Alle Artikel in: Aus dem Labor

Ein Jahr lang hat Stefanie Hurth den Qualitätsindex für Kinder- und Jugendhospizarbeit getestet. Nun ist der "QuinK" fertig und soll im Oktober in die Praxis gehen. Foto: Hiller

Neuer Qualitätsindex QuinK fördert die Kommunikation

Mit einem neuen Instrument will das Institut für Sonderpädagogik für ein besseres Klima in Kinder- und Jugendhospizeinrichtungen sorgen. Der Qualitätsindex für Kinder- und Jugendhospizarbeit „QuinK“ soll mehr Diskussion ermöglichen – und letztendlich Kindern und Jugendlichen mit einer lebensverkürzenden oder lebensbedrohlichen Erkrankung und deren Familien dadurch eine bessere Versorgung. Nicht ohne Stolz präsentiert Stefanie Hurth die Ergebnisse ihrer Arbeit. Ein Jahr lang hat sie unter der Leitung von Prof. Dr. Sven Jennessen Kinder- und Jugendhospizeinrichtungen in ganz Deutschland besucht und den „QuinK“ getestet. Ein Fragebogen, bei dem weniger der Inhalt der Antworten im Vordergrund steht als vielmehr die Art und Weise, wie dieser zustande kommt. „Uns ist wichtig, dass in den QuinK-Prozess alle Beteiligten einbezogen werden“, erklärt Hurth, „vom Einrichtungsleiter über die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter bis hin zu Eltern und Jugendlichen“. Also die Diskussion in großer Runde. Dabei spricht der Index sowohl stationäre als auch ambulante Einrichtungen an. So sind die Antworten bei vielen Fragen auch offensichtlich, etwa bei der Frage, ob es wichtig sei, die Belange von erkrankten Kindern und Jugendlichen in die Öffentlichkeit …

Apokalypse-Theorien sind populär - und können die Wissensgesellschaft verändern. Foto: Fotolia/Lassedesignen

Apokalypse: Ein Sprungbrett für Außenseiter in der Wissenschaft

Der Hype um das “Ende des Maya-Kalenders” hat im Jahr 2012 zahlreiche Weltuntergangsexperten auf den Plan gerufen. Neben Spinnern seien darunter aber auch wissenschaftsnahe Theoretiker, die große Verunsicherung in den etablierten Wissenschaft auslösen könnten, sagen Dr. Clemens Albrecht, Professor für Allgemeine Soziologie, und Fabian Fries, Mitarbeiter und Doktorand am Intitut für Soziologie in Koblenz. Beide erforschen, wie diese wenig anerkannten Theorien unsere Wissensgesellschaft verändern. Ob Alfred Wegener, Galileo Galilei oder Robert Koch: Sie alle waren einmal Außenseiter ihres Faches, die von den anerkannten Koryphäen des Wissenschaftsbetriebes belächelt und beschwichtigt wurden. Doch sind es oft genau jene Figuren, die die radikalen Umstürze in den Wissenschaft herbeigeführt haben, meint Dr. Clemens Albrecht, Professor für Allgemeine Soziologie in Koblenz. “Diese Leute werden oft lange als Spinner wahrgenommen und müssen jahrzehntelange Kämpfe führen, um anerkannt zu werden.” Apokalypse-Theorien sind populär Vor allem Weltuntergangsbewegungen sorgten seit dem Mittelalter immer wieder für einen großen Popularitätsschub wissenschaftlicher Außenseiter, die der etablierten Wissenslandschaft heftige Erschütterungen zufügten, so der Soziologe. Gemeinsam mit Fabian Fries, Institutsmitarbeiter und Doktorand am Institut für Soziologie, erforscht er im …

Wenn die eigenen Kinder auf dem Fußballplatz stehen, liegen bei vielen Eltern die Nerven blank. Foto: Fotolia / Beatrice Prève

