Imke von Helden ist Skandinavistin, Sprachenliebhaberin, Fan nordischer Metal-Musik und Mutter. Diese Interessen, Facetten und Aufgaben vereint die 36-Jährige – erfolgreich. An der Universität Koblenz-Landau koordiniert sie seit 2015 die Arbeit des Sprachenzentrums, das unter anderem kostenfreie Sprachkurse für alle Studierenden anbietet.
Ein freundliches Lächeln ist stets in ihrem Gesicht zu finden und man sieht, dass ihre Arbeit sie begeistert: Imke von Helden ist die Koordinatorin des campusübergreifenden Universitären Sprachenzentrums (USZ), das unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof Dr. Constanze Juchem-Grundmann steht. Gebürtig kommt die 36-Jährige aus dem Schwarzwald, wo sie an der Universität Freiburg Skandinavistik und Anglistik studierte. Als Fernstudiengang kam Deutsch als Fremdsprache hinzu: “Sprachen haben mich schon immer fasziniert. In der Schule, im Studium und noch heute. Es ist sozusagen mein Ding”, erklärt von Helden. Nach dem Studium arbeitete sie in verschiedenen Sprachschulen, unterrichtete in Basel und Freiburg. Die interessantesten Stunden waren für die Sprachwissenschaftlerin die, in denen Menschen aus unterschiedlichsten Kultur- und Sprachräumen aufeinander trafen: “Trotz dem Fehlen einer gemeinsamen sprachlichen Grundlage schafft man es, sich zu verständigen und langsam eine Basis gesprochener Kommunikation aufzubauen. Das fasziniert mich bis heute.”
Ein außergewöhnliches Thema
Das Interesse an anderen Kulturen und Sprachräumen brachte von Helden auch zum Skandinavistik-Studium, an dessen Ende sie eine Promotion anstrebte. Das Thema der Arbeit ist Indiz für ihre Leidenschaft, denn sie ist durch und durch ein Metal-Fan. Insbesondere die norwegische Musikszene interessiert sie: “In meiner Dissertation untersuche ich die kulturelle Identität skandinavischer Metal-Bands. Es geht dabei um die Rezeption von nordischer Mythologie, Geschichte und Landschaftsmalerei in der heutigen Zeit, ausgedrückt in Musik.” Die Arbeit, die in einer Forschungsgruppe zur Abbildung von Geschichte in der Gegenwart an der Universität in Freiburg begann, ist nun abgeschlossen und im April als Buch unter dem Titel Norwegian native art. Cultural identity in norwegian metal music erschienen.
Mit Metal-Musik hat von Helden in ihrem jetzigen Berufsalltag eher wenig zu tun, dafür umso mehr mit Sprachen. Neben der Qualitätssicherung der angebotenen Sprachkurse vergibt sie Leistungsnachweise, koordiniert die studentischen Hilfskräfte und hält Kontakt zu den Lehrenden an beiden Standorten. “Außerdem geht es vor allem um die Weiterentwicklung des Sprachenzentrums”, erklärt von Helden, die selbst Deutsch, Englisch und Norwegisch fließend spricht und Dänisch, Schwedisch und Französisch versteht. Hierfür bringt sie die Akkreditierung verschiedener Sprachtests sowie Möglichkeiten des autonomen, selbstständigen Lernens voran. So wurde etwa ein Tandemprogramm etabliert, das inzwischen fast 70 Teilnehmer hat. “Sprachen sind insgesamt und insbesondere im universitären Rahmen wichtig, denn sie zählen zu einer Schlüsselkompetenz in Studium und Beruf.”
Neue Wahlheimat
Während von Helden für ihren Job zunächst zwischen den zwei Standorten und Freiburg pendelte, hat sie inzwischen ein festes Büro in Koblenz und die Stadt an Rhein und Mosel als neue Heimat für sich und ihre Familie ausgewählt, betreut aber weiterhin das USZ beider Standorte. “Das Rheinland ist wunderbar und auch mein Arbeitsumfeld großartig”, verrät von Helden. “Kommt man wie ich von einer großen Universität, schätzt man das Persönliche und die Überschaubarkeit der zwei Standorte.” Wenn sie nicht gerade mit ihrer Familie oder auf einem Pferd unterwegs ist, verbringt sie ihre Freizeit, ganz im Sinne ihrer Leidenschaft, am Liebsten auf Metal-Festivals und Konzerten.
Hannah Wagner