Christian Jeub ist seit dem Sommersemester 2016 Leiter der Universitätsmusik. Nach neun Jahren am Theater in Gelsenkirchen suchte er den Genre-Wechsel und kam an den Campus Koblenz. Es ist nicht sein erster Neuanfang.
„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – dieses Zitat von Hermann Hesse gilt nicht nur für die diesjährige Unimus, die sich mit Ein- und Aufbrüchen beschäftigt, sondern auch für den Leiter der Universitätsmusik Christian Jeub, denn er kennt sich mit Neuanfängen aus. Der gebürtige Solinger studierte Kirchen- und Schulmusik an der Musikhochschule in Köln und absolvierte anschließend ein Aufbaustudium in Chor- und Orchesterleitung an der Folkwang-Hochschule in Essen. Jeub besuchte Meisterkurse bei Frieder Bernius, Eric Ericsson und Simon Carrington, war für den WDR tätig und sogar in Amerika. Für die Yale Summer School erhielt er 2014 ein Stipendium. Nach fast einem Jahrzehnt am Theater wagte er erneut die Veränderung und zog von Gelsenkirchen nach Koblenz: “Es war einfach Zeit für den nächsten Schritt, für etwas Neues”, erklärt er.
Wurzeln in Koblenz
Doch Koblenz ist keine komplett fremde Stadt für ihn: „Mein Vater ist gebürtiger Koblenzer. Er wurde im Mutter Beethoven Haus geboren. Ich habe ihm gesagt, wenn ich Koblenz irgendwann mal verlasse, steht da am Haus ‚Mutter Beethoven, Vater Jeub‘“, scherzt er. Nicht nur die Familienbanden, sondern auch das Angebot der Universität Koblenz-Landau führte ihn in die Stadt an Rhein und Mosel: „Ich bin Dirigent und kann die Programme selbst gestalten.“ „Außerdem finde ich den Genre-Wechsel interessant. Und das Entwicklungspotenzial von jungen Menschen zu sehen, finde ich bereichernd.“
Jeub hat einiges in Koblenz vor: Zum zehnten Jubiläum von Unimus und dem 25-jährigen Bestehen des Orchesters hat er ein buntes und vielseitiges Programm zusammengestellt. „Das Thema Einbrüche und Aufbrüche verdeutlicht einen Neubeginn, einen Neustart und neue Impulse. Also ein Phänomen, dass nicht nur in der Musik stattfindet, sondern auch in unserer Gesellschaft“, berichtet Jeub. „Deshalb habe ich Stücke ausgewählt, die sich dort einordnen.“ Außerdem möchte Jeub die Universitätsmusik enger mit der Stadt verknüpfen: Es startet bald eine Universitätsgottesdienstreihe. “So wirkt die Universität noch ein Stückchen mehr über ihre Grenzen hinaus.” Besonders stolz ist Jeub darauf, dass beim diesjährigen Unimus internationale Größen auftreten, das Orchester auch ungewöhnliche Auftrittsorte ausprobieren wird und es Programmpunkte speziell für Studierende gibt. „Die Proben bisher liefen gut und wir sind, wie man so schön sagt, in time.“
Anna Maria Junghänel