Pushy Parents: Brüllende Eltern am Spielfeldrand wirken negativ auf Kinder

Vom Fußball-Amateur zum Profi: Für viele Kinder ist das der größte Traum. Unterstützung finden sie oftmals in ihren Eltern, die bei jedem Spiel am Seitenrand stehen und sie tatkräftig anfeuern. Aber was ist, wenn es die Eltern übertreiben? Sportwissenschaftlerin Dr. Silke Sinning forscht zum Thema Fairness auf und abseits des Platzes. Bei jedem Wetter stehen sie am Spielfeldrand und unterstützen ihre Kinder: Eltern motivieren, trösten und sind oft genauso wichtig für die sportliche Entwicklung eines Kindes wie das Talent. Überkochende Emotionen sind damit auch abseits des Platzes vorprogrammiert. Pushy Parents nennt man diese Eltern in England. Silke Sinning ist Professorin für Sportwissenschaft und Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Bildung und Bewegung am Campus Landau. Die erfahrene Fußballspielerin und -trainerin hat zusammen mit Studierenden untersucht, wie elterliche Pöbeleien am Spielfeldrand von den eigenen Kindern wahrgenommen werden. „Der Startschuss des Projektes war, dass ein Verein versuchte, die Eltern darauf aufmerksam zu machen, dass ihr Reingebrülle bei ihren Kinder negativ ankommt“, erklärt Sinning. „Wir haben dann einen Fragebogen für die Kinder angefertigt, um herauszufinden, wie das Geschrei der Eltern auf …

Einen Tag lang hat Hackenfort mit den Anwohnern Müll gesammelt, an der Universität von Cebu, an der sie tags zuvor noch ein Seminar hielt. Foto: Privat.

Feldforschung auf den Philippinen: Die Lebenswelt der Müllsammler

Die Serie Was gibt es Neues in der Wissenschaft? Wir stellen Personen und Projekte vor, die im Dienst der Universität Koblenz-Landau die Forschung voranbringen. Alle Artikel aus dieser Serie Melanie Hackenfort verbrachte neun Monate in Cebu auf den Philippinen, um dort die Lebenswelt von Müllsammlern zu erforschen. Entstanden ist diese Idee durch ihre Auseinandersetzung mit dem Thema ‘Abfall als kulturelles Phänomen’. Die Feldforschung ist Teil von Hackenforts Dissertationsprojekte am Institut für Kulturwissenschaft am Campus in Koblenz. Sie untersucht den Lebenswandel von Müllsammlern durch ein soziales Wohnprojekt. Die meisten von uns betrachten den täglichen Abfall, den wir produzieren, als Müll, als etwas Wertloses, als etwas, das was am Ende der Konsumkette steht. Auf den Philippinen ist das anders. Dort ist Müll die Lebensgrundlage vieler Familien, die ihn sammeln, sortieren, recyceln und weiterverkaufen. Für diese Menschen interessiert sich Melanie Hackenfort. Sie interessiert sich dafür, wie sie mit und vom Müll leben, was dieses Leben mit ihnen macht, welche Rolle der Müll für ihr Dasein spielt und wie sie sich am Rande der Müllfelder arrangieren und organisieren. Abfall …

Die AWW-Geschäftsführerin und Diplom-Pädagogin Claudia Erhardt organisiert Fortbildungen und vernetzt Weiterbildungs-Organisationen in Rheinland-Pfalz. Foto: Greb

Gut vernetzt: AWW fördert Austausch in Rheinland-Pfalz

Informations- und Wissensaustausch stehen ganz oben auf der Prioritätenliste der Arbeitsstelle für die Weiterbildung der Weiterbildenden (AWW). Seit 1998 fördert die AWW die Zusammenarbeit zwischen rheinland-pfälzischen Hochschulen und Weiterbildungsorganisationen. Damit ist der bundesweit einzigartige Verein eine wichtige Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis im Bereich der Weiterbildung. Unter dem Motto „Besser lehren lernen“ bietet die AWW Workshops und Fachtagungen für Personen an, die in ihrem Berufsalltag selbst Workshops leiten, Seminare koordinieren und Vorlesungen vorbereiten: Weiterbildner, Lehrende, Dozenten und Studierende aus ganz Rheinland-Pfalz können von dem universitären Angebot profitieren. Die AWW-Geschäftsführerin und Diplom-Pädagogin Claudia Erhardt organisiert seit 14 Jahren Fortbildungen in Eigenregie, ist für Durchführung und Marketing verantwortlich: „Ich bin in einer Multiplikator-Funktion, bringe Menschen zusammen und stelle Kontakte zwischen Mitarbeitern der Hochschulen und der Weiterbildung her.“ Die Initiative zur Gründung des AWW ging 1998 vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur aus, heute ist das ehemalige Projekt als Institut mit Sitz in Landau der Universität Koblenz-Landau angegliedert. Über die rheinland-pfälzischen Landesgrenzen hinaus kommen Teilnehmer aus Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland zu den Veranstaltungen der AWW, …

In einer Studie hat Dr. Tobias Rothmund herausgefunden, dass nach dem Spielen eines Gewaltspieles kurzfristig ein Vertrauensverlust vorliegt.

