Was studieren?

Wirtschaftsinformatik: Bindeglied zwischen Wirtschaft und IT

Simon Meier steht am Ende seines Bachelorstudiums der Wirtschaftsinformatik und kennt die Zusammenhänge zwischen VWL und IT. Foto: Teresa Schardt

Simon Meier steht am Ende seines Bachelorstudiums der Wirtschaftsinformatik und kennt die Zusammenhänge zwischen VWL und IT. Foto: Teresa Schardt

Wer sich für Informationstechnik und Wirtschaft interessiert, ist im Studiengang Wirtschaftsinformatik gut aufgehoben. Der 21-jährige Simon Meier studiert im sechsten Bachelorsemester. Während des Studiums hat er gelernt, wie nützlich die Verknüpfung beider Bereiche für Unternehmen ist – und beliebt in der Jobwelt. 

Woher kommt Ihre Begeisterung für das Fach Wirtschaftsinformatik?

In der Schulzeit haben mir technische Dinge am meisten Spaß gemacht, Sprachen dagegen überhaupt nicht. Damit war die Richtung klar. Erst habe ich IT an der Hochschule studiert, das war mir zu praktisch ausgerichtet. Ich wollte etwas machen, das mehr wissenschaftliche Theorie beinhaltet.

Warum haben Sie sich für den Studienort Koblenz entschieden?

Die Heimatnähe ist der Hauptgrund.

Was machen Sie genau in Ihrem Studium?

In unserer Serie Was studieren? stellen Studierende der Universität Koblenz-Landau ihren Studiengang vor.

Mein Studiengang ist eine Mischung aus Informatik und Wirtschaftslehre: Der Bachelor Wirtschaftsinformatik vermittelt Grundlagen in beiden Bereichen und etwa zu gleichen Teilen. Diese werden durch Mathematik und Statistik, Recht und Soft Skills ergänzt. In den Vorlesungen lernt man zum Beispiel, Algorithmen zu verstehen. In VWL lernen wir die Grundzusammenhänge der Wirtschaftskreisläufe. Derzeit schreibe meine Bachelorarbeit. Das Thema ist sehr spezifisch und im Bereich des Kundenbeziehungsmanagements: Grob gesagt zeige ich in meiner Arbeit, wie man sich ein Kundenbeziehungsmanagement-System auf grafischer Ebene als Netzwerk anschauen kann.

Was gefällt Ihnen am besten?

Am besten hat mir bisher das Fach Algorithmen und Datenstrukturen gefallen, weil ich daraus schon viel anwenden konnte. Gut gefällt mir auch, das ich einen grundlegenden Einblick in Mikro- und Makroökonomie bekomme.

Welche Fähigkeiten sind in Ihrem Studium besonders gefragt?

Abgesehen von der Standard-Fähigkeit, die jeder Student braucht, nämlich das Selbstmanagement, ist Interesse an den Studienthemen wichtig. Wer nur technisches Interesse, aber keine praktischen Vorkenntnisse mitbringt, kann den Studiengang trotzdem studieren. Mit Vorkenntnissen ist es natürlich einfacher. Ich hatte aus der Schule schon ein gutes Basiswissen in Informatik.

Was möchten Sie nach der Uni machen?

Ich werde auf jeden Fall den Master in Wirtschaftsinformatik machen, was danach kommt, weiß ich noch nicht. Vielleicht promoviere ich oder starte direkt in den Job, zum Beispiel im Projektmanagement im Bereich Informatik.

Wie bereiten Sie die Studieninhalte auf Ihr zukünftiges Berufsleben vor?

Der Wirtschaftsinformatiker ist Bindeglied zwischen den beiden Bereichen, deren Fachwissen und -sprache sich unterscheiden. Nehmen wir zum Beispiel die Firma Bosch, die eine technische Kollaborationsplattform hat. Der Wirtschaftsinformatiker vermittelt zwischen dem wirtschaftlich denkenden Vorstand und dem technisch denkenden Entwickler der Plattform. Das Fach Kollaborationslösungen ist eines von mehreren Vertiefungsfächern im Bachelor.

Konnten Sie schon Praxisluft schnuppern?

Ja, bei meiner HiWi-Stelle, die ich durch das Studium bekommen habe. Die gefällt mir, denn hier kann ich das Wissen auf Aufgabenstellungen aus der Realität anwenden. In Koblenz liegt der Fokus auf der Entwicklung von Informationssystemen. Ich warte zum Beispiel die Kollaborationsplattform Uni Connect: Das ist ein Netzwerk wie Facebook, nur für die Uni. Außerdem habe ich in der neunten Klasse ein Schulpraktikum an einer FH zu maschineller Sprechererkennung absolviert.

Welchen Tipp geben Sie denjenigen, die noch auf der Suche nach dem passenden Studienfach sind?

Man sollte das machen, was einem am meisten Spaß macht, mit einem kleinen Augenmerk darauf, dass man damit später auch einen Beruf ausüben kann.  

Das Interview führte Lisa Engemann