Studis & ihre Nebenjobs

Kreativ unterwegs in der Gründerszene

Karen Kontschak unterstütz mit ihrer Arbeit sozial-ökonomisch ausgerichtete Jungunternehmen. Foto: Privat

Karen Kontschak unterstütz mit ihrer Arbeit sozial-ökonomisch ausgerichtete Jungunternehmen. Foto: Privat

Karen Kontschak arbeitet neben ihrem Studium bei ISSO, einem Unternehmen, dass junge Gründer unterstützt, die mit ihrem Start-up nachhaltige Ziele verfolgen. Während ihrer Arbeit entwickelte sie dabei selbst die ein oder andere sozial-ökologische Idee für eine bessere Zukunft. 

Wer sind Sie?

Mein Name ist Karen Kontschak, ich bin 26 Jahre alt und studiere im fünften Semester Germanistik und Ethik auf Gymnasiallehramt am Campus Koblenz.

Die Serie

Das WG-Zimmer, das eigene Auto, der Kinobesuch mit Freunden: Das alles will bezahlt werden. Viele Studierende verdienen sich neben der Unterstützung der Eltern und Bafög etwas dazu oder finanzieren ihr Studium komplett selbst. Uniblog stellt in einer Serie Studierende und ihre Nebenjobs vor. Von alltäglich bis kurios ist fast alles dabei. Bisher erschienene Artikel finden sie hier.

Was für einen Nebenjob machen Sie?

Ich arbeite als Werkstudentin in Teilzeit bei ISSO – Institute for Social & Sustainable Oikonomics. Das Institut unterstützt junge Menschen dabei, ihre sozialen und ökologischen Projektideen zu verwirklichen. Wir verstehen uns als ein Nachhaltigkeits- und Gründerzentrum im Herzen von Koblenz, die Raum und Wissen zur Umsetzung solcher Projekte bieten. Unser Fokus liegt auf Start-ups aus dem Bereich des sozialen und nachhaltigen Unternehmertums. ISSO bietet Workshops, Beratung und vergünstigte Arbeitsplätze für Studierende, die einmal in die Selbstständigkeit gehen möchten und sich dabei sozial-ökologisch ausrichten. Neben meinem Studium arbeite ich bis zu 20 Stunden in der Woche an aktuell laufenden und eigenen Projekten und organisiere Veranstaltungen.

Was sind Ihre Aufgaben?

Zu meinen Aufgaben gehören der Vertrieb und das Marketing bei ISSO sowie die Konzeption und Umsetzung unserer Veranstaltungen. Nebenbei arbeite ich, mit der Unterstützung meines Arbeitgebers, an einem sozialen Projekt, das engagierte Menschen mit sozialen Projekten verbindet. Momentan konzentriere ich mich damit vor allem auf den Raum Koblenz.

Was bereitet Ihnen am meisten Freude bei dieser Arbeit?

Mein Nebenjob ist sehr vielfältig und abwechslungsreich. Es ist kein typischer Bürojob. Bei unseren Veranstaltungen treffe ich viele interessante Menschen mit faszinierenden Ideen und Projekten. Es finden Meetings zu den unterschiedlichsten Projekten statt, die umgesetzt und verknüpft werden müssen. Neben meinen üblichen Aufgaben habe ich bei der Konzeption eines internetbasierten Buchungssystems mitgeholfen, die Inneneinrichtung des Institutes mitgestaltet und in einer Werkstatt Tische selbst gebaut. Es gibt immer wieder neue Herausforderungen, die wir als Team angehen und bewältigen. Das Tolle ist auch, dass die sogenannte Genaration Y vieles verändern will und ISSO in vielen Bereichen einen Weg bereiten kann, um die vielen kreativen Ideen in die Tat umzusetzen.

Wie kamen Sie an Ihren Nebenjob?

Als gelernte Veranstaltungskauffrau suchte ich nach einem Nebenjob in dieser Branche, um mir mein Studium finanzieren zu können. Über viele Gespräche und Kontakte sowie Probearbeiten gab mir eine Bekannte den Rat, mich initiativ bei ISSO zu bewerben. ISSO gibt es erst seit drei Jahren. Zur Zeit meiner Bewerbung war es noch im Aufbau und immer mehr Aufgaben fielen an. Da kam meine Bewerbung genau zum richtigen Zeitpunkt. Im November 2014 durfte ich anfangen zu arbeiten und im September 2015 eröffnete das ISSO | lab in der Koblenzer Altstadt.

Was verdienen Sie bei diesem Nebenjob?

Nach etlichen Nebenjobs in der Gastronomie und im Einzelhandel war es mir wichtig, einen Nebenjob zu finden, bei dem ich mehr als nur den Mindestlohn verdienen kann. Wenn ich meine 20 Stunden die Woche voll arbeite, erhalte ich inzwischen an die 800 Euro netto, mit denen ich gut über die Runden komme und sogar sparen kann. Ich bin sehr froh darüber, denn dadurch wird mir das Studium ermöglicht.

Kann man diesen Job weiter empfehlen? Braucht man bestimmte Voraussetzungen dafür?

Ich kann jedem, der einen abwechslungsreichen Arbeitsplatz sucht, einen Job in einem Gründer- und Nachhaltigkeitszentrum empfehlen. Er birgt viele Herausforderungen, an denen man stetig wachsen kann. Man erhält einen Einblick in viele verschiedene Bereiche, sodass man sich auch anderweitig weiterbilden kann. Für meinen Bereich reicht die Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau. Studierende aus den Bereichen Kulturwissenschaft, Informationsmanagement oder mit den Fächern Marketing, Vertrieb oder BWL könnten zukünftige Praktikanten oder Kollegen werden. Die Möglichkeit, seine Abschlussarbeit in unserem Institut zu schreiben, besteht ebenfalls.

Wie „studienkompatibel“ ist Ihre Arbeit? Bitte vergeben Sie Sterne von 1 bis 5 (5 Sterne = super kompatibel).

5 – Super kompatibel: Da ich in der Gleitzone arbeite, kann ich jederzeit vor, nach und zwischen den Seminaren und Vorlesungen im Büro vorbeikommen und meine Arbeit erledigen.

Interview: Esther Guretzke