Zum Fest der Liebe rufen verschiedene Tierschutz- und Menschenrechtsorganisationen zu Spenden auf. Nicht ohne Grund – in der Adventszeit sammeln gemeinnützige Institutionen das meiste Geld. Warum öffnen viele Menschen traditionell zu Weihnachten ihren Geldbeutel für den guten Zweck? UniBlog hat bei der evangelischen Theologin Dr. Judith Hartenstein nach Antworten gesucht.
Für viele Menschen ist die Adventszeit die schönste Zeit des Jahres: Süßes Gebäck, der Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, Zeit für Familie und Freunde. Es ist aber auch die Zeit, in der wir besonders empfänglich sind für die Nöte anderer Menschen. Laut einer repräsentativen Meinungsumfrage des Marktforschungsinstituts ARIS werden in diesem Jahr zwei Drittel (66 Prozent) aller Bundesbürger zu Weihnachten Geld für wohltätige Zwecke spenden. Woher kommt diese enorme Spendenbereitschaft zur Adventszeit? „Eine theologische Erklärung ist, dass wir alle an Weihnachten von Gott mit der Geburt Jesu beschenkt wurden und das auch weitergeben“, erklärt Dr. Judith Hartenstein, Professorin für Evangelische Theologie am Campus Landau.
Hinzu kommt, dass Geschenke zu Weihnachten und besonders an Kinder und arme Menschen eine lange Tradition haben. Hartenstein: „Es fängt mit den drei Weisen an, die dem Kind Geschenke mitbringen“. Ein weitere biblische Begründung könne man aus der Bezeichnung Weihnachten als „Fest der Liebe“ ableiten: „In der Bibel ist Liebe weniger als Gefühl zu verstehen, sondern als konkretes Handeln für andere Menschen. Demnach sind Spenden – sei es in der Weihnachtszeit oder nicht – eine Form von Nächstenliebe“, argumentiert Hartenstein. „Wenn man es nicht aus theologischer Sicht betrachtet, gibt es aber auch viel pragmatischere Gründe: Spenden sind steuerlich absetzbar und um diese Zeit lässt sich gut absehen, wie die persönliche Finanzlage ist.“ Nichtsdestotrotz ist es laut Hartenstein ein schöner Gedanke, sich selbst reich zu fühlen und deshalb auch an Andere zu denken.
Ein Karton voll LA.chen schenken
Wer zum Fest der Liebe spenden möchte, hat am Campus Landau die Möglichkeit dazu. Noch bis Mittwoch, 18. Dezember, können Interessierte ein „LA.chen“ verschenken. Hierfür befüllt man einen Karton mit individuellen Geschenken. Empfänger der persönlich gestalteten Schachteln sind hilfsbedürftige Kinder im Alter zwischen 2 und 15 Jahren. Montags und Dienstags gibt es im Atrium einen Stand, an dem man sich den Karton abholen kann. Auch im Sekretariat des AStA liegen Spendenkartons bereit. Initiiert wurde die Aktion von der Hochschulgruppe Campus Grün sowie der Fachschaft Mathematik mit Unterstützung des AStA.
Daniel Schumacher