Wie sich Gewaltspiele auf das Vertrauen auswirken

Call of Duty, Counter-Strike oder Half-Life – sogenannte Gewaltspiele werden kontrovers diskutiert. UniBlog sprach mit Psychologie-Professor Tobias Rothmund über seine Forschung zum Thema Gewaltspiele und Vertrauen. Gewaltspiele werden häufig mit gewalttätigem Handeln von Jugendlichen in Verbindung gebracht. Besonders nach Amokläufen wird ein Verbot von Gewalt- oder Killerspielen in den Medien heftig diskutiert. Für Tobias Rothmund, Junior-Professor für Politische Psychologie am Institut für Kommunikationspsychologie und Medienpädagogik (IKM) in Landau, ist das eine verständliche Reaktion: „Nach Amokläufen ist eine Gesellschaft erschüttert, sie sieht ihr Weltbild und ihre Wertvorstellung bedroht.“ Die Kritik an Videospielgewalt könne somit als Ausdruck des Wunsches verstanden werden, Gewaltfreiheit als gesellschaftlichen Wert zu kräftigen und zu stärken. Rothmund fügt hinzu: „Außerdem ist die Kritik an Gewaltspielen – beispielsweise für Politiker – leichter, als sich mit vermeintlich kontroverseren Themen wie dem freien Zugang zu Waffen zu befassen.“ Rothmund erforscht seit acht Jahren die Wirkung von Gewaltspielen. Im Fokus steht dabei vor allem die Frage nach der Wirkung auf das Vertrauen in andere Menschen. „Wechselseitiges Vertrauen stellt eine Notwendigkeit für menschliches Zusammenleben dar“, konkretisiert Rothmund. In …

Ständig schmerzt der Kopf und Ärzte finden keine Ursache? Seit Ende März können sich Patienten, die unter einer somatoformen Störung leiden, in der WiPP Landau nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen behandeln lassen. Foto: Fotolia/Piotr Marcinski

Neues Forschungsprojekt: WiPP hilft bei körperlichen Beschwerden ohne medizinischen Befund

Seit rund zehn Jahren erforschen die Mitarbeiter der Psychotherapeutischen Universitätsambulanz Landau (WiPP) die Wirksamkeit von Behandlungen bei somatoformen Störungen. Jetzt soll ein groß angelegtes Forschungsprojekt neue Erkenntnisse bringen. Übelkeit, Rückenschmerzen, Schwindel und andere ungeklärte Beschwerden gehören zum Alltag von Menschen mit sogenannten somatoformen Störungen. Für die körperlichen Symptome der Patienten lassen sich keine medizinischen Ursachen vom Facharzt finden – trotz unzähliger Untersuchungen und Facharztkonsultationen. Frustration und Beeinträchtigungen im alltäglichen Leben sind häufige Folgen der verzweifelten Suche nach einer Ursache für den unerklärlichen Schmerz oder die körperliche Beschwerde ohne Befund. Eine erhöhte Aufmerksamkeit auf die körperlichen Empfindungen, regelmäßige Medikamenteneinnahme und die Schonung des Körpers verschlimmern die Symptome meist noch. Ein Teufelskreis entsteht. Eine psychologische Therapie kann helfen, aus diesem Kreislauf  auszubrechen. Dr. Jens Heider, Leiter der Forschungs- und Lehrambulanz, erklärt: „In der Regel treten Symptome jahrzehntelang auf. Die wiederholte Erfahrung der Patienten, dass von Ärzten keine Ursache gefunden wird, beeinträchtigt meist die Beziehung und erschwert somit den Weg zu einer psychologischen Therapie. Die Befürchtung der Betroffenen ‚Keiner kann mir helfen‘ bestätigt sich dadurch.“ Bessere Hilfe durch …

