Jeder Mensch hinterlässt ihn auf der Erde: seinen persönlichen ökologischen Fußabdruck. Die Berichte über Klimakapriolen, Umweltschäden und Erderwärmung zeigen, dass ein nachhaltiger Lebensstil nottut, wenn nachfolgende Generationen noch gut auf dem Globus leben wollen. Was kann also jeder Einzelne tun, um einen möglichst kleinen Fußabdruck zu hinterlassen? Antworten darauf liefert der Tag zur Nachhaltigkeit (TzN), der seit 2010 alle zwei Jahre auf dem Marktplatz in Landau stattfindet.
Initiiert von Landauer Studierenden, versammelt er mittlerweile Mitmachstände von über 40 Partnern, an denen Groß und Klein aktiv sein, spielerisch nachdenken und nachhaltig lernen können. Am Sonntag, 18. Mai 2014, ist es wieder soweit: Von 10 bis 18 Uhr gibt es ein buntes Programm rund um die Themen Konsum, Mobilität, Wohnen und Ernährung – umrahmt von einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm, das bis 21.30 für Unterhaltung sorgt. UniBlog hat mit Timon Seeger aus dem Organisations-Team über Ziele und Konzept des Tags zur Nachhaltigkeit gesprochen.
Herr Seeger, wie entstand die Idee zu einem Tag zur Nachhaltigkeit?
Der Impuls kam aus der Fachschaft für Umweltwissenschaften. Richard Hoffmann und Hannes Gaschnig suchten 2007 nach Möglichkeiten, ihre Fachschaft bekannter zu machen. Aus dieser Anfangsidee und aus dem Wunsch, dem Begriff „Nachhaltigkeit“, der damals in Medien und Politik inflationär benutzt wurde und dadurch zur Worthülse verkam, wieder mehr Kontur zu verleihen, entwickelte sich das Konzept des Tages zur Nachhaltigkeit. Zusammen mit Mitstreitern suchte Hannes Gaschnig nach einer Möglichkeit, Nachhaltigkeit fassbar und leicht nachvollziehbar zu machen – nach dem Ökotainment-Ansatz.
Was ist die größte Herausforderung bei der Organisation eines solchen Tages?
Da die Organisation des TzN über mehrere Monate erfolgt und sehr viele Leute beteiligt sind, ist es eine sehr große Herausforderung, den Überblick zu wahren. Es ist sehr viel Kommunikation erforderlich und für alle an der Organisation Beteiligten bedeutet der TzN ist ein beträchtlicher Zeitaufwand.
Wer macht alles mit?
Zahlreiche Unternehmen aus Landau und Umgebung, verschiedene Hochschulgruppen des Campus Landau und viele freiwillige studentische Helfer unterstützen den TzN: Von Bio-Winzern und einem Schulbauernhof über die Energie Südwest, der Energieagentur Rheinland-Pfalz und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bis hin zu Attac, dem Netzwerk Umweltbildung und der Amnesty Hochschulgruppe.
Was erwartet die Besucher?
Die Besucher erwartet Unterhaltung, Information und viele Mitmach-Aktionen an über 40 Ständen zum Thema Energie, Mobilität, Ressourcennutzung und Ernährung. Auf der Bühne gibt es Live-Musik, Theater, eine Recycling-Modenschau und eine vegane Koch-Show. Auch eine Kleidertausch-Aktion haben wir in diesem Jahr im Angebot. Für kleinen Besucher warten Hüpfburg, Kinderschminken und Torwandschießen. Auch ein großes Gewinnspiel werden wir den Besuchern anbieten.
Was kann jeder Einzelne tun, um nachhaltig zu leben?
Um nachhaltiger zu leben, kann jeder von uns in vielen Bereichen des Lebens wie Ernährung, Kleidung und andere Konsumprodukte, Mobilität, Energie und Wasser ökologischere Alternativen wählen. Konkrete Anregungen dazu liefert der TzN. Zu jedem der genannten Themen gibt es Stände, die ökologische Alternativen aufzeigen und Informationen anbieten. Als Mutmacher, Teil einer ökologischeren und nachhaltigeren Zukunft zu werden, möchte ich ein schönes Sprichwort zitieren: “Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht dieser Welt verändern.”
Und wie sieht Ihre persönliche Checkliste aus für ein nachhaltiges Leben?
In Bezug auf Ernährung bemühe ich mich, regionale saisonale Produkte aus biologischem Anbau zu nutzen und möglichst wenig tierische Produkte zu kaufen. Das ist manchmal gar nicht so einfach, aber ich bemühe mich, im Sinne des oben genannten Zitats zu handeln. Was Mobilität, Wasser und Energie angeht, bin ich in der glücklichen Lage, kein Auto zu besitzen und meine WG bezieht Strom und Gas von Lichtblick. Dennoch könnte ich häufig sparsamer sein, beispielsweise beim Wasser. Bei Kleidung und anderen Konsumprodukten kommt es mir zu Gute, dass ich ungern einkaufe, es sei denn, es erscheint mir wirklich nötig. Bei vielen Produkten möchte ich mich allerdings besser informieren, so dass ich, wenn ich mal was kaufen will, auch ökologischere Alternativen als bisher wählen kann.
Kerstin Theilmann
Mehr Informationnen unter www.tag-zur-nachhaltigkeit.de