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Promovendin Madlen Gerke an der Nister. Hier führt sie ihr Freilandexperiment durch. Foto: Jan Reutelsterz

Angewandte Forschung im Freien

Beruflich gegen den Strom: Madlen Gerke ist Doktorandin in der Projektgruppe Aquatische Ökologie. In der Freilandsaison watet sie oft durch die Nister, die sich durch den Westerwald schlängelt. Kilometer um Kilometer geht es stromaufwärts, Fische fangen. Gerke erforscht, wie negative Folgen der Nährstoffbelastung in Flüssen mithilfe von Fischen ausgeglichen werden können.

Die Professorin für Umwelt- und Bodenchemie Gabriele Schaumann ist Sprecherin von INTERNANO. Fotos: Schreiner

Wie Nanopartikel die Umwelt beeinflussen

Sie stecken in Zahncreme, Sonnencreme und Streusalz: Nanopartikel. Doch wie gefährlich sind die winzigen Teilchen und welche Auswirkungen haben sie auf die Umwelt, wenn sie durch Kläranlagen in Flüsse und Seen gelangen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Forschergruppe INTERNANO.  Nanopartikel sind in zahlreichen Artikeln des täglichen Bedarfs und tragen unter anderem dazu bei, dass Sonnencreme transparent ist oder Instant-Suppen nicht verklumpen. Diese Kleinstpartikel sind winzig, um genauer zu sein, kleiner als hundert Nanometer, das sind hundert Millionstel Millimeter. Zur Verdeutlichung: Ein menschliches Haar hat im Durchschnitt einen Durchmesser von 30.000 Nanometern. Das INTERNANO-Team untersucht, was passiert, wenn Nanopartikel absichtlich oder unabsichtlich in die Umwelt geraten. Dabei interessieren sich die Forscher vor allem für den Übergangsbereich zwischen Land und Wasser, der eine wichtige Filterfunktion hat: „In der Forschergruppe wollen wir herausfinden, wie sich die Nanopartikel im Wasser verhalten, nachdem sie die Kläranlage passiert haben“, erklärt Gabriele Schaumann, Sprecherin von INTERNANO. Bei Überschwemmungen beispielsweise kommen die Kleinstpartikel, die oft im Wasser schwimmen, ans Land. „Was passiert mit den Partikeln auf dem und im Boden? Wie werden sie transportiert, wie …

In einer Kläranlage der Entsorgungsbetriebe Landau werden die von Schuhen entwickelten Filterkartuschen getestet. Sie sollen für eine bessere Filterung des Abwassers sorgen. Fotos: Wasser 3.0

Sauberes Wasser durch Hybridkieselgele

Sauberes Wasser ist ein Menschenrecht: Junior-Professorin Dr. Katrin Schuhen hat sich diesen Satz zum Leitthema ihrer Forschung gemacht. Ihr Team, die Arbeitsgruppe MINTovation, arbeitet im Projekt Wasser 3.0 an der Schnittstelle von Chemie, Technik und Umwelt. Die Aufgabe: Eine Alternative zu Aktivkohle zu finden, um organische Spurenstoffe aus unserem Abwasser zu filtern. Die Serie Was gibt es Neues in der Wissenschaft? Wir stellen Personen und Projekte vor, die im Dienst der Universität Koblenz-Landau die Forschung voranbringen. Alle Artikel aus dieser Serie Welchen Stellenwert das Wasser für uns Menschen hat, wird an einer Zahl besonders deutlich: 140 Liter verbraucht ein Mensch durchschnittlich am Tag. Wasser ist die wichtigste Ressource auf der Welt. Nicht nur die Wasservorräte schwinden zunehmend, auch die Verunreinigung nimmt immer größere Ausmaße an. Hauptsächlich organische Spurenstoffe wie Abbauprodukte von Medikamenten und Pestizide gelangen in den Wasserkreislauf. Zum Beispiel durch die Einnahme einer Schmerztablette: 60 Prozent des Wirkstoffes Ibuprofen verlässt den Körper unverändert und gelangt ins Abwasser. Die Entsorgung von Medikamenten über die Toilette, verseuchte Abfälle aus der Industrie oder Polyfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC) in Funktionskleidung, die über den Waschprozess abgesondert werden, …