Jeffrey Deubler ist ein richtiges Allorund-Talent: Vormittags jobbt er als Hausmeister, nachmittags gibt der Student der Sozial- und Kommunikationswissenschaften Gitarrestunden. Für Deubler unbezahlbar: Frische Luft, gelungene Riffe und der Anblick eines perfekt gemähten Rasens.
Wer sind Sie?
Mein Name ist Jeffrey Deubler, ich bin 27 Jahre alt und studiere im 2. Mastersemester Sozial- und Kommunikationswissenschaften in Landau.
Die Serie
Das WG-Zimmer, das eigene Auto, der Kinobesuch mit Freunden: Das alles will bezahlt werden. Viele Studierende verdienen sich neben der Unterstützung der Eltern und Bafög etwas dazu oder finanzieren ihr Studium komplett selbst. Uniblog stellt in einer Serie Studierende und ihre Nebenjobs vor. Von alltäglich bis kurios ist fast alles dabei. Bisher erschienene Artikel finden sie hier.
Was für einen Nebenjob machen Sie?
Ich arbeite als Hausmeister in der Nähe von Landau, jeweils zwei bis dreimal pro Woche. An den restlichen Tagen oder nachmittags gebe ich, je nach Anzahl der Schüler, Gitarrenstunden bei mir Zuhause.
Was sind Ihre Aufgaben?
Meine Hausmeister-Aufgaben sind sehr vielseitig. Ich kümmere mich eigentlich um alles, was anfällt. Von Rasen mähen, Straße und Hof kehren, Unkraut jäten, Hecken schneiden bis hin zu Mülleimer raus- und reinstellen ist alles dabei. Hin und wieder helfe ich den älteren Bewohnern, die Einkäufe ins Haus zu tragen. Im Winter räume ich den Schnee, streue Salz und schaue nach der Heizung. Die Leuchtmittel kontrolliere ich regelmäßig und tausche diese auch gegebenenfalls aus. Manchmal führe ich auch nette Gespräche mit den Mietern. Auch als Gitarrenlehrer habe ich einen engen Kontakt zu meinen Mitmenschen, in diesem Fall zu meinen Schülern. Mein Motto ist: Gitarrespielen leicht gemacht. Ich zeige Akkorde, unterrichte Techniken und Theorie und bringe meinen Schülern die Musik und das Instrument Gitarre näher. Ich gehe beim Unterrichten auf jeden Schüler individuell ein. Wenn sie sich beispielsweise Lieder wünschen, die sie gerne einmal spielen würden, macht das Lernen dieser Lieder doppelt so viel Spaß. Ansonsten habe ich ganz viel verschiedenes Lehrmaterial, das ich meinen Schülern beibringen möchte.
Was bereitet Ihnen am meisten Freude bei dieser Arbeit?
Das Schönste an meinen Nebenjobs ist der Erfolg. Es macht mir Spaß, vor einem ungemähten Rasen zu stehen, ihn anzuschauen, ihn zu mähen und am Ende das Ergebnis eines perfekt gemähten Rasens zu sehen. Genauso toll finde ich es, meinen Schülern zu helfen, bis sie die Akkorde oder einen Riff hinbekommen und sich danach total glücklich fühlen, es geschafft zu haben. Dann bin ich auch glücklich. Musik ist eine Sprache, die überall auf der Welt verstanden wird. Verbindet man Musik mit Worten, erreicht man Gefühlswelten, die mit Worten kaum erreichbar sind.
Wie kamen Sie an Ihren Nebenjob?
Nach dem ersten Auftritt “Tinitus” mit meiner Band 2005 kam ein Kumpel unseres Bassisten zu mir und fragte, ob ich auch Gitarrenunterricht gebe. So fing vor über 10 Jahren mein Gitarrenlehrer-Dasein an. Zu meiner Hausmeistertätigkeit kam ich durch meinen Vater.
Was verdienen Sie bei diesem Nebenjob?
Auf die Freiheit meiner Gedanken, die frische Luft, die ich während meiner Arbeit genieße, und vor allem auf die Kunst der Musik kann man kein Preisschild setzen.
Kann man diesen Job weiterempfehlen? Braucht man bestimmte Voraussetzungen dafür?
Eine Hausmeistertätigkeit ist auf jeden Fall ein cooler Job, bei dem man Verantwortung übernimmt. Man sollte zuverlässig sein und selbstständig arbeiten können. Gitarrenlehrer zu sein kann ich auch nur empfehlen. Man kann jemand das beibringen, was man selbst gerne und tut und lebt. Was gibt es Schöneres?
Wie “studienkompatibel” ist Ihre Arbeit? Bitte vergeben Sie Sterne von 1 bis 5 (5 Sterne = super kompatibel)
5 Sterne. Meine Jobs sind sehr kompatibel mit meinem Studium, da ich mir meine Arbeitszeit komplett selbst einteilen kann.