Isabella Fettich zog es für ihr Auslandssemester auf die andere Seite der Welt: Nach Australien, in das Land von Kängurus, Sonne und Meer. Die Kulturwissenschaftstudentin aus Koblenz verbrachte fünf Monate in Sydney. Im Uniblog berichtet sie vom australischen Campusleben und gibt Empfehlungen für diejenigen, die es auch ins Ausland zieht.
Und tschüss… !
Sie möchten während Ihres Studiums gern ins Ausland gehen? Dann informieren Sie sich über die Möglichkeiten an unserer Universität und lassen Sie sich von Erfahrungsberichten unserer Studierenden inspirieren.
Eigentlich wollte ich nach Spanien. Mit diesem Vorsatz bin ich zur Info-Veranstaltung für Auslandsaufenthalte gegangen, wo Rückkehrer von ihren Erfahrungen berichteten. Schnell tauschte ich Spanien gegen Australien. Ich habe nicht lange gezögert, Pläne geschmiedet und Informationen von GOstralia angefordert, einer Organisation, die über das Studium in Australien informiert. Wenig später ging es für uns dann auch schon los: Eine Kommilitonin und ich stiegen in den Flieger, der uns auf die andere Seite der Welt brachte.
Ein bunter Campus
Das studentische Leben in Australien war ganz anders als wir es von Deutschland kennen. Wir waren an der Macquarie University in Sydney, die sehr darauf bedacht ist, dass die Studierenden eine Gemeinschaft bilden und sich wohl fühlen. Zum Beispiel gibt es überall Sitzkissen und WLAN-Bereiche zum arbeiten oder Infopoints. Immer, wenn ich ein Problem hatte, war sofort jemand da, der fragte: “Can I help you?” In der Mensa gab es einzelne Stände für Snacks, Pommes, Pizza oder Burritos. Da zeigt sich auch, wie international die Universität ist, denn es gab Studierende und Dozenten aus vielen verschiedenen Ländern und Kulturen. Das war gerade für mich als Kulturwissenschaftlerin sehr spannend.
Ich hatte insgesamt drei Vorlesungen zu den Themen Anthropologie, Konsum und Philosophie. Klingt erst mal nicht so viel, aber da man sehr viele Texte lesen, Online-Tests machen und Hausarbeiten schreiben musste, war es am Ende doch einiges an Arbeit. Und natürlich war alles auf Englisch. Am Anfang musste ich vieles nachschlagen, aber habe dadurch meine Sprache wesentlich verbessert und am Ende alle Module geschafft. Eine weitere Sache, die sehr spannend ist, war die Förderung von Soft Skills durch die Universität: Es wurden verschiedene Kurse angeboten, von denen ich Emotional Intelligence und Leadership belegte und dafür Zertifikate erhielt.
Hilfsbereit und ohne Stress
Diese ganze Atmosphäre am Campus hat es mir sehr leicht gemacht, Anschluss zu finden. Die Menschen haben immer gute Laune, sind freundlich, hilfsbereit und selten gestresst. Man arbeitet in Australien, um zu leben, nicht andersrum. Das macht sich auch in Unternehmen bemerkbar, wo die Arbeitgeber darauf achten, dass die Lebensqualität stimmt und eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Freizeit besteht. Das sorgt dafür, dass die Menschen die Sonne im Gesicht tragen und strahlen.
Für mich selbst war die Zeit in Sydney sehr lehrreich. Durch das Verlassen der eigenen Komfortzone wird man flexibel, passt sich schneller neuen Situationen an, verliert Hemmungen und öffnet sich gegenüber anderen Kulturen. Neben all diesen positiven Erfahrungen für mein Studium und meine Selbstentwicklung gab es natürlich auch ein paar negative Punkte. So wusste ich zwar, dass Australien teuer ist, aber dass ich trotz Auslands-BAföG so viel investieren muss, hatte ich nicht eingeplant. Das Zimmer, das ich mir mit meiner Kommilitonin teilte, kostete im Monat 800 Dollar pro Person. Ich habe deshalb nebenher noch in einem Supermarkt gearbeitet. Aber auch aus diesen Erfahrungen konnte ich lernen: Ich weiß jetzt, dass ich mich im Vorfeld besser informieren muss, und dass ich auch die schwierigsten Situationen managen kann.
Das ist es auch, was ich anderen Studierenden empfehle, die sich generell für einen Auslandsaufenthalt und im Besonderen für Australien entscheiden: Genau informieren, Kommilitonen befragen, die schon vor Ort waren, und einen finanziellen Puffer anlegen. Auch finde ich es besser, gegen Ende des Studiums ins Ausland zu gehen. Dann hat man keine Module und Hausarbeiten aus Deutschland im Kopf und kann die Zeit vor Ort besser genießen: Denn das sollte man definitiv, da es eine große Bereicherung ist.
Protokoll: Hannah Wagner