Mal eben nach Spanien ans Meer und dabei auch noch Geld verdienen? Lehramtsstudentin Dana Kölsch arbeitet als Jugendreiseleiterin dort, wo andere Urlaub machen. Sie betreut Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren und scheut dabei auch keine 14-Stunden-Schichten.
Wer sind Sie?
Mein Name ist Dana Kölsch. Ich bin 25 Jahre alt und studiere im zweiten Mastersemester Förderschullehramt am Campus Landau.
Was ist ihr Nebenjob?
Ich arbeite seit gut vier Jahren als Jugendreiseleiterin bei einem großen Reiseveranstalter, der sich auf Jugendreisen spezialisiert hat. Für die Gäste bedeutet es meist den ersten Urlaub ohne Eltern. Ich kann bei der Destinations- und Saisonplanung vorab drei Prioritäten setzten, wohin es für mich in der Sommersaison gehen soll. Der Veranstalter bietet europaweite Reisen an, deshalb können zum Beispiel Länder wie Kroatien, Bulgarien und Italien als bevorzugte Reiseziele angegeben werden. Auch Fernreisen in die USA oder nach Australien sind möglich.
Die Serie
Das WG-Zimmer, das eigene Auto, der Kinobesuch mit Freunden: Das alles will bezahlt werden. Viele Studierende verdienen sich neben der Unterstützung der Eltern und Bafög etwas dazu oder finanzieren ihr Studium komplett selbst. Uniblog stellt in einer Serie Studierende und ihre Nebenjobs vor. Von alltäglich bis kurios ist fast alles dabei. Bisher erschienene Artikel finden sie hier.
Was genau sind Ihre Aufgaben?
Von der Abfahrt bis zum Ende der Reise bin ich für die Betreuung der Kinder und Jugendlichen verantwortlich, sowie bei der Planung und Koordination des Programms mit dabei. Wir Jugendreiseleiter gestalten ein jugendgerechtes Freizeitprogramm, übernehmen die länderkundige Animation mit dazugehörigem Ausflugsprogramm oder organisieren diverse Sportaktivitäten. Bei Problemen oder Fragen sind wir für etwa 30 Reiseteilnehmer die ersten Ansprechpartner vor Ort. Dabei haben wir immer die Wahl zwischen der Arbeit in einem Hotel oder einem Camp. Ich selbst bevorzuge die Arbeit in einem Camp, weil ich dort die familiäre Atmosphäre sehr schätze. Der Tag beginnt für die Jugendreiseleiter mit einer Teamsitzung. Dabei werden die Aufgaben im Team verteilt und es wird besprochen, welche Aktivitäten den Tag über angeboten werden. Das kann eine Fahrradtour, ein Beachvolleyballturnier, Großgruppenspiele oder ein Discobesuch am Abend sein.
Was bereitet Ihnen am meisten Freude bei dieser Arbeit?
Ich kann da arbeiten, wo andere Urlaub machen, und komme raus aus meinem Alltag. Der Job ist sehr abwechslungsreich und es wird nie langweilig. Die Arbeit in einem guten Team und mit den Gästen macht mir viel Spaß.
Was ist das Kurioseste an Ihrer Arbeit?
Es ist immer wieder amüsant, zu beobachten, wie sich beiDiscobesuchen am Abend die Jugendlichen näher kommen und sich neue Pärchen finden.
Wie kamen Sie an Ihren Nebenjob?
Ich war als Teenager selbst Teilnehmerin bei einer Jugendreise. Nach dem Abitur habe ich nach einem passenden Nebenjob gesucht und mich daraufhin dort beworben.
Was verdienen Sie bei diesem Nebenjob?
Das ist immer abhängig von der Dauer der Reise und auch die bisherige Berufserfahrung wird beim Verdienst berücksichtigt, deshalb kann ich das nicht so genau beantworten.
Kann man diesen Job weiterempfehlen? Braucht man bestimmte Voraussetzungen dafür?
Ich kann den Job sehr weiterempfehlen. Bei einem Ausbildungsseminar des Reiseveranstalters habe ich in fünf Tagen die Grundlagen des Jobs kennengelernt. Uns wurde zum Beispiel das Jugendschutzgesetz näher gebracht und gezeigt, wie wir bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Gruppenspielen und Warm Ups die Stimmung in der Gruppe verbessern können. Der Reiseveranstalter testet im Vorfeld, ob die Bewerber für die bevorstehenden Anforderungen geeignet sind. Für jeden Mitarbeitenden wird ein passendes Jobprofil erstellt. Man sollte sich aber bewusst sein, dass man als Jugendreiseleiter auch mal 12 bis 14 Stunden am Tag arbeitet.
Wie “studienkompatibel” ist Ihre Arbeit? Bitte vergeben Sie Sterne von 1 bis 5 (5 Sterne = super kompatibel)
Die Arbeit ist sehr studienkompatibel. Ich kann frei entscheiden, wann ich in der vorlesungsfreien Zeit mit auf Reisen gehe. Über das Onlineportal des Reiseveranstalters gebe ich an, zu welchen Zeiten ich verfügbar bin. Häufig werden auch kurzfristig Betreuer gesucht, sodass ich über das Onlineportal spontan einen Job annehmen kann. Über Pfingsten war ich zum Beispiel im Beachcamp in Malgrat de Mar in Spanien. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
Interview: Jan Lücking