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Vorgestellt: AStA und Stupa in Landau

Die Zusammenarbeit von Stupa und AStA am Campus Landau ist eng. Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de

Die Zusammenarbeit von Stupa und AStA am Campus Landau ist eng. Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de

Studierendenparlament (Stupa) und Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA) sind die beiden wichtigsten Organe der studentischen Selbstverwaltung, die Zusammenarbeit ist eng. Aber was sind eigentlich deren Aufgaben? UniBlog-Reporterin Sarah Ochs sprach mit Stupa-Präsident Daniel Emmerich und AstA-Vorsitzenden Yann Schosser.

Daniel Emmerich ist seit Mai 2003 Präsident des Studierendenparlaments in Landau. Foto: David John

Daniel Emmerich ist seit Mai 2013 Präsident des Studierendenparlaments in Landau. Foto: David John

Seit Mai 2013 ist Daniel Emmerich Präsident des Studierendenparlaments. Zuvor saß er eine Legislaturperiode als Protokollant im Stupa. Emmerich trägt gern Schwarz, hat lange Haare und singt – auch vor Publikum. Zusammen mit einer Theatergruppe hat er sogar in seinem saarländischen Heimatort eine Metal-Oper inszeniert. „Zu Beginn war es als neuer Präsident etwas schwierig“, erinnert er sich. Er sei zu sehr Chaot für dieses Amt, hieß es. „Kann schon sein, dass ich etwas chaotisch bin“, räumt er ein. Aber bisher klappe alles gut, sagt der 25-Jährige, der sich neben seinen Aufgaben als Stupa-Präsident um das Uni-Kino kümmert.

Vizepräsidentin ist Vivien Räbiger. „Das ist aber nur eine Formalität“, erklärt Emmerich. „Wir teilen uns die Aufgaben gleichberechtigt und machen den Job gemeinsam.“ In der Öffentlichkeit wird er zwar als Ansprechpartner wahrgenommen. „Es kommt aber nur so rüber, als ob ich der Chef wäre“, schmunzelt er. Emmerich studiert Mathe und Chemie für das Gymnasiallehramt im 7. Semester, hat aber einen Fachwechsel beantragt und besucht deshalb derzeit nur wenige Veranstaltungen. „Das Amt ist sehr arbeitsintensiv“, weiß er.

Emmerich leitet die regelmäßig stattfindenden Sitzungen des Parlaments, legt Tagesordnungspunkte fest, muss E-Mails beantworten, bereitet die Sitzungen nach, ist in allen Ausschüssen  vertreten und hat dabei auch immer noch ein offenes Ohr für die Wünsche und Anregungen der Studierenden. Aber was genau macht das Stupa eigentlich? „Wir beschließen beispielsweise den Haushalt“, erklärt er. Dabei geht es um Gelder für Fachschaften oder für die beliebten Artriumsfeten. Außerdem müssen alle Ausgaben, die über einen gewissen Betrag hinaus gehen, vorher vom Stupa genehmigt werden. „Parlamentarier können dabei sehr kritisch sein“, sagt Emmericht. „Es wird alles genau geprüft.“

Das Studierendeparlament setzt sich für die Interessen aller Studierenden ein und wendet sich bei Problemen an die Verantwortlichen. Momentan liegt hier einer der Schwerpunkte auf der Durchsetzung der freien Schwerpunktwahl im Master Sonderpädagogik. „Wir können uns aber nur für studentische Belange einsetzen, wenn die an uns herangetragen werden“, erklärt er. Zu volle Seminare, zu wenig Praktikumsplätze, das alles gehört dazu. „Die Studierenden können sich immer bei uns melden“, sagt Emmerich. „Meine persönlichen Ziele stelle ich hinten an und setze mich gern für alle sinnvollen Ziele der Gemeinschaft ein.“

Emmerich findet die Diskussionen im Stupa immer interessant. „Manchmal kann es aber auch sehr langwierig werden.“ Könnte das der Grund sein, weshalb das Stupa in der Hochschulöffentlichkeit wenig wahrgenommen wird? „Zugegebenermaßen diskutieren wird viel.“ Das Studierendenparlament sei aber auch die Legislative der studentischen Selbstverwaltung, da sei das völlig in Ordnung. Für die Ausführung der Beschlüsse gibt es an der Universität den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA).

Durch Zufall ins Amt

Yann Schosser im Interview mit UniBlog-Reporterin Sarah Ochs. Foto: David John

Yann Schosser im Interview mit UniBlog-Reporterin Sarah Ochs. Foto: David John

Yann Schosser studiert Sozialwissenschaften in Landau. „Ich wollte mich engagieren“, erklärt er. Und auch Schosser hat viel für Musik übrig: „Ich spiele Gitarre und singe in einer Band.“ AStA-Vorsitzender ist er durch Zufall geworden: Um das Amt beworben hatte sich eigentlich ein anderer Kandidat. Der schlug ihm vor, das Amt gemeinsam zu besetzen. „Ich hab mir das schon zugetraut“, erinnert er sich. „Dann habe ich mich im Stupa vorgestellt und viel mit dem ehemaligen AStA-Vorsitzenden, Jakob Wagner, gesprochen.“ Das Stupa wählte Yann Schosser im Juni dann zum alleinigen Vorsitzenden. „Am Anfang hatte ich kaum ein Bild davon, was mich erwartet“, sagt er. „Aber je mehr ich kennenlerne, umso mehr Spaß macht es mir.“

Auch das Amt des AStA-Vorsitzenden ist eine zeitintensive Aufgabe: „Semesterferien habe ich eigentlich nicht“, sagt der 22-Jährige. „Zu Beginn habe ich fünf Tage in der Woche gearbeitet.“ Als Vorsitzender trägt Schosser auch Verantwortung. „Ich hafte für die Finanzen“, erklärt er. Außerdem sei er für die Koordination der einzelnen Referate zuständig. Der AStA berät Fachschaften, informiert über das Geschehen am Campus, organisiert  Veranstaltungen. „Die meisten arbeiten zwar eigenverantwortlich, trotzdem versuche ich, so viel wie möglich von allen 18 Mitgliedern in den jeweiligen Referaten mitzubekommen.“ Der ASta bespricht keine Grundsatzfragen: “Bei uns geht es in erster Linie darum, Beschlüsse des Stupa konkret umzusetzen.“

Schossers Anliegen ist es auch, Missstände an der Universität ansprechen zu können. „Wir als Studierende haben die Möglichkeit, uns zu gesellschaftlichen Themen zu positionieren.“ Dafür hat er bereits ein paar Ideen: Er möchte eine Gruppe ins Leben rufen, die Asylbewerber bei Ämtergängen begleitet. Natürlich liegen ihm auch studentische Themen am Herzen. „Wir versuchen, Studierenden so gut es geht zu helfen. Und wenn es dabei nur um die Erstellung von einem Stundenplan geht.“ Weiterhin hat der AStA noch Dienstleistungen wie einen Kopierer oder ein studentisches Fahrzeug im Angebot. „Von Studenten für Studenten“, laute das Motto.

Der AStA-Vorsitz wird immer für ein Jahr gewählt. „Die Einarbeitung hat viel Zeit in Anspruch genommen“, sagt er. Darum würde er gern noch ein Jahr weiter machen. „Es ist eine tolle und abwechslungsreiche Aufgabe“, erklärt Schosser, der auch offiziell in der Öffentlichkeit die Studierendenschaft vertritt. „Ich bin sowas wie der Klassensprecher“, sagt er. „Nur etwas größer.“

 Sarah Ochs