Eigentlich ist Shakespeares „Viel Lärm um Nichts” gestrickt wie eine Seifenoper: Zwei Hochzeiten, Intrigen, ein Schlagabtausch jagt den nächsten, skurrile Gestalten und natürlich Liebe, Hass und Versöhnung. Allerdings ist der Text viel besser als in einer Seifenoper. So jedenfalls kündigt die Koblenzer Uni-Theatergruppe “Nichts als Theater” ihr neustes Stück an, das am 18. Juni in der Kulturfabrik Premiere feiert. UniBlog-Reporterin Hannah Wagner war bei den Proben dabei.
Für acht Leute ist der kleine Seminarraum im E-Gebäude am Campus in Koblenz fast etwas zu klein. Stühle und Tische sind an den Rand gerückt. „Wir treffen uns kurz vor der Premiere fast täglich, da ist es schwer, einen Raum zu bekommen“, erklärt Kathrin Schäfer. Die Studentin ist seit 2010 die Leiterin der Uni-Theatergruppe, die am 18. und 21. Juni ihr Stück „Viel Lärm um nichts“ in der Kulturfabrik in Koblenz-Lützel aufführt. „Das Stück ist vor allem witzig und bietet Raum für Albernheiten und Variationen”, beschreibt sie die Inszenierung. Es sollte ein leichtes Stück entstehen, eine Liebeskomödie, die trotzdem Tiefe aufweist.
Aktuell sind von 13 Mitwirkenden nur zwei Männer in der Gruppe – kein Problem, findet Schäfer: „Natürlich spiegelt sich das auch im Konzept wieder, es bietet aber auch die Möglichkeit, das Stück und die Charaktere vollkommen frei und neu zu interpretieren. Es ist ein Zugewinn.” Dass die Inszenierung sehr weiblich ausgelegt ist, zeigen schon die Proben, in der ein Holzapfel oder ein Claudio eben mit langem Haar und hoher Frauenstimme auftritt.
Die Wahl des Stückes? Keine leichte Entscheidung
Das Stück wurde erst nach längerer Diskussionsphase festgelegt. „Man kann als Regie nicht einfach ohne die Anderen entscheiden“, erklärt Schäfer. Sie wirkt ein wenig gehetzt, muss sich beeilen, um pünktlich zu den Proben zu kommen. Zu Hause hat sie an diesem Tag bereits Werbemails verschickt, Probenpläne entworfen und die Gruppe organisiert. „Das ist oft das Schwerste, alle so zu koordinieren, dass es zeitlich passt”, sagt sie.
In der Anfangsphase der Proben geht es hauptsächlich um Textarbeit, Sprechen und Rollenfindung. Kurz vor den Aufführungen werden die Szenen perfektioniert. Nach jedem Aufzug wird gelobt, kritisiert und verbessert. Schäfer macht sich zu allem Notizen. „Auch wenn es Probenpläne gibt, müssen diese ab und an mal über den Haufen geworfen werden, wenn jemand nicht da oder krank ist“, erklärt sie. Den ersten Testlauf vor Publikum hatte die Truppe bereits beim KaleidosKOp-Festival: Dort gab die Theatergruppe einen kleinen Ausschnitt aus dem Stück zum Besten.
Spaß an der Schauspielerei steht im Vordergrund
Die Uni-Theatergruppe „Nichts als Theater“ ist eine studentische Initiative, bestehend aus derzeit 13 aktiven Studierenden. Entstanden ist das Projekt 2002 unter Leitung von Prof. Dr. Rösler, 2004 wurde es etabliert. Seitdem wurden bereits sieben Stücke aufgeführt, zuletzt das selbst geschriebene Werk „Ein Leben für 60 Cent“. Es handelt von Studierenden, deren Leben und Sorgen. „Wir freuen uns immer, wenn Interessierte zu den Proben kommen und mitmachen möchten“, sagt Schäfer. „Man braucht keine besonderen Fähigkeiten, die Rollen sind verschieden und können angepasst werden.“ Zeit sollte man allerdings mitbringen, denn auch die Laienschauspielerei hat professionellen Anspruch. Aber man wird auch belohnt: Mit viel Spaß und dem Klatschen des Publikums.
Hannah Wagner
Beginn ist ab 19 Uhr, die Karten sind auf der Homepage der Kufa oder unter der Woche von 10-14 Uhr im Foyer des D-Gebäudes am Campus in Koblenz erhältlich. Im Vorverkauf kosten sie 7 Euro, für Studierende ermäßigt 4 Euro, an der Abendkasse 9 bzw. 6 Euro.Weitere Informationen zur Uni-Theatergruppe und dem Stück |