Das Projekt “Ressourcen² – Studieren mit Berufserfahrung” unterstützt seit 2011 Berufstätige ohne Abitur auf ihrem Weg zum Studium.
Schule, Abitur, Studium: Das ist der klassische Weg ins Studium. Doch auch ohne Abi kann man an einer deutschen Universität studieren. Voraussetzungen sind eine abgeschlossene Ausbildung und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung. Auch eine Meister- oder Technikerprüfung eröffnet den Weg in ein Studium. Unterstützt und beraten werden diese Studieninteressierten vom Projekt “Ressourcen² – Studieren mit Berufserfahrung”. Doch bislang finden nur wenige beruflich Qualifizierte den Weg ins Studium und an Universitäten. “Es hat sich noch nicht herumgesprochen, dass man auch ohne Abi studieren kann”, weiß Yvonne Flöck, Koordinatorin des Förderprogramms. “Die meisten beruflich Qualifizierten beginnen ihr Studium an einer Fachhochschule. Dass auch die Uni eine Alternative sein kann, wissen viele nicht.”
Persönliche Beratung und Gruppen-Coaching
Persönliche Gespräche sind das Herzstück des Projekts, denn so können Stärken und Schwächen ermittelt und Fähigkeiten gefördert werden. Neben der individuellen Beratung gibt es spezielle Workshops für die beruflich qualifizierten Studierenden, zum Beispiel zur Präsentations- und Seminargestaltung und zu Themen wie Studienfinanzierung, Stipendien oder Zeitmanagement. Ein Besonderheit ist die Veranstaltungsreihe Kollegiale Beratung: “Die Studierenden lernen, sich gegenseitig zu beraten und unterstützend zur Seite zu stehen.” In diesem Semester wird die Reihe erstmals in Kooperation mit dem Zentrum für Lehrerbildung durchgeführt. Der Clou: Lehrende berichten aus dem Schulalltag und holen sich Rat bei Studierenden. Die Workshops finden an folgenden Tagen statt: Freitag, 9. Mai, Donnerstag, 22. Mai, und Freitag, 6. Juni.
Kompetenzen weiterführen und vorhandene Ressourcen bewusster im Studium nutzen und fördern, ist eine weitere Grundidee von Ressourcen². Koordinatorin Yvonne Flöck berät nicht nur im Hinblick auf die Fächerwahl, sondern vermittelt die beruflich qualifizierten Studierenden für Kurzvorträge über ihren Beruf auch in Lehrveranstaltungen. “Ihr Wissen kann für andere interessant sein, wir schaffen Vernetzung und Wissenstransfer”, erklärt Flöck.
Positive Resonanz
Finanziert durch den Hochschulpakt II startete das Projekt 2011 und läuft Ende dieses Jahres aus. Zunächst angegliedert und beantragt vom Institut für Soziologie der Universität Koblenz-Landau wurde es 2013 an das campusübergreifende Kompetenzzentrum für Studium und Beruf (KSB) angegliedert. “Wir befinden uns gerade in unserem Abschluss-Power-Jahr”, erklärt Flöck, die derzeit nach einer Anschlussfinanzierung sucht. “Die Nachfrage nach unserem Beratungsangebot ist inzwischen gestiegen, es läugt wirklich sehr gut.”
Hannah Wagner