Logo Transfertag 2014

Transfertag am Campus Koblenz: Wissenschaft und Wirtschaft im Dialog

Am 26. Juni öffnet der Campus Koblenz seine Pforten und lädt am Transfertag Vertreter aus Wirtschaft zum Dialog mit Wissenschaftlern der Universität ein.  “Schnittmengen finden, Synergien nutzen” lautet das Motto des Transfertags. Die Veranstaltung bietet interessierten Unternehmen und Verbänden in erster Linie die Möglichkeit, verschiedene Forschungs- und Entwicklungsergebnisse der vier Koblenzer Fachbereiche kennenzulernen. Dabei soll sich ein Raum für Kooperationsmöglichkeiten, persönliche Kontakte und gegenseitigen Austausch von Praxiserfahrung der Unternhemen auf der einen, und wissenschaftlicher Expertise auf der anderen Seite öffnen. Forschung sichtbarer machen für Wirtschaft und Gesellschaft Die Serie Was gibt es Neues in der Wissenschaft? Wir stellen Personen und Projekte vor, die im Dienst der Universität Koblenz-Landau die Forschung voranbringen. Alle Artikel aus dieser Serie Der Transfertag versteht sich als ein Forum, universitäre Forschung für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft transparenter und sichtbarer zu machen: “Der Transfertag soll Unternehmen und Verbänden auch die Scheu vor der Institution Universität nehmen. Daher laden wir zu einem offenen Dialog ein und wollen zeigen, dass hier für die Praxis verwertbare Ergebnisse entstehen”, erklärt Prof. Dr. Harald von Kortzfleisch,  Direktor …

eLisa hilft dabei, den Lebensraum in einer Stadt, wie beispielsweise in Koblenz, zu erkunden.

Projekt eLISA: Das Leben in Koblenz auf einen Blick

Wo möchte ich leben? Wo eröffne ich mein Steakhouse? Wie hoch ist das Angebot an Kindergärten und Sportangeboten in meiner Stadt? Die Internetanwendung eLISA (erweiterte Lokale Information, Suche und Aggregation) hat auf all diese Fragen eine Antwort: Sie verpackt frei zugängliche Datenquellen, die von Behörden zur Verfügung gestellt werden, in eine anschauliche Karte. Diese kann genutzt werden, um sich einen Eindruck von den Lebensumständen in einer Stadt zu verschaffen. Die Serie Was gibt es Neues in der Wissenschaft? Wir stellen Personen und Projekte vor, die im Dienst der Universität Koblenz-Landau die Forschung voranbringen. Alle Artikel aus dieser Serie Oft ist es schwierig, sich einen Überblick über die Fülle an Informationen zu verschaffen, die Behörden, Kommunen und Vereine auf ihren Internetseiten zur Verfügung stellen. Die Internetanwendung eLisa ermöglicht es Nutzern, diese Daten in gebündelter, übersichtlicher Form anhand einstellbarer Suchkriterien abzurufen. Die Entwicklung der Anwendung ist ein Projekt des Institute for Web Science and Technologies – kurz WeST, und entstand aus dem Projekt Live and Gov. Ins Leben gerufen wurde eLISA von Dr. Matthias Thimm vom Fachbereich 4. …

Erhielten den Landauer Universitätspreis (v.l.): Christiana Herold, Christian Buchmann und Thomas Krämer. Foto: Karin Hiller

Die Preisträger des Landauer Universitätspreises im Porträt

Vom Bachelor über das Diplom bis zur Dissertation: Jedes Jahr kürt der Freundeskreis der Universität die besten Abschlussarbeiten in drei Kategorien. UniBlog stellt die Preisträger des 22. Landauer Universitätspreises vor. Beste Diplomarbeit: Christian Buchmann Die Serie Was gibt es Neues in der Wissenschaft? Wir stellen Personen und Projekte vor, die im Dienst der Universität Koblenz-Landau die Forschung voranbringen. Alle Artikel aus dieser Serie Christian Buchmann ist ein Kind der Stadt Landau. Seine Treue zur Heimat sei aber nicht der einzige Grund gewesen, in Landau zu bleiben, versichert Buchmann. 2008 begann sein Studium der Umweltwissenschaften, das er im vergangen Jahr erfolgreich abschließen konnte. In seiner Diplomarbeit befasst sich Buchmann mit den Auswirkungen von Abwässern aus der Olivenöl-Produktion auf Böden und Pflanzenwachstum. “Vor allem in mediterranen Ländern fallen jährlich Unmengen von Olivenöl-Abwasser an”, erläutert er. “Jedoch ist bis heute nicht vollständig geklärt, welche Auswirkungen das Abwasser auf den Boden und dessen Biologie hat.” Genau hier setze seine Arbeit an. Obwohl ein spannendes Thema, sei die Wertschätzung seiner Arbeit unverhofft gekommen: “Ich wusste gar nichts von meiner Nominierung und …