Studis & ihre Nebenjobs

Betreuerin bei der Lebenshilfe

Studentin Lisa Thrun engagiert sich neben dem Studium bei der Lebenshilfe in Offenbach. Foto: Angela Gräsel

Studentin Lisa Thrun engagiert sich neben dem Studium bei der Lebenshilfe in Offenbach. Foto: Angela Gräsel

In diesem Teil der Serie “Studierende und ihre Nebenjobs” spricht die Landauer Studentin Lisa Thrun von ihrem Nebenjob bei der Lebenshilfe in Offenbach. In den Ferien und am Wochenende begleitet sie Menschen mit und ohne Behinderung zu Freizeiten. Unter der Woche betreut sie ein Mädchen mit Down-Syndrom.

Wer sind Sie? 

Mein Name ist Lisa Thrun, ich bin 26 Jahre alt und studiere im elften Semester Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Sonderpädagogik.

Die Serie

Das WG-Zimmer, das eigene Auto, der Kinobesuch mit Freunden: Das alles will bezahlt werden. Viele Studierende verdienen sich neben der Unterstützung der Eltern und Bafög etwas dazu oder finanzieren ihr Studium komplett selbst. Uniblog stellt in einer Serie Studierende und ihre Nebenjobs vor. Von alltäglich bis kurios ist fast alles dabei. Bisher erschienene Artikel finden sie hier.

Was für einen Nebenjob machen Sie? 

Ich arbeite bei der Lebenshilfe in Offenbach. Das ist ein gemeinnütziger Verein für Menschen, insbesondere mit geistigen Behinderungen, und deren Familien. Dort bin ich im familienentlastenden Dienst tätig, was bedeutet, dass ich die Familien in bestimmten Lebenssituationen unterstütze. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Freizeitangebote.

Was sind Ihre Aufgaben?

Zum einen betreue ich ein Mädchen mit Down-Syndrom. Mit typischen Kinderaktivitäten wie Basteln und Spielplatzbesuchen kann ich ihr eine Freude bereiten und die Eltern zweimal pro Woche für ein paar Stunden entlasten. Dabei geht es hauptsächlich darum, dass die Kinder Spaß haben und weniger um bestimmte therapeutische Maßnahmen. Zum anderen fahre ich auch immer wieder als Betreuerin mit auf Freizeiten für Kinder und Erwachsene mit und ohne Behinderung. Die Freizeiten sind immer themengebunden, wie zum Beispiel die Faschingsfreizeit, in der man dann Umzüge besucht und Kostüme bastelt.

Was bereitet Ihnen am meisten Freude bei dieser Arbeit?

Am schönsten ist es, zu sehen, wie sich die Kinder in unserer gemeinsamen Zeit fallen lassen können. Ihr Lachen gibt einem unglaublich viel zurück.

Wie kamen Sie an Ihren Nebenjob?

Viele Kommilitonen arbeiten ebenfalls bei der Lebenshilfe. Durch deren positive Berichte hat der Job mein Interesse geweckt, auch weil er gut zu meinem Studiengang passt. Zunächst bin ich zu einem Kennenlerntermin gekommen. Ich war mir schnell sicher, dass der Job zu mir passt und bin dann auch bald zu meiner ersten Freizeit mitgefahren.

Was verdienen Sie bei diesem Nebenjob?

Prinzipiell ist der Nebenjob ehrenamtlich. Allerdings verdient man dort auch auf ehrenamtlicher Basis acht Euro pro Stunde. Bei Freizeiten beläuft sich der Betrag auf ca. 70 Euro am Tag.

Kann man diesen Job weiter empfehlen? Braucht man bestimmte Voraussetzungen dafür?

Weiterempfehlen kann ich den Job auf jeden Fall. Für den späteren Berufsalltag im sozialen Bereich kann man außerdem unglaublich viele Erfahrungen sammeln. Voraussetzungen gibt es im Prinzip keine, man muss auch nicht unbedingt in dieser Fachrichtung studieren. Man sollte allerdings viel Spaß an der Arbeit mit Kindern haben und auch eine gewisse Belastbarkeit mitbringen, da die Kinder verschieden starke Beeinträchtigungen haben.

Wie „studienkompatibel“ ist Ihre Arbeit? Bitte vergeben Sie Sterne von 1 bis 5 (5 Sterne = super kompatibel)

Ich würde vier Sterne geben. Die Freizeiten finden am Wochenende oder in den Schulferien statt. Mit den Familien kann ich mich individuell sehr gut absprechen und die Zeiten somit an meinen Stundenplan anpassen.

Angela Gräsel