Ehrenamt: Studis engagiert

Studenten geben ehrenamtlich Nachhilfe

Leiten die Studenteninitiative für Kinder in Landau (von links nach rechts): Laura Merkle, Florian Zimnol, Jenny Rosner, Talia Tanis, Franziska Meyer, Leonie Hummel. Foto: Studenteninitiative für Kinder

Leiten die Studenteninitiative für Kinder in Landau (von links nach rechts): Laura Merkle, Florian Zimnol, Jenny Rosner, Talia Tanis, Franziska Meyer, Leonie Hummel. Foto: Studenteninitiative für Kinder

Studierende engagieren sich gern ehrenamtlich. Das zeigt die Studenteninitiative für Kinder, die jetzt auch in Koblenz und Landau aktiv ist. Die größte studentische Organisation im Bereich der ehrenamtlichen Nachhilfe arbeitet europaweit mit 4000 studentischen Mitgliedern  zusammen. Ihr Auftrag? Ehrenamtliche Nachhilfe für sozial benachteiligte Kinder. UniBlog sprach mit Daniel Kipper, dem Sonderbeauftragten der Studenteninitiative für Kinder e.V.

Daniel Kipper ist auf dem Sprung nach Landau. Er will zur Konrad-Adenauer-Realschule plus (KARS). Die Kars ist die erste Partnerschule der Initiative in Landau. Zum Start der Nachhilfe trifft er dort die studentischen Gruppenleiter. Und Kerstin Burkhart, Vermittlungslehrerin der KARS. Einige ihrer Schüler warten schon dringend auf Nachhilfe.

Kipper freut sich: „Die Studenteninitiative gibt es in zahlreichen Universitätsstädten, in Koblenz und Landau bisher noch nicht. Auf eine Rundmail der Studenten an beiden Standorten haben sich spontan rund 60 Studenten gemeldet.“ Im Februar 2013 konnte die Landauer Gruppe gegründet werden, in Koblenz gibt es sie seit März. Kipper selbst wurde im Jahr 2006 über einen Zeitungsbericht auf die Initiative aufmerksam. Er zögerte nicht lange, um ehrenamtlich aktiv zu werden. Sein Studium hat er längst beendet und sorgt durch Betreuung der Gruppen vor Ort für Nachhaltigkeit und Fortbestand der Initiative.

Ehrenamt: Nachhilfe

Ehrenamt. Foto: Perry Grone/Unsplash In unserer Serie Ehrenamt: Studis engagiert zeigen Studierende, wie man die Balance hält zwischen Stundenplan und Initiative.

Schülern zu helfen, die keine Unterstützung für ihren Schulerfolg erhalten können, das war auch für Umweltwissenschaftsstudent Florian Zimnol der Beweggrund, bei der Initiative mitzumachen. Er ist ihr Erster Vorsitzender.  „Ich habe vorher schon Erfahrungen mit Nachhilfeschülern gesammelt. Dann habe ich über eine WG-Mitbewohnerin von der Studenteninitative erfahren. Für mich ist es eine Bereicherung, zusätzlich für die Initiative zu arbeiten und nicht nur privat. Ich finde es wichtig, sie weiter auszubauen“.

Doch wie funktioniert die Initiative eigentlich? Bei der Vermittlung der Nachhilfeschüler arbeiten die Gruppen eng mit den städtischen Trägern und auch mit Kinderheimen zusammen. Jedem Mentor wird ein Kind – meist ab den Klassen 5 aufwärts und oft mit Migrationshintergrund – zugeteilt. Der Mentor trifft seinen Schüler einmal wöchentlich in der Schule, erteilt dort Nachhilfe in den schwachen Fächern oder bespricht die Hausaufgaben. Neben der eigentlichen Nachhilfe halten die Mentoren den Kontakt zu den Schulen, damit sie über den Lernerfolg ihrer Schützlinge informiert sind und sich abstimmen können.

Und dennoch: Eine Stunde pro Woche – größer darf der Zeitaufwand nicht sein. Das Ehrenamt soll eine Freude sein und keine Last. So gibt aus auch unter den örtlichen Gruppenleitern eine klare Aufgabenteilung für die Mitgliederbetreuung, die Pressearbeit und für die Finanzen.

Wer eignet sich zum Mentor? Jeder Student, ob Pädagoge, Umweltwissenschaftler oder Informatiker, kann bei der Initiative mitmachen. Er muss gut Deutsch sprechen und die Grundrechenarten beherrschen. Und, die Grundvoraussetzung: Man sollte Kinder mögen.

Seelennahrung und Berufstraining

Daniel Kipper ist überzeugt, dass die Studenteninitiative auch in Koblenz und Landau erfolgreich sein wird. Das Ehrenamt nütze nicht nur der Gesellschaft, sondern auch den  Studenten in vielerlei Hinsicht: „Das Ehrenamt ist eine Wohltat für die Seele. Indem man sich unentgeltlich um ein benachteiligtes Kind kümmert, entwickelt man seine soziale Kompetenz weiter.“ Es ist auch ein Ausgleich. „Es entstehen soziale Kontakte, man kann abschalten und sich regenerieren. Als Arbeit und Stress darf man es nicht sehen, sonst ist man bei uns falsch.“

Einen hohen Stellenwert hat soziales Engagement auch bei Lehramtsstudentin Jenny Retz. Die Vorsitzende der Initiative in Koblenz sucht schon seit längerem nach einem geeigneten Ehrenamt, mit dem sie sich gleichzeitig beruflich qualifizieren kann: „Das Projekt passt genau zu meinen Vorstellungen. Ich arbeite mit Kindern zusammen, oft aus sozial schwachen Familien. Also ein perfektes Training für später.” Der Schulerfolg der Kinder solle nicht daran scheitern, dass die finanziellen Mittel für einen Nachhilfelehrer in der Familie fehlen. „Dafür gibt es jetzt uns.“

 Maria Hammes

Sie studieren in Koblenz oder Landau und wollen bei der Studenteninitiative mitmachen? Hier finden Sie die jeweiligen Ansprechpartner:Ortsgruppe Koblenz: mail@sfk-koblenz.de             Ortsgruppe Landau: nachhilfe.landau@studenteninitiative-fuer- kinder.deDie Studenteninitiative für Kinder e.V. wurde 2005 von Sinisa Toroman gegründet. Toroman erteilte bereits als Schüler, später als Student der Wirtschaftswissenschaften, ehrenamtlich Nachhilfe an benachteiligte Kinder in einem Ludwigshafener Kinderheim. Er gewann Mitstreiter für seine Idee und baute das Helfernetz aus – zur mittlerweile größten studentischen Organisation europaweit im Bereich der ehrenamtlichen Nachhilfe. Die Initiative wurde mit zahlreichen Preisen geehrt.Weitere Infos: www.studenteninitiative-fuer-kinder.de

1 Kommentare

  1. bianca ihrlich sagt

    Ich benötige Hilfe in Mathematik und deutsch für meinen Sohn 10 Jahre 4. Klasse.
    Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin. Ich hoffe auf baldige Antwort.
    Mfg bianca ihrlich.
    Tel. 017632562960

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