Start-up: Gründungsgeschichten

Digitale Plakate von wizAI

Mit seinem Unternehmen wizAI versucht Markus Maron die Forschung rund um Künstliche Intelligenz für die freie Wirtschaft anwendbar zu machen. Foto: Jan Reutelsterz

Mit seinem Unternehmen wizAI versucht Markus Maron die Forschung rund um Künstliche Intelligenz für die freie Wirtschaft anwendbar zu machen. Foto: Jan Reutelsterz

Markus Maron ist seit 2007 Geschäftsführer des Koblenzer Unternehmens wizAI. Er erzählt im Uniblog von einem Start up, das in einer Arbeitsgruppe am Institut für Informatik entstanden ist und heute intelligente Informationslösungen kreiert. Für ihre Kunden sind die Mitarbeiter deutschlandweit unterwegs. 

Jeder kennt die großen Displays am Campus Koblenz, die Studierende mit Informationen rund um das Unileben versorgen. Dahinter steckt das Unternehmen wizAI (Solutions with Artificial Intelligence) mit dreizehn Mitarbeitern und dem Geschäftsführer Markus Maron. Der Diplom-Informatiker stieg 2007 in das noch junge Start up ein: „Ursprünglich war wizAI die Ausgründung aus einer Arbeitsgemeinschaft unter Professor Dr. Ulrich Furbach, die am Institut für Informatik zu Künstlicher Intelligenz forschte“, erinnert sich Maron, der damals als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Campus Koblenz beschäftigt war.

Künstliche Intelligenz entwickelt unter anderem maschinelle Verfahren, die Daten auswerten und aus Algorithmen automatisiert Schlüsse ziehen kann: „Zum Beispiel ein Bürostuhl mit integrierten Sensoren, der anhand von Gewicht und Sitzhaltung die richtige Sitzhöhe und Position einstellt“, umreißt Maron das Forschungsfeld.

Auf dem Weg zur Neuausrichtung

Start-Up. Foto: Diego PH/Unsplash
In unseren Gründungsgeschichten stellen wir Menschen vor, die im oder nach dem Studium den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben.

Das Ziel der wizAI war es zunächst, die Forschung rund um Künstliche Intelligenz für die freie Wirtschaft anwendbar zu machen. “Die Idee war es, ein System zu entwickeln, das die Nutzung des Internets personalisiert. Damit waren sie damals ihrer Zeit voraus”, erzählt Maron rückblickend. Als er in das 2004 gegründete Unternehmen als Geschäftsführer einstieg, hatte er eine Menge Ideen für Veränderungen und die Neuausrichtung der Firma im Gepäck. Mit diesen führte er wizAI weg von wissensbasierten Systemen hin zu vernetzten Informationslösungen: „Wir entwickeln heute Systeme, um Informationen gezielt zum Nutzer zu bringen. Vor allem durch digital signages – digitale Plakate. Die CampusNews sind ein Beispiel dafür.“

Weil Poster aus Papier schnell veralten, ist diese digitale Lösung für immer mehr Unternehmen interessant. Maron hat im richtigen Moment einen Trend aufgegriffen: Inzwischen hat er einen deutschlandweiten Kundenstamm und 14 Mitarbeiter, wovon viele ehemalige Studierende des Campus Koblenz sind.

Vom Konzept bis zum fertigen Touch-Display

Maron listet auf, was das Unternehmen seinen Kunden bietet: „Wir bieten die gesamte Konzeption der Informationsvermittlung an: Was setze ich wo für Daten ein, damit diese beim Nutzer selektiert ankommen? Wir bereiten die Daten optisch auf und ermitteln, welche Displays eingesetzt werden müssen, um optimal benutzerfreundlich zu sein. Diese installieren wir dann vor Ort.” Die Anforderungen für die digitalen Plakate seien draußen höher als in geschlossenen Räumen, erklärt der 40-Jährige, denn Sonne und Witterung bringen besondere Herausforderungen.

Dass es der Firma immer wieder gelingt, Herausforderungen zu meistern, beweisen zahlreiche Auszeichnungen im Büro des Geschäftsführers im TechnologieZentrum Koblenz: 2009 erhielt das Unternehmen den regionalen Gründerpreis in der Kategorie Start ups, 2011 war wizAI auf der Bundesgartenschau in Koblenz vertreten und ist seitdem in diesem Sektor deutschlandweit führend. Auf Künstliche Intelligenz wird auch heute noch gesetzt, zuletzt mit einem selbstentwickelten Customer Tracking System im Samsung Future Store. Durch seine intelligenten Algorithmen ermöglicht das System dem Betreiber, Schlüsse über das Verhalten der Besucher zu ziehen. Damit arbeitet das Unternehmen an der Zukunft und ist durch seine Nähe zum Campus Koblenz ein spannender Ort für Studierende, um die Theorie in die Praxis umzusetzen.

Hannah Wagner