Kinder, die mit Seifenkisten über den Campus Koblenz fahren oder ferngesteuerte Autos ausprobieren, sieht man nur während der Schulferien. Dann finden hier die Kinder Technik Ferien Camps statt. Sie sind ein Teil des Bildungs- und Ferienangebotes des Fachgebietes Techniklehre am Campus Koblenz. Wie die Kleinsten spielerisch etwas über Technik lernen, hat Lisa Dillenberger einen Tag lang miterlebt.
Technik. Das Wort klingt auf den ersten Blick kompliziert. Vielleicht auch abschreckend. Ist es aber gar nicht: Die Schüler, die an den „Kinder Technik Ferien Camps“ teilnehmen, lernen spielerisch etwas über Motoren, die Programmierung von Robotern oder das Aufbauen von Elektronikschaltungen. Die Seminarräume sind für die Camps zu kleinen Werkstätten umfunktioniert. Kinder sitzen an Gruppentischen, an denen sie fleißig an ihren Konstruktionen schrauben. Vor dem Fenster sind die benötigten Materialien und Werkzeuge aufgebaut. Die Kinder nutzen spezielle Bausätze. Sie bauen Autos, Kräne und Bagger, mit denen sie anschließend spielen können. „Das ist wichtig für die Motivation“, erklärt eine Betreuerin des Camps.
Geleitet werden die Camps von Lehramtsstudenten, die ein gutes Verständnis für Technik haben, aber auch von Studenten aus anderen Fachbereichen, die gern mit Kindern zusammen arbeiten. In den Tag starten die Gruppen morgens mit gemeinsamen Spielen zum Kennenlernen. Die Betreuer besprechen dann mit den Kindern das Tagesprogramm. Nach dem Mittagessen in der Mensa stehen eine Stunde lang Spiel und Sport auf dem Programm. In dieser Zeit treffen sich alle Camps auf dem Sportplatz. Einigen Kindern allerdings ist diese Pause ein bisschen zu lang: Am liebsten würden sie sofort weiterbauen.
Englische Begriffe? No problem!
Am letzten Tag des Camps dürfen die Eltern die Bauwerke ihrer Sprösslinge bestaunen. Zu sehen gibt es einiges: Auf dem Tisch stehen bereits erste fertige Exemplare. Davor sitzen zwei Jungs auf dem Boden, die an einem ferngesteuerten Auto basteln. Vor ihnen liegt ein Ordner mit Bauanleitungen, den sie schon zur Hälfte durchgearbeitet haben. Sie lesen die Anleitung, als sei sie ein Kinderbuch. Zwischendurch stolpern sie über einige englische Übersetzungen – und bauen eifrig weiter.
Es werden Kabel verbunden, Pole getauscht und die Motordrehung geändert – und das in einem Tempo, das selbst Erwachsene zum Staunen bringt. „Bei manchen Sprüchen der Kinder fehlen mir die Worte“, sagt eine betreuende Studentin. Es ist kaum zu glauben, dass so kleine Kinder ein so großes technisches Verständnis haben.“ Die Betreuer müssen nur wenig helfen. Meist kommen die Kinder von selbst auf die Lösung. Viele waren schon mehrmals in den Camps und bringen Vorwissen mit. So wie der kleine Tobi. Er weiß schon jetzt, was er im Sommer machen möchte: Katapulte bauen.
Lisa Dillenberger
Kontakt: Stefan Kohlhage, Tel. 0261/2872461, info@technikcamps.de / Buchung und Kursinfos: www.technikcamps.de |