Studium & Lehre

Kinder fördern und sich für den Lehrerberuf qualifizieren

Das „KuS“-Team: Astrid Krämer, Jun.-Prof. Dr. Markus Scholz, Dr. Anette Damag, Kathrin Haag und die Leiterin Prof. Dr. Annette Kracht (v.l.), Foto: KuS

Das „KuS“-Team: Astrid Krämer, Jun.-Prof. Dr. Markus Scholz, Dr. Anette Damag, Kathrin Haag und die Leiterin, Prof. Dr. Annette Kracht (v.l.). Foto: KuS

Prof. Dr. Annette Kracht hat im vergangenen Jahr die Praxisstelle Kommunikation und Sprache (KuS) eröffnet. Hier haben Studierende der Sonderpädagogik aus den Studiengängen des Förderschullehramts und der Erziehungswissenschaft die Möglichkeit, sich auch praxisbezogen zu qualifizieren. Neben der Förderarbeit mit Kindern können sie sich zum Beispiel auch in Bereichen der Eltern- bzw. Lehrerberatung engagieren.

„Das Angebot der Praxisstelle schließt eine große Lücke in der Lehrerbildung“, erklärt  Prof. Dr. Kracht, Gründerin und Leiterin der Einrichtung, zum einjährigen Bestehen der Praxisstelle. Da es im Lehramtsstudium nur wenige praktische Studienanteile gebe, stelle KuS eine sinnvolle Ergänzung für Studierende dar, die sich in besonderer Weise auf ihr späteres Berufsleben vorbereiten möchten. Derzeit bietet die Praxisstelle insgesamt 30 Studierenden die Möglichkeit, sich eigenverantwortlich in die Förderarbeit mit Kindern einzubringen. Voraussetzung für eine Mitarbeit ist ein Studium des Lehramtes an Förderschulen oder der Erziehungswissenschaft mit Schwerpunktsetzung in der Sonderpädagogik.

Schwerpunkte der praktischen Arbeit von Studierenden bilden die Förderung bei Problemen der mehrsprachigen Entwicklung und Erziehung von Kindern, die Unterstützung von wenig oder nicht-sprechenden Kindern, aber auch die Begleitung bei Problemen des Essens, Trinkens und Schluckens. Begleitende Arbeitstreffen mit den Dozenten unterstützen sie dabei. Durch die Rückkoppelung an wissenschaftliche Seminare und die Bearbeitung von Fallstudien werden Theorie und Praxis sinnvoll miteinander verzahnt.

Ein weiterer wichtiger Professionalisierungsbereich der Studierenden ist die Diagnostik. „Durch die Analyse von aufgezeichneten Spielsituationen können sie die individuellen Kompetenzen und Defizite der Kinder erkennen und daraus produktive Fördermaßnahmen ableiten“, berichtet Jun.-Prof. Dr. Markus Scholz, Mitarbeiter bei KuS. Neben der Förderung der Kinder haben die Studierenden aber auch die Möglichkeit, sich in der individuellen Beratung von Eltern und Lehrkräften zu Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten zu erproben. Praktisch ist dabei besonders die hauseigene Ausleihe der Praxisstelle, die den Kindern sprachförderndes Spielmaterial zur Verfügung stellt, das deren Eltern und die Studierenden entleihen können. In Kooperation mit Schulen oder anderen sozialen Einrichtungen können Förderangebote auch in Schulgemeinschaften und Klassenverbänden realisiert werden. „Wir arbeiten unter anderem eng mit der Pestalozzischule in Landau zusammen“, gibt Kracht Auskunft.

Auf Anfrage bietet KuS außerdem zusätzliche Angebote wie Workshops und Fortbildungen zu einzelnen Themengebieten an. Interessant für Pädagogen, insbesondere für Berufseinsteiger, sind vor allem Fortbildungen zu Methoden der Sprachförderung oder diagnostischen Verfahren. Da die Inklusion von Förderschulkindern in Regelschulen immer mehr zunehme, sei es besonders wichtig, die Zusammenarbeit der verschiedenen ausgebildeten Lehrkräfte zu verbessern, erklärt Kracht. Eine Erweiterung der Praxisstelle steht deshalb ganz oben auf der Wunschliste des KuS-Teams.

Carolin Höring

Kontakt: Telefon 06341 28 03 97 28, E-Mail: kus@uni-landau.de