Alumni-Porträts

Auf den Spuren von… Jungunternehmer Tobias Hastenteufel

Alumnus Tobias Hastenteufel leitet die Produktentwicklung des 2015 gegründeten Start-Ups „Qurasoft“. Die Idee zu dem Unternehmen entstand während seines Studiums an der Universität Koblenz-Landau im Rahmen einer Projektarbeit. Fotos: Qurasoft GmbH

Alumnus Tobias Hastenteufel leitet die Produktentwicklung des 2015 gegründeten Start-Ups „Qurasoft“. Die Idee zu dem Unternehmen entstand während seines Studiums an der Universität Koblenz-Landau im Rahmen einer Projektarbeit. Fotos: Qurasoft GmbH

Tobias Hastenteufel (29) studierte Informatik und Wirtschaftsinformatik am Campus Koblenz und machte gemeinsam mit seinem Team aus einem Uni-Projekt ein innovatives Start-up: Mit ehemaligen Kommilitonen gründete er nach seinem Abschluss die Firma Qurasoft, die IT-Lösungen für den medizinischen Bereich entwickelt.

Was fällt Ihnen als Erstes ein, wenn Sie an Ihre Alma Mater und an Ihre Studienstadt zurückdenken?

Da denke ich zunächst an den engen Kontakt zwischen Studierenden und Professoren. Ohne den guten Draht und die Unterstützung der Lehrenden wäre unser Gründungsprozess wesentlich schwieriger verlaufen.

Warum haben Sie sich für ein Studium an der Universität Koblenz-Landau entschieden?

Die Serie

Alumni-Porträts. Foto: Miguel Bruna/UnsplashWie soll es nach dem Abschluss weitergehen? Inspiration bieten Alumni der Universität Koblenz-Landau: In unseren Porträts erzählen sie von Karriere, Arbeitsalltag und Erinnerungen an die Studienzeit.

Ich komme aus Kobern-Gondorf, wollte nach Möglichkeit in meiner Heimatregion studieren und einen Studiengang im technischen Bereich beginnen. Das Informatikstudium ist hier so breit aufgestellt, dass es viele meiner Interessen abgedeckt hat.

Wussten Sie schon zu Studienbeginn, was Sie später machen wollen? Was war Ihr Traumjob?

Ich war schon zu Schulzeiten technikbegeistert, nach dem Abitur habe ich dann eine Ausbildung zum Informatik-Kaufmann bei einer Versicherung in Koblenz absolviert. Eine grundsätzliche Affinität zur Technik hat mich also immer begleitet, die ich dann im Studium richtig ausleben konnte.

Qurasoft entwickelt Monitoringsoftware für den medizinischen Bereich. Wie kam Ihnen die Idee, in diesen Bereich einzusteigen?

Ich habe damals gemeinsam mit meinen heutigen Kollegen Erwin Schens, Christian Klein und Artur Schens in der Arbeitsgruppe für betriebliche Kommunikationssysteme von Herrn J. Felix Hampe, Professor für Wirtschafts- und Verwaltungsinformatik und Vizepräsident der Universität, ein mobiles System für Asthmatiker und Allergiker entwickelt, die Arzt und Patient die Überwachung krankheitsrelevanter Messdaten erleichtert. Da wir nur medizinisches Grundwissen hatten, mussten wir uns intensiv in viele medizinische Fachfragen einarbeiten. Hier hat uns Professor Hampe sehr unterstützt, sodass wir viele hilfreiche Kontakte zu Ärzten und anderen Experten knüpfen konnten. Durch das Netzwerk war es möglich, viele Dinge auszuprobieren und neue Ideen für Softwarelösungen zu entwickeln.

Ihre technischen Entwicklungen soll unter anderem dazu dienen, die Kommunikation zwischen Patient und Arzt zu verbessern.

Wir haben unter anderem eine Companion-App entwickelt, mit der Asthmatiker dem Facharzt beispielsweise Lungenfunktionswerte und Mitteilungen digital übermitteln können. Das hat den Vorteil, dass ein Arzt kontinuierlich die Lungenwerte beobachten und bei kritischen Messwerten viel schneller eingreifen und gegebenenfalls die Medikation anpassen kann, als wenn der Patient mühsam selbst ein Tagebuch über seine Werte führt.

