Karriere

Karriere in der Wissenschaft

Spannendes Thema: "Karrieren an Hochschulen". Foto: Förg

Spannendes Thema: "Karrieren an Hochschulen". Foto: Förg

Am 7. Mai fand am Campus in Koblenz die Veranstaltung „Karrieren an Hochschulen“ statt. Das Angebot wurde vom Interdisziplinären Promotionszentrum der Universität und dem dort angesiedelten Projekt ZuGewinn in Kooperation mit dem Mentoring-Nachwuchsförderprogramm der Hochschule Koblenz organisiert. Das Thema stieß mit rund 120 Gästen auf großes Interesse. In zwei Vorträgen und einer Podiumsdiskussion wurden Beschäftigungsmöglichkeiten an Hochschulen und Karrierestrategien für Wissenschaftler beleuchtet.

In seinem Grußwort führte der Präsident, Prof. Dr. Roman Heiligenthal, in das Thema ein. Er schilderte die Entwicklung der Nachwuchsförderung, die in den letzten Jahren stattgefunden hat, und beschrieb sie als einen Prozess von der “Promotion im stillen Kämmerlein“ hin zu ausdifferenzierten Programmen. Die Förderung des Nachwuchses sei eine wichtige Säule des Wissenschaftsbetriebes, weshalb Promotionszentren und Programme zur strukturierten Doktorandenausbildung in der heutigen Zeit an nahezu jeder Universität zu finden sind. Auch die Postdoc-Phase rücke mittlerweile stärker in den Fokus der Förderung. Die Ausgestaltung der Angebote für Nachwuchswissenschaftler sei daher ein großes Anliegen der Universität.

Dr. Anke Burkhardt von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg stellte in ihrem Vortrag zentrale Ergebnisse des jüngst erschienen und von ihr im Auftrag der Bundesregierung herausgegebenen „Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs (BuWin)“ vor. Die Daten waren so frisch, dass deren Präsentation bislang noch nicht einmal im Bundestag erfolgt war. Burkhardt legte mit ihrem Beitrag die Informationsbasis für die Veranstaltung: Neben aktuellen Statistiken zur Personalstruktur und Beschäftigungsverhältnissen an deutschen Universitäten gab sie Einblicke in verschiedene Qualifizierungswege und die gegenwärtige Förderpraxis für die Promotions- und die Postdoc-Phase. Auch thematisierte sie Berufsperspektiven und Karriereverläufe nach einer Promotion.

Habilitationsverfahren versus Juniorprofessur

Die Serie

Karriere. Lindsay Henwood/UnsplashDie Arbeitswelt kennenlernen und Perspektiven ausleuchten – wer hier schon im Studium aktiv wird, dem fällt der Berufseinstieg oft leichter. Unsere Serie „Karriere“ informiert zu Möglichkeiten, sich auf den Lebensweg nach der Uni vorzubereiten.

Dr. Anke Preißler vom Deutschen Hochschulverband erklärte im zweiten Vortrag die Regelungen des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes, die für Wissenschaftler in den Qualifikationsphasen vor und nach der Promotion greifen und ging auf die strukturellen Unterschiede zwischen dem traditionellen Habilitationsverfahren und der Juniorprofessur ein. Deren Vorteile sieht Preißler in dem Recht zur Wahrnehmung des Faches in Forschung und Lehre: Während Habilitierende formal dem Mittelbau angehören, werden Juniorprofessoren der Gruppe der Hochschullehrer zugerechnet und können beispielsweise bereits Promovierende betreuen. Preißler gab zudem Tipps, was für die Karriereplanung in der Wissenschaft zu beachten ist: Erfahrungen in der Lehre, Publikationen und das Einwerben von Drittmitteln nehmen einen zentralen Stellenwert ein.

In der anschließenden Podiumsdiskussion erörterten Vertreter der Universität Koblenz-Landau (Prof. Dr. Claudia Quaiser-Pohl und Prof. Dr. Ralf Schulz) und der Hochschule Koblenz (Prof. Dr. Daniela Braun und Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran) sowie Prof. Dr. Klaus Zellner vom Hochschullehrerbund Rheinland-Pfalz verschiedene Wege in der Wissenschaft. Offene Fragen und zentrale Aspekte aus den Vorträgen wurden aufgegriffen und von den Wissenschaftlern diskutiert.

Der gemeinsame Ausklang, der durch den Freundeskreis der Universität und den Förderverein der Hochschule mit einer Spende unterstützt wurde, ließ abschließend Raum für allseitigen Austausch und weiterführende Dialoge.

von Giovanna Marasco-Albry