Gemeinsam mit Studierenden des Instituts für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst am Campus Landau hat Professor Dr. Christoph Zuschlag die Ausstellung „Apocalypse Now! – Visionen von Schrecken und Hoffnung in der Kunst vom Mittelalter bis zur Neuzeit” auf die Beine gestellt, die noch bis zum 15. Februar im Museum Pfalzgalerie in Kaiserslautern zu sehen ist.
Ein Bild an der Wand im Büro von Prof. Dr. Christoph Zuschlag zieht die Blicke auf sich. Es handelt sich nicht um etwas Gemaltes, sondern um eine Videoarbeit. „Dieses Werk nennt sich ‘Rider on the Storm’ (Apokalyptischer Reiter) und ist von der Künstlerin Marikke Heinz-Hoek“, erklärt Zuschlag, während er eine Handbewegung in Richtung des Videos macht. Zu sehen ist ein Windsurfer, der sich auf tosender, aufgepeitschter See von rechts in die Mitte des Bildes bewegt, bis er schließlich verschwindet. Dann beginnt es von Neuem – in einer Endlosschleife. “Ich habe dieses Bild als Hochformat in einer Ausstellung in Bremen gesehen”, erzählt Zuschlag. Ein Exemplar habe er für sich erworben, ein weiteres hängt als Leihgabe in der Ausstellung im Museum Pfalzgalerie in Kaiserslautern.
Die Idee zur Ausstellung entstand zufällig: Im Wintersemester 2010/11 veranstaltete der Fachbereich 6 eine Ringvorlesung zum Thema Apokalypse. Parallel hielt Zuschlag eine reguläre Vorlesung zur Apokalypse in der Kunst. 2013 folgte ein Seminar. Als die Direktorin des Museums an Zuschlag herantrat und ihn bat, eine Ausstellung zur Apokalypse zu kuratieren, entstand die Idee, Studierende mit in das Projekt einzubinden. „Die Studierenden sollten sich mit Ausstellungsfragen und museumspraktischen Dingen beschäftigen“, erinnert sich Zuschlag.
Vor Zuschlag liegt ein dicker schwarzer Wälzer: Der Ausstellungskatalog. Um ihr Modul abschließen zu können, schrieben seine 41 Studierenden – statt einer Hausarbeit – einen begleitenden Text zu einem Ausstellungsstück. Daneben beschäftigten sie sich mit Dingen wie dem Abschluss eines Leihvertrages mit anderen Museen und der Versicherung der kostbaren Stücke. “Wir haben Werke in der Ausstellung, die sind mit einer Million Euro versichert”, gibt Zuschlag Auskunft. Die Mitarbeit an der Ausstellung sei auch eine Möglichkeit, aus dem Elfenbeinturm der Universität hinaus zu kommen und praxisnah zu arbeiten. Zwei Studierende konnten sogar ihre eigenen Bilder ausstellen.
„Eine poetische Metapher für die immer gefährdete menschliche Existenz“, steht im begleitenden Buch der Ausstellung. “Es ist sehr spannend, zu sehen, welche Vorstellungen die Menschen in den verschiedensten Epochen vom Ende der Welt haben”, erklärt Zuschlag. Mit dem Ausstellungstitel wird auf Francis Ford Coppolas Film aus dem Jahr 1979 angespielt, der ein filmisches Symbol geworden ist für die Schrecken und menschlichen Abgründe, die in jedem Krieg zu finden sind.
Benedikt Schülter