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Genussvoll durch die Vorweihnachtszeit: Darf’s noch ein Plätzchen sein?

Zur Weihnachtszeit gehören selbst gebackene Plätzchen einfach dazu. Foto: Hannah Wagner

Zur Weihnachtszeit gehören selbst gebackene Plätzchen einfach dazu. Foto: Hannah Wagner

Zur Weihnachtszeit lauern an jeder Ecke süße Verlockungen: Kekse, Weihnachtsmänner aus süßer Schokolade oder Marzipankugeln. Anstatt zu genießen, isst das schlechte Gewissen permanent mit. Falsch, findet Dr. Brigitte Jansen, Ernährungswissenschaftlerin am Campus in Koblenz, und rät zu bewusstem Genuss.  

Das Internet und einschlägige Kochzeitschriften sind voll von Rezepten für eine gesunde Weihnachtsbäckerei. Dr. Brigitte Jansen, Ernährungswissenschaftlerin am Institut für Management im Fachgebiet Ernährungs- und Verbraucherbildung in Koblenz, kennt diesen Trend nur zu gut. Und schüttelt den Kopf, wenn man sie nach einem schlanken Keksrezept fragt. “Wir sollten uns nicht dem Druck hingeben und zwanghaft versuchen, gesunde Kekse zu backen. Weihnachten ist ein Fest für den Genuss, da gehören Plätzchen und Gebäck einfach mit dazu.” Das sehen auch die Studierenden des Faches, vertreten im UniBlog-Gespräch durch Manuela Marzi, ähnlich. Die Bearbeitung der Frage, ob “gesundes” Gebäck an Weihnachten sinnvoll sei, brachte im Didaktik-Seminar das gleiche Ergebnis.

Mit Freunden und der Familie zusammen zu essen und zu naschen, habe vor allem einen traditionellen, aber auch sozialen und gesellschaftlichen Charakter und sollte als Teil unserer Kultur nicht unterschätzt werden, weiß die Ernährungswissenschaftlerin. Übertreiben sollte man es natürlich nicht: “Wenn das Ernährungskonzept ansonsten stimmig ist, kann an Weihnachten geschlemmt werden”, erklärt Jansen. “Es kommt dabei nicht darauf an, was man isst, sondern in welchem Maße. Ein bedachter Umgang mit Süßigkeiten ist wichtiger als die Zutaten durch Vollkornmehl und Süßstoff zu ersetzen.” Ziel sollte es also sein, bewusst und nicht vermeintlich gesund zu naschen.

Für alle, die Plätzchen zu süß finden, hat Jansen einen guten Tipp: Einfach den Zucker um ein Drittel reduzieren. Das Backergebnis wird davon nicht beeinflusst, da die Zuckerangaben ohnehin fast immer zu hoch sind.

Ein absoluter Genuss: Zwei einfache Rezepte für die Studentenbäckerei

Husarenkrapfen 

Rezept von Dr. Brigitte Jansen, Ernährungswissenschaftlerin.

250 g Butter
200 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
4 Eigelb
375 g Mehl
Marmelade
Die Butter schaumig rühren, Zucker, Vanillezucker und Eigelb dazugeben und das Mehl untermischen. Aus dem Teig kleine Kugeln formen, auf ein Backblech legen und mit einem Holzlöffel kleine Vertiefungen eindrücken. In die Vertiefung etwas Marmelade füllen und bei 200 Grad etwa 20 Minuten backen.

Rotweinplätzchen

Rezept von Manuela Marzi, Bachelor Wirtschaft und Arbeit.

250 g Zucker
1 Ei
280 g kalte Butter
6 EL Rotwein
2 EL Kakaopulver
2 TL Zimt
500 g Mehl
1 Päckchen Backpulver
400 g Himbeerkonfitüre
150 g Zartbitterkuvertüre
25 g Kokosfett (z.B. Palmin)
80-100 g gemahlene Mandeln ohne Haut
Ofen vorheizen (E-Herd: 175 °C/Umluft: 150 °C/Gas: Stufe 2). Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Zucker, Ei, Butter in Stückchen, Rotwein, Kakao, Zimt, 500 g Mehl und Backpulver erst mit den Knethaken des Rührgeräts, dann mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten.Teig auf etwas Mehl ca. 3 mm dick ausrollen. Ca. 60 runde Plätzchen (ca. 4 cm Ø) ausstechen. Auf die Bleche verteilen. Nacheinander im heißen Ofen 10–12 Minuten backen. Auskühlen lassen. Konfitüre unter Rühren ca. 5 Minuten dickflüssig einkochen. Kuvertüre hacken, mit dem Kokosfett im heißen Wasserbad schmelzen. Auf die Hälfte der Kekse ca. 1⁄2 TL Konfitüre geben, übrige Kekse daraufsetzen und leicht zusammendrücken. Den Rand der Plätzchen erst dünn mit Kuvertüre einstreichen und dann in den Mandeln wälzen. Trocknen lassen. Wer die Kekse lieber dünner mag, kann sie auch einzeln lassen und verzieren.

Hannah Wagner