Als Lehramtsstudent weiß Uli Hallerbach, wie er Kindern bei Lernschwierigkeiten helfen kann. Zweimal in der Woche gibt er Nachhilfe im Studienkreis. Im Uniblog erzählt er, warum das für ihn der perfekte Nebenjob ist.
Wer sind Sie?
Ich heiße Uli Hallerbach, bin 24 Jahre alt und studiere Ethik und Englisch auf Grundschullehramt im fünften Semester in Koblenz.
Was für einen Nebenjob machen Sie?
Ich gebe Nachhilfe beim Studienkreis am Friedrich-Ebert-Ring. Dort bin ich als Honorarkraft angestellt, bekomme also regelmäßig Gehalt. Je nachdem, wie mein Stundenplan aussieht, arbeite ich zweimal die Woche.
In welchen Fächern geben Sie Nachhilfe?
Die Serie
Das WG-Zimmer, das eigene Auto, der Kinobesuch mit Freunden: Das alles will bezahlt werden. Viele Studierende verdienen sich neben der Unterstützung der Eltern und Bafög etwas dazu oder finanzieren ihr Studium komplett selbst. Uniblog stellt in einer Serie Studierende und ihre Nebenjobs vor. Von alltäglich bis kurios ist fast alles dabei. Bisher erschienene Artikel finden sie hier.In Englisch und Deutsch. Bevor ich mit Ethik begonnen habe, habe ich Deutsch studiert. Ich mache alles von der dritten bis zur dreizehnten Klasse.
Was sind Ihre Aufgaben?
Beim Studienkreis hat jede Fachkraft ihren eigenen Raum. Jedes Kind hat eine Karte, in der steht, in welche Schule und Klasse es geht. Ich trage ein, was wir gemacht haben. Auch die Noten aus der Schule und die nächsten Arbeiten halte ich fest, um den Lernfortschritt zu dokumentieren. Wenn ein Kind neu ist, mache ich mit ihm einen Lerncheck, um zu sehen, wo die Schwächen liegen. Dieser ist auch in der Mantelkarte notiert. So sehen wir jede Stunde, was der Stand der Dinge ist.
Wie läuft eine Nachhilfestunde ab?
Ich kenne die meisten Kinder schon länger und weiß, worauf sie Lust haben. Erst besprechen wir, was wir in der Nachhilfestunde machen. Ab und zu machen wir auch die Hausaufgaben zusammen, wenn das Kind die nicht alleine schafft oder Fragen hat. Wenn eine Klassenarbeit ansteht, bereiten wir uns spezifisch darauf vor. Ich bekomme keine Vorbereitungszeit bezahlt, aber wenn ein Kind in der nächsten Woche eine Klassenarbeit schreibt und es diese sonst nicht schafft, stelle ich vorher passendes Material zusammen. Dann können wir die 45 oder 90 Minuten voll nutzen – sonst geht viel Zeit für die Besprechung drauf.
Was bereitet Ihnen am meisten Freude bei dieser Arbeit?
Ich freue mich wirklich, wenn ein Kind eine gute Note schreibt. Ich hatte einen Jungen, der bekam häufig eine Drei. Wir haben uns so gefreut, als er nach einiger Zeit eine Zwei in einer Arbeit hatte. Er konnte es selbst kaum glauben und seine Mutter bedankte sich bei mir. Es ist schön, wenn man sieht, dass es etwas bringt und die Kinder das auch selbst sehen. Vor allem wenn sie erst Probleme haben und dann auf einmal sagen: „Ach so geht das!“ Dann sieht man: Sie haben es wirklich verstanden und das finde ich dann auch super.
Wie kamen Sie an Ihren Nebenjob?
Durch einen Kommilitonen, den ich aus Englisch-Veranstaltungen kenne. Ich habe es mir angesehen und es hat alles gepasst. Früher habe ich immer körperliche Jobs gemacht: Kisten packen und den Kopf ausschalten. Jetzt mache ich lieber eine anspruchsvollere Arbeit, für die es auch gutes Geld gibt und bei der man flexibel ist.
Was verdienen Sie bei diesem Nebenjob?
Pro 45 Minuten verdiene ich 7,50 Euro, also im Prinzip 10 Euro die Stunde.
Kann man diesen Job weiter empfehlen? Braucht man bestimmte Voraussetzungen dafür?
Der Job ist etwas für Leute, die Lehramt studieren und sich auf den späteren Beruf vorbereiten wollen. Es ist nicht verkehrt, Tools aus Bildungswissenschaften oder Grundschulbildung zu kennen. Das Meiste kommt aber mit der Zeit: Ich habe am Anfang geguckt, wie mein Kommilitone das macht und von ihm gelernt. Die Schattenseite ist, dass man schon mal sechs Stunden nacheinander gibt. Man hat nicht unbedingt eine Pause, nur während der Stillarbeit gehe ich manchmal kurz raus und esse oder trinke etwas. Wenn sich Freitags um 17 Uhr ein Grundschüler nicht mehr konzentrieren kann, ist das auch für mich anstrengend. Darüber muss man sich im Klaren sein, es lohnt sich aber trotzdem.
Wie “studienkompatibel” ist Ihre Arbeit? Bitte vergeben Sie Sterne von 1 bis 5 (5 Sterne = super kompatibel)
Ich würde sagen fünf Sterne. Ich habe meiner Chefin meinen Stundenplan gegeben und ihr gesagt, wann ich kann. Sie teilt die Schüler danach ein, von daher ist es sehr kompatibel. Dank meiner Arbeitszeiten kann ich auch das Wochenende genießen.
Das Interview führte Lisa Engemann
In my view, teaching is a noble profession. I love to teach the students and enjoy it a lot. You are doing a great job. I also want to do this type of job. Can you please tell me how can I apply for this job?