Am Campus in Landau promoviert Tino Krekeler am Institut für Sozialwissenschaften. Er untersucht die Übergänge von einem Leiharbeitsverhältnis in eine feste Anstellung. Sein besonderes Augenmerk richtet sich dabei auf den Sprungbretteffekt von Leiharbeit.
Bitte beschreiben Sie Ihre Forschung in wenigen Sätzen.
Die Serie
Sie forschen, organisieren Tagungen oder schreiben Fachartikel: In dieser Serie berichten wir über Promovierende und ihre Forschung an unserer Universität. Und fragen: Was ist ihr Thema? Was sind ihre Leidenschaften? Wieso haben sie sich für eine Promotion entschieden? Wie organisieren sie ihr Arbeitspensum?
Ich betrachte die Mobilitätsprozesse zwischen dem Leiharbeits- und dem Normalarbeitsverhältnis. Man spricht vom sogenannten Brücken- oder Sprungbretteffekt, wenn man von einem Leiharbeitsverhältnis in ein “reguläres” Beschäftigungsverhältnis wechselt. Ich untersuche, von welchen betrieblichen Merkmalen dies abhängt, z.B. ob die Betriebsgröße, die Branche, die Geschäftslage, die Anwesenheit eines Betriebsrates oder auch Auftragsschwankungen oder Personalengpässe eine Rolle spielen.
Was fasziniert Sie an diesem Thema?
Das Thema Leiharbeit ist in der Arbeitsmarktforschung bereits stark erforscht, die Ursachen des Sprungbretteffekts blieben hingegen weitgehend unbeachtet. Ich finde es sehr spannend, neue Ergebnisse zu gewinnen und die Zusammenhänge mit den betrieblichen Merkmalen zu untersuchen.
Wieso haben Sie sich für eine Promotion entschieden?
Eigentlich hat es sich so ergeben, ich war gerade fertig mit dem VWL-Studium in Berlin und der Bereich Arbeitsmarkt hat mich immer schon interessiert. Dann habe ich die Stellenausschreibung der Universität am Campus in Landau für den Bereich Arbeitsmarktökonomie gesehen. Ich habe mich beworben und wurde genommen.
Wie wird Ihre Promotion finanziert?
Über Mittel unserer Universität. Ich hatte während der ersten drei Jahre eine dreiviertel, nun eine halbe Stelle als Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaften in der Abteilung Wirtschaftswissenschaften.
Welche zusätzlichen wissenschaftlichen Aktivitäten planen oder machen Sie bereits neben der Promotion?
Im Rahmen meiner Mitarbeiterstelle halte ich Seminare und Übungen.
Was sind Ihre beruflichen Pläne für die Zukunft?
Mein erster Plan ist es, die Dissertation fertig zu schreiben. Dieses Ziel erreiche ich voraussichtlich Ende des Jahres. Danach ist noch alles offen, tendenziell würde ich allerdings gern in der freien Wirtschaft arbeiten, um auch mal die andere Seite, also die Praxis, kennen zu lernen. Ich bin sehr flexibel, was die Zukunft anbgeht. Ich werde sie auf mich zukommen lassen.
Was sollten Studierende mitbringen, die an eine Promotion denken?
In erster Linie Durchhaltevermögen. Auch ich hatte kleinere und größere Rückschläge, aber davon darf man sich nicht unterkriegen lassen. Man muss am Ball bleiben können und wollen.
Welche Aufgaben ergeben sich noch im Zuge Ihrer Promotion?
Aktuell gebe ich Lehrveranstaltungen zu den Themen Wachstumspolitik und -theorie und Internationale Wirtschaftspolitik. Die ersten Veranstaltungen, die ich gehalten habe, waren sicherlich aufwendiger, weil alles noch ganz neu war. Das hat sich mit der Zeit gelegt, weil man vertrauter mit der Arbeit und den Themen wird. Vor allem an Seminaren habe ich sehr große Freude, da ich selbst noch durchaus etwas lernen kann.
Was unternehmen Sie, um sich zusätzlich zu qualifizieren?
Ich präsentiere mein Promotionsvorhaben bei Tagungen und Seminaren, nehme an Workshops des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung teil und besuche die Methodenworkshops des Interdisziplinären Promotionszentrums (IPZ) unserer Universität.
Wie organisieren Sie Ihren Arbeitsablauf?
Ich versuche, möglichst nicht mehrere Baustellen parallel aufzubauen und das Thema strukturiert zu bearbeiten. Sehr wichtig für mich persönlich ist es, mir meine Ziele konkret aufzuschreiben, um auf sie hinarbeiten zu können.
Hannah Wagner