Was ist die größte Herausforderung in Ihrem Job?

Am Schwierigsten ist mit Sicherheit, das Geschäftsrad zum Drehen zu bringen, also die an der Uni entwickelten Ideen und Konzepte in der Wirtschaft bekannt zu machen. Als Start-up hat man da viel zu tun, aber wenn das eigene Herzblut darin steckt, fühlt es sich oft gar nicht so stressig an.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag aus?

Zwischen 8 und 9 Uhr morgens treffe ich mich mit meinen Kollegen und wir besprechen bei Kaffee die Großwetterlage der Projektpläne. Ansonsten besteht unser Tag aus viel Programmieren, Recherchieren und Kundengesprächen.

Digitale Schnittstelle zwischen Arzt und Patient: Entwicklungen wie eine Asthma-Applikation und andere medizinische Monitoringsoftware können den Austausch krankheitsrelevanter Daten sowie Erinnerungen an Medikationseinnahmen und Kontrolltermine erleichtern.

Digitale Schnittstelle zwischen Arzt und Patient: Entwicklungen wie eine Asthma-App und andere medizinische Monitoringsoftware erleichtern den Austausch krankheitsrelevanter Daten sowie Erinnerungen an Medikationseinnahmen und Kontrolltermine.

Generalist oder Spezialist – auf was sollten Studierende Ihres Faches bei der Wahl der Schwerpunkte achten?

Beides ist in der Informatik wichtig. Beim Programmieren braucht man immer Spezialisten, schon weil sich die technischen Möglichkeiten rasant entwickeln und die zu kreierenden Lösungen ziemlich komplex sein können. Auf der anderen Seite ist es auch aus unternehmerischer Perspektive wichtig, den Gesamtzusammenhang im Kopf zu behalten, da ist dann eher der Generalist gefragt.

Was haben Sie im Studium gelernt, was nicht in den Lehrbüchern zu finden ist?

Wenn ich zwei Sachen nennen müsste, dann gehört dazu einerseits ein hoher Grad an Selbstorganisation: An der Uni nimmt dich niemand an die Hand, für die meisten Probleme muss man eigene Lösungen finden. Außerdem ist es wichtig, sich international zu vernetzen. Gerade das wird einem an der Uni durch die vielen internationalen Studierenden leicht gemacht. Außerdem habe ich beispielsweise meine Masterarbeit in Finnland geschrieben. Solche Möglichkeiten sollte man nutzen.

Was raten Sie unseren Studierenden, die sich für Ihre Berufsbranche interessieren?

Als Jungunternehmer hat man zwar viele Freiheiten, aber im Gegenzug hat man auch nicht jede Sicherheit, wie sie ein normaler Angestellter oder Arbeitnehmer genießt. Deswegen sollte man als Selbstständiger eine hohe Lernbereitschaft mitbringen und auch eine gewisse Frustrationstoleranz, denn oftmals lassen sich Dinge nicht hundertprozentig vorplanen.

Sandra Erber

2 Kommentare

  1. Karl Alderath sagt

    Hoppla, Tobi.
    Ich suchte nur nach Deiner Telefon Nr. und plötzlich liegt Dein Artikel vor mir.
    Klasse Darstellung, so wie ich Dich kenne.
    Etwas fehlt noch in Deiner Darstellung.
    DEINE WUNDERBARE FÄHIGKEIT KOMPLIZIERTES EINFACH UND VERSTÄNDLICH RÜBERZUBRINGEN. UND DAS IN LOCKERER RUHIGER ART.
    Es mach Spaß mit Dir etwas zu gestalten oder zu unternehmen.
    Weiterhin toi, toi, toi.
    Gruß von old man Karl.

  2. Hans-Jürgen Kalter sagt

    Hallo Tobias!
    Selber Herz geschädigt, Bypässe, Herzschrittmacher u.s.w.,
    habe ich mir jetzt eure SaniQ Heart runtergeladen !
    Wir hoffen es geht Dir privat + geschäftlich gut!?
    Gerne würde ich mal kurz mit Dir reden!
    Bitte ruf mich mal an!
    Lg + alles Gute wünschen
    Hans-Jürgen + Trudel Kalter,
    T: 02607 237, Hdy: 0163 423 29 92,

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