachtszeit ist und wie sehr ich mich auf diese Zeit freue. Wenn der Duft von frischgebackenen Zimtwaffeln alle Zimmer im Haus durchflutet. Wenn im Radio “Last Christmas” ertönt und ich lauthals mitsinge. Wenn die Übergangsjacke in den Schrank verstaut wird und Schal, Mütze und Handschuhe griffbereit liegen. Diese Zeit, in der man morgens eine Viertelstunde länger einplanen muss, um das Auto von Eis und Schnee zu befreien. Wenn die Kürbisse weggepackt werden und es sich Engel, Schneemänner und Leuchtketten auf den Fensterbänken gemütlich machen. Wenn die erste Kerze angezündet wird und sich das Gefühl breit macht: Bald ist es soweit. Organisation ist alles Eigentlich. Doch dann kehre ich zurück in die Realität und das Bild, das ich sehe, passt überhaupt nicht zu diesem Gefühl …

Dilara Karadag gibt Flüchtlingen Deutschunterricht und ist auch bei Alltagsfragen für sie da. Fotos: Privat

Patin in der Flüchtlingshilfe

Zahlreiche Studierende der Universität Koblenz-Landau arbeiten in ihrer Freizeit ehrenamtlich. Wo man sich überall engagieren kann, welche Herausforderungen ein Ehrenamt mit sich bringt und wie kompatibel Studium und Ehrenamt sind, beleuchtet unsere Serie. In diesem Teil berichtet Dilara Karadag von ihrer ehrenamtlichen Arbeit in der Flüchtlingshilfe.

Heute schreibt Campus-Reporter Andreas Babiak. Zeichnung: Carolin Höring.

Der erste Glühwein und die Sache mit den Geschenken

In der Kolumne schreiben unsere Campus-Reporter, allesamt Studierende in Koblenz und Landau, unplugged aus ihrem Alltag. Heute berichtet Andreas Babiak über den ersten Glühwein des Jahres und über den Stress, den er alljährlich in der Vorweihnachtszeit erlebt. Jetzt geht es langsam wieder los: Der Geruch von gebrannten Mandeln, der erste Glühwein, der erste Schnee. Die Adventszeit beginnt, die Stadt erscheint in einem weihnachtlichen Gewand. Nur blöd, dass ich noch gar nicht in Weihnachtsstimmung bin. Und wenn ich an 2014 zurückdenke, habe ich auch gar nicht so viel Lust auf den ganzen Stress. Schneechaos im Schwarzwald Sitzt man am Heiligen Abend erst unter dem Baum, dann ist alles gut. Aber der Weg dahin ist lang. Der Zug, mit dem ich in den heimatlichen Schwarzwald fahren wollte, kam im vergangenen Jahr mit Verspätung. Und natürlich war er übervoll. Menschen saßen auf ihren Koffern, jeder wollte nach Hause. Aber so muss das an Weihnachten wohl sein. Die geplante Rückfahrt nach dem Fest konnte ich erst gar nicht antreten. Sie fiel aus, weil die Strecke aufgrund starken Schneefalls und …

Heute schreibt Kati Greb. Zeichnung: Carolin Höring

Party oder Sofa? Sofa!

In der Kolumne schreiben unsere Campus-Reporter, allesamt Studierende in Koblenz und Landau, unplugged aus ihrem Alltag. Katharina Greb erzählt, wie ihr im Laufe der Semester die Feier-Wut abhanden kam und warum sie ihre Abende nun lieber auf dem Sofa verbringt. „Gehen wir zur Fachschaftsparty, Kati?“, fragte mich eine Freundin neulich vorfreudig. Meine Antwort: „Nee, lass uns was Gemütliches machen. Filme gucken oder so.“ Es ist ja nicht so, als würde ich es nicht selbst bemerken. Von Semester zu Semester ist mir schleichend die Feierlaune abhanden gekommen. Aber wo ist sie hin? Früher standen zwei Partys pro Woche auf der Tagesordnung meines Erstsemester-Ichs. Damals hatte ich keine Probleme, mich in unbequeme Strumpfhosen zu zwängen, ein Kleid über das Ganze zu werfen und mit entschlossenem Schritt in die Nacht zu marschieren. Den Sekt geköpft, die Freunde getroffen und schließlich zu den immer gleichen, wild gemischten Playlists auf der Tanzfläche losgelegt. Wenn im Kellerclub der Stadt um drei Uhr das Licht anging, beschwerte ich mich kurz – denn ich war ja längst noch nicht fertig mit tanzen – …