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Stabhochspringer Dennis Schober: Dem Himmel so nah

Der Hochschulmeister im Stabhochsprung, Dennis Schober, schafft die fünf-Meter Hürde ohne Probleme. Foto: Privat

Der Hochschulmeister im Stabhochsprung, Dennis Schober, schafft die fünf-Meter Hürde ohne Probleme. Foto: Privat

Eine groß gewachsene Nordmanntanne kann fünf Meter hoch sein. Giraffen tragen ihren Kopf in dieser Höhe. Noch ein bisschen höher hinaus kommt der Landauer Student Dennis Schober: Er ist Deutscher Hochschulmeister im Stabhochsprung. Seine Bestmarke liegt derzeit bei knapp über fünf Metern. „Ich hab wirklich Respekt vor dieser Höhe“, sagt er. UniBlog-Reporterin Sarah Ochs traf sich mit dem Sportler zum Gespräch.

Dennis Schober bekommt vor dem Absprung eine Art Tunnelblick. Stabhochsprung ist ein sehr anspruchsvoller Sport. „Schnelligkeit ist wichtig“, weiß er. Aber auch ein starker Rücken, denn der muss viel aushalten. „Es braucht ebenso Sprungkraft und turnerisches Geschick.” Bevor Schober anläuft, vertreibt er die Gedanken aus dem Kopf und konzentriert sich. „Die Sprungstäbe sind aus Fiberglas und Carbon, knapp fünf Meter lang und etwa drei Kilogramm schwer.“ Damit muss er einen kleinen Bereich von rund 20 Zentimetern treffen, um den Absprung zu schaffen. „Wer sich zu viele Gedanken macht, hat schon verloren. Auf diesen vier Metern vor dem Absprung sind Angst und Zweifel tabu.”

Vor dem Absprung bekommt der Hochschulmeister im Stabhochsprung Dennis Schober den "Tunnelblick". Foto: Dennis Sobiesinsky

Vor dem Absprung bekommt der Hochschulmeister im Stabhochsprung Dennis Schober den Tunnelblick. Foto: Dennis Sobiesinsky

Bereits als Jugendlicher war der 26-Jährige auf Meisterschaften unterwegs. Die Zeichen für ihn standen gut, bis er sich eine Verletzung am Knie zuzog und im Jahr 2008 operiert werden musste. „Das hat mich etwa zwei bis drei Jahre zurückgeworfen“, erinnert sich Schober.  Auch wenn er nicht springen durfte, hielt er sich in dieser Zeit fit, trainierte bis zu fünf Mal in der Woche. Erst im Jahr 2011 konnte er wieder voll durchstarten. „Es war wirklich schwer, motiviert zu bleiben. Technisch bin ich aber in dieser Zeit viel reifer geworden.“ Die Fünf-Meter-Marke schafft er ohne Probleme.

Das Herz schlägt für den Sport

Schober studiert Umweltwissenschaften am Campus Landau. „Mit dem Studium komme ich aber nur langsam voran“, gibt er zu. Denn: Er trainiert zweimal am Tag in der Landauer Rundsporthalle Weitsprung und Hürdenlauf oder macht Krafttraining. Zum Hochsprungtraining muss er im Winter nach Ludwigshafen. Der Sport nimmt viel Zeit in Anspruch. „Im Sommer bin ich viel auf Wettkämpfen unterwegs oder im Trainingslager“, erzählt Schober, der auch das jährlich stattfindende Stabhochsprungmeeting auf dem Landauer Obertorplatz organisiert. „Außerdem bin ich Abteilungsleiter des Leichtathletikbereichs des ASV Landau“, sagt er. Sein Herz schlägt voll und ganz für Stabhochsprung. „Einen anderen Sport mache ich nicht.” Stattdessen lernt er in seiner Freizeit Schwedisch, um sich mit den Sportlern im Stockholmer Partnerverein verständigen zu können oder fährt zu Rock-Festivals.

Im Deutschland-Ranking liegt Dennis Schober auf Platz 27 und spielt damit fast schon in einer Liga mit den großen Namen des Sports. Im August holte beispielsweise Raphael Holzdeppe bei der Leichtathletik-WM in Moskau Gold mit einem Sprung über 5,89 Meter. Schober knackte bereits 5,10 Meter.  Sein nächstes Ziel: „Ich möchte mich für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren.“ Dafür muss er die 5,35 Meter-Marke knacken.

Sarah Ochs