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Mehr als nur Magie: Jakob Mathias ist erfolgreich als Zauberer

Zauberkünstler Jakob Mathias mag nicht nur die großen Verblüffungen auf der Bühne, sondern auch kleine Münz- und Kartentricks am Tisch. Foto: Privat.

Zauberkünstler Jakob Mathias mag nicht nur die großen Verblüffungen auf der Bühne, sondern auch kleine Münz- und Kartentricks am Tisch. Foto: Privat

Mit 19 Jahren hat er sich bereits in die oberste Liga gezaubert: Jakob Mathias, Lehramtsstudent für Mathematik und Sport an der Universität in Koblenz, betreibt Magie und Zauberkunst seit seiner Kindheit. Zwei Mal hat er bereits den Titel bei der Deutschen Zaubermeisterschaft geholt, 2011 bei der Weltmeisterschaft den 13. Platz belegt. Der Trick hinter seinem Erfolg? Das Unmögliche für einen Moment möglich erscheinen zu lassen.

Die Magie liegt der Familie Mathias im Blut: Sein Vater war es, der Jakob mit dem Zauberfieber angesteckt hat. “Mein Vater ist auch Zauberer. Ich bin schon früher im Kinderprogramm meines Vaters aufgetreten und habe bei kleineren Tricks mitgewirkt. Mit der Zeit habe ich mich dann immer stärker selbst eingebracht”,  erzählt der junge Zauberer mit dem wilden blonden Haar. So habe sich allmählich auch der Wunsch entwickelt, das Zaubern später professionell zu betreiben.

Mit seinem Ehrgeiz hat Jakob es in der nationalen und internationalen Zauberszene bereits weit gebracht: Bei den deutschen Meisterschaften der Zauberei ist er schon zwei Mal Sieger geworden, 2011 hat er sich als Jugendlicher mit der zweithöchsten Punktzahl bei den Erwachsenen für die Weltmeisterschaft der Magier in Blackpool qualifiziert und dort den 13. Platz belegt. Dass es dieses Jahr beim nationalen Wettbewerb in Sindelfingen nur für den 3. Platz gereicht hat, sieht Jakob aber locker: “Es ist nicht immer möglich, die ganz große Verblüffung vor Publikum zu erzeugen.”

Ein großes Team und viel Vorbereitungszeit

Hinter seiner Arbeit steckt mittlerweile ein Team von 10 bis 15 Leuten. “Natürlich plane ich meine Shows mit meinem Vater, es gibt Handwerker, die an den Requisiten arbeiten, meine Mutter schneidert die Kostüme. Wenn ich anfange zu proben, kommt oft ein Regisseur dazu und schaut sich das Ergebnis an”, erklärt der junge Magier. Tricks, die auf der Bühne locker und mühelos wirken, brauchen eine enorm lange Vorbereitungszeit, betont Jakob. So kann es schon einmal ganze sieben Jahren dauern, bis ein Wettbewerbsprogramm perfekt sitzt. Damit sich dann auf Dauer keine Langeweile und Selbstverständlichkeit einschleichen, überarbeitet Jakob sein Programm jedes Jahr ein wenig. “Nichts ist schlimmer, als ein Zauberer, dem man über die Jahre allmählich ansieht, dass er von seinen eigenen Tricks gelangweilt ist.”

In der Trainingsphase übt Jakob täglich acht Stunden, um Routine in sämtliche Abläufe hinein zu bekommen. Denn gekonnte Magie ist Multitasking auf höchstem Niveau. “Eigentlich gibt es in einer Show kaum einen Moment, in dem ich nicht an zehn Dinge gleichzeitig denken muss. Dazu gehört technisches Geschick: Wenn ich etwas in meiner Hand verbergen möchte, darf nichts durchblitzen. Genauso wichtig ist es, wie und wann ich den Effekt für das Publikum transportiere, um die ideale Zuschauerreaktion hervorzulocken”, erklärt der Magier.

Für einen Moment ein Wunder geschehen lassen

Mit einem kleinen Schmunzeln verrät er, dass auch ihm das nicht immer gelingt. Vor allem bei der Close-Up-Magie, also der Tischzauberei mit Zuschauern, passieren schon einmal Fehler. “Immer dort, wo man improvisieren muss, kann auch etwas schief laufen. 95 Prozent aller Tricks kann ich mittlerweile so retten, dass ein Missgeschick kaum auffällt. Es kann in seltenen Fällen aber schon vorkommen, dass etwas gar nicht funktioniert und ich die Show abbrechen muss”, gibt Jakob zu. Die Faszination an der Zauberei besteht für ihn aber auch im Mix der verschiedenen Kunstsparten. Tanz, Jonglage, Akrobatik und Musik kommen zusammen und werden zu einer ganz eigenen Kunstform. Wenn all diese Elemente mit Geschicklichkeit verschmelzen, könne er das Unmögliche möglich erscheinen lassen, meint Jakob. “Das können wirklich nur ganz wenige. Manchmal hab ich den Dreh auch noch nicht raus. Wenn es aber gelingt, dann fragen die Leute gar nicht mehr “Wie hat der das jetzt gemacht?”, sondern sind absolut gebannt von den Emotionen, die in diesen Augeblicken entstehen.”

Sandra Erber

Weitere Informationen unter www.jakob-mathias.de