Kommunikativ, freundlich und in brenzligen Situationen cool: Das sind die Anforderungen für einen Job als Servicekraft in der Gastronomie. Dass es nicht immer leicht ist, diese Anforderungen zu erfüllen, weiß Kathi Höpfner. Die Studentin ist trotzdem Kellnerin aus Überzeugung. An ihrem Nebenjob schätzt sie vor allem den Kontakt zu Menschen, die gute Stimmung und die flexiblen Arbeitszeiten.
Wer sind Sie?
Mein Name ist Kathi Höpfner, ich bin 22 Jahre alt und studiere Kulturwissenschaft im dritten Semester am Campus Koblenz.
Die Serie
Das WG-Zimmer, das eigene Auto, der Kinobesuch mit Freunden: Das alles will bezahlt werden. Viele Studierende verdienen sich neben der Unterstützung der Eltern und Bafög etwas dazu oder finanzieren ihr Studium komplett selbst. Uniblog stellt in einer Serie Studierende und ihre Nebenjobs vor. Von alltäglich bis kurios ist fast alles dabei. Bisher erschienene Artikel finden sie hier.
Was für einen Nebenjob machen Sie?
Ich arbeite seit November 2015 als Kellnerin im Enchilada, einer mexikanischen Cocktailbar in der Altstadt von Koblenz. Abgesehen davon, dass ich bis spät in die Nacht arbeite, gestaltet sich der reguläre Arbeitsalltag sehr entspannt und lässt sich gut mit dem Studium verbinden. Das Lokal zieht Menschen aller Altersklassen an. Ich komme daher ständig in Kontakt mit interessanten Leuten.
Was sind Ihre Aufgaben?
Zu meinen Aufgaben zählen die klassischen Pflichten einer Servicekraft. Ich bin als Bedienung für die Versorgung der Gäste an mir zugeteilten Tischen zuständig. Ich nehme Bestellungen auf, bringe Getränke und Essen an die Tische und nehme zum Schluss die Bezahlung entgegen. Außerdem weise ich die Gäste auf bevorstehende Specials oder Events hin. Gegen Ende einer Schicht folgt das Säubern der Theke und der einzelnen Tische.
Was bereitet Ihnen am meisten Freude bei dieser Arbeit?
Der Umgang mit den Gästen macht mir großen Spaß. Jeder Gast ist anders und es ist eine Herausforderung, den unterschiedlichen Erwartungen gerecht zu werden. Außerdem habe ich bereits einige sehr schöne Momente während meiner Arbeitszeit erleben können. Dazu zählt das Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft 2016. Mit dem Siegtreffer der deutschen Mannschaft brach das gesamte Lokal in Jubel aus. Alle lagen sich in den Armen und haben gefeiert. Für einen kurzen Moment war die Distanz zwischen Kellner und Gast durchbrochen. Abgesehen davon durften wir im Trikot arbeiten – das allein war schon echt cool.
Wie kamen Sie an Ihren Nebenjob?
Am Anfang meines Studiums bekam ich noch kein BAföG und musste deshalb schnell einen Job finden. Also zog ich einfach durch die Koblenzer Altstadt und fragte in einigen Restaurants nach, ob eine Servicekraft gesucht wird. Im Enchilada konnte ich direkt mit dem Geschäftsführer sprechen und mich über einen Flyer bewerben. Nach einem offiziellen Vorstellungsgespräch und der Einladung zum Probearbeiten wurde ich eingestellt.
Was verdienen Sie bei diesem Nebenjob?
Ich verdiene 8,50 Euro in der Stunde zuzüglich Trinkgeld.
Kann man diesen Job weiterempfehlen? Braucht man bestimmte Voraussetzungen dafür?
Ich kann diesen Nebenjob jedem weiterempfehlen, der gern mit Menschen arbeitet und offen auf Leute zugehen kann. Umso später der Abend, desto betrunkener und unfreundlicher kann ein Gast auch mal werden. In diesen Momenten sollte man professionell bleiben, alles andere nutzt sowieso nichts. Ein beruhigendes Gefühl wird einem dabei durch die Serviceleitung vermittelt, die bei uns immer hinter ihren Angestellten steht. Letztlich lernt man aus solchen Situationen und geht gestärkt daraus hervor.
Wie „studienkompatibel“ ist Ihre Arbeit? Bitte vergeben Sie Sterne von 1 bis 5 (5 Sterne = super kompatibel).
Im Enchilada hat das Studium immer die höchste Priorität. Wenn Prüfungen bevorstehen, ist es kein Problem, die Schicht zu tauschen. Hat man dringend Urlaub nötig, muss man nur frühzeitig Bescheid geben. Das Ganze basiert selbstredend auf guter Kommunikation. Ich kann diesem Nebenjob also mit gutem Gewissen 5 von 5 Sternen geben.