Alle Artikel mit dem Schlagwort: Biozide

Carsten Brühl testet in seiner Arbeitsgruppe nicht nur die Auswirkung von Pestiziden, sondern versucht auch privat, die Umwelt zu entlasten - und fährt 20 Kilometer mit dem Rad zur Arbeit. Foto: Philipp Sittinger

Carsten Brühl: “Es ist Zeit, zu handeln”

Er empfiehlt, möglichst lange zu studieren und spricht sich im Sinne der Umwelt gegen weitere Parkplätze für die Studierenden aus: Dr. Carsten Brühl leitet seit 2006 die Arbeitsgruppe Community Ecology & Ecotoxicology und testet dabei die Auswirkungen von Pestiziden. Bei Forschungsaufenthalten in den Tropen ist er Zeuge der unbarmherzigen Abholzung der Wälder geworden. Sein Appell: Sich der aktuellen Umweltprobleme nicht nur bewusst sein, sondern auch handeln. 

Feldarbeit am Altrhein: Landauer Forscher während der Etablierung eines Feldversuchs im Rahmen des Forschungsprojektes Moscofee. Fotos: Dr. Carsten Brühl

Schnakenbekämpfung: Landauer forschen zu BTI-Alternativen

Warmes, feuchtes Klima sorgt für die massenhafte Vermehrung von Stechmücken in den Rheinauen. Um Anwohner vor dem stechenden Plagegeist zu schützen, wird seit 30 Jahren das Instektenbekämpfungsmittel BTI in der Region Rheinpfalz versprüht. Ob das Konsequenzen für Mensch und Umwelt hat, untersucht Dr. Carsten Brühl gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern am Campus Landau im Rahmen des Projekts Moscofee. Stechmücken tun uns Menschen wenig Gutes. Sie verursachen juckende Stiche und stören gemütliche Grillabende unter freiem Himmel. Um der starken Vermehrung der Insekten entgegenzuwirken, gründete sich in den 1970er Jahren der Verein Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) und begann, das Bekämpfungsmittel BTI gegen die Larven einzusetzen. BTI (Bacillus thuringiensis israelensis) ist ein für die Mücken tödlicher Eiweißstoff. Das Biozidprodukt in Form eines Eisgranulats wurde hier in der Region entwickelt und das Modell der großflächigen Schnakenbekämpfung wird weltweit exportiert. Laut Informationen von KABS hat BTI für Mensch und Umwelt keinerlei negative Konsequenzen, da es sich um einen biologischen Wirkstoff handelt. “Wissenschaftlich gesichert ist das jedoch nicht”, weiß der Landauer Ökotoxikologe Brühl. Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes AufLand untersuchen …