Einstellungsentscheidungen können unfair sein. Und zwar immer dann, wenn statt der Qualifikation des Bewerbers andere Merkmale wie sein Geschlecht oder seine Herkunft zu voreiligen Entscheidungen führen. Vorurteile und Gruppenstereotype können der Grund dafür sein. Sozialpsychologin Prof. Melanie Steffens untersucht am Campus Landau, welche Konsequenzen Vorurteile haben und wie man ihnen begegnen kann. Frau Steffens, Sie beschäftigen sich in Ihrer Forschung mit Vorurteilen. Was versteht man darunter überhaupt? Die Serie Was gibt es Neues in der Wissenschaft? Wir stellen Personen und Projekte vor, die im Dienst der Universität Koblenz-Landau die Forschung voranbringen. Alle Artikel aus dieser Serie Mit Vorurteilen meinen wir immer die positiven und negativen Bewertungen. Vorurteile haben ein schlechtes Image, nämlich, dass man Menschen schon beurteilt oder Eindrücke von Personengruppen hat, bevor man sich näher mit ihnen befasst hat und sich ein ganz individuelles und zutreffendes Bild machen konnte. In der Forschung gehen wir davon aus, dass wir Vorurteile und auch Gruppenstereotype benötigen, um die Umwelt besser strukturieren zu können. Stellen Sie sich vor, bei jedem einzelnen Menschen, dem man begegnet, hat man keine Möglichkeit einzuschätzen, …