Willkommen am Campus: Jedes Jahr kommen Studierende und Gastwissenschaftler aus der ganzen Welt nach Deutschland, um an der Universität Koblenz-Landau zu studieren, zu promovieren oder zu forschen. Unterstützung für erste Herausforderungen wie die Einreise oder die Wohnungssuche können „Internationals“ vom Welcome Center der Universität erhalten. Marion Kraft, Leiterin des Welcome-Centers am Campus Landau, berichtet im Uniblog von ihrer Arbeit.
Seit Herbst 2014 leitet Marion Kraft das Welcome Center in Landau. Seitdem hilft sie den ausländischen Gästen bei administrativen und organisatorischen Angelegenheiten, die außerhalb des Fachlichen liegen. Sowohl vor dem Aufenthalt in Deutschland als auch währenddessen gibt es einige behördliche Hürden, die auf dem Weg zum Studium oder zur Gastprofessur in Landau überwunden werden müssen. „Ich kümmere mich um die Betreuung aller Internationalen, die für ein komplettes Studium oder einen Forschungsaufenthalt aus dem Ausland hierher kommen: Master-Studierende, Doktoranden und Gastwissenschaftler. Sie brauchen zum Beispiel bei der Beantragung eines Visums oder einer Krankenversicherung Hilfe. Der wesentliche Unterschied zu Studierenden, die nur ein Auslandssemester am Campus Landau verbringen, ist, dass reguläre Studierende und Gastwissenschaftler oft einen längeren Zeitraum bei uns verbringen. Deswegen beschäftigen mich auch Themen wie Kinderbetreuung oder die Suche nach Unterkünften auf dem privaten Wohnungsmarkt“, berichtet Kraft.
Auch am Campus Koblenz gibt es ein Welcome Center. Die Center auf beiden Campi gehören zum Referat für Internationale Zusammenarbeit, das in Mainz von Dr. Iryna Shalaginova geleitet wird.
Welcome Days und kultureller Austausch
Kraft spricht fließend Englisch und auch etwas Französisch, Italienisch und Schwedisch. Sie hat sich die Sprachen selbst beigebracht, indem sie während ihrer eigenen Studienzeit Sprachkurse an der Universität besuchte und sich schon damals als Tutor für Studierende aus dem Ausland engagierte. Im Büro gleich neben ihr sitzt Jutta Bohn vom Akademischen Auslandsamt. Gemeinsam bilden die Kolleginnen das International Office in Landau und koordinieren Veranstaltungen für die neuen internationalen Studierenden, den sogenannte Incomings: „Am wichtigsten sind die Welcome Days zu Semesterbeginn. In dieser Woche werden alle wichtigen Dokumente gesammelt und ins System gebracht“, erzählt Kraft.
Mit Hilfe von Führungen durch die Bibliothek oder das Rechenzentrum sollen sich die Neuankömmlinge schnell zurecht finden. „Für mich ist es immer toll, wenn am Semesteranfang alle ein Visum bekommen haben und es zu den Welcome Days schaffen. Unser Einfluss ist da leider begrenzt, weil die Botschaft über die Vergabe eines Visums entscheidet.“ Es sei schon passiert, dass Studierende ihr Visum zu spät oder gar nicht bekommen haben.
Neben Informationsveranstaltungen organisiert das Welcome Center auch kulturelle Veranstaltungen wie Stadtführungen, Wanderungen oder informelle Abende, an denen der kulturelle Austausch und das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund stehen. „Im Winter gab es eine Weihnachtsfeier, die wir dann Winter Party genannt haben, weil natürlich nicht alle unsere Studierenden Weihnachten feiern“, erklärt Kraft. Im Kurs „German Culture Today“ können Studierende das Wichtigste über die deutsche Kultur lernen. In Kooperation mit IPAS, dem Integrativen Projekt für Ausländische Studierende, bietet das International Office auch Exkursionen an. 2015 ging es nach Straßburg und Karlsruhe.
Marketing und Mentoring
Neben der Unterstützung der internationalen Gäste ist Kraft für das Marketing der internationalen Studiengänge zuständig. Am Campus Landau sind das die Masterstudiengänge Ecotoxicology und Environmental Sciences. In Koblenz finden die Studiengänge M.Sc. Mathematical Modeling of Complex Systems und M.Sc. Web Science auf englischer Sprache statt. “Wir machen im Ausland gezielt Werbung für diese Studiengänge. Dafür nutzen wir beispielsweise bestimmte Online-Portale und Webinare. Webinare sind sehr praktisch, da sich Interessierte über das Internet zuschalten können. Das ist ein klarer Vorteil bei größeren Ländern, wie Brasilien oder den USA. So können sich Interessierte entspannt von zu Hause aus zuschalten“, erläutert Kraft. „Der erste Kontakt entsteht oft über E-Mails, es ist dann immer schön, die Personen im Welcome Center zu sehen und ein Gesicht zum Kontakt zu bekommen.“ Ein weiteres Angebot des International Office in Landau ist das Mentoren-Programm: Deutsche Studierende durchlaufen ein Mentoren-Training, das in Kooperation mit IPAS durchgeführt wird. Jeder Mentor betreut zu Beginn des Semesters einen internationalen Studierenden. So gibt es Ansprechpartner vor Ort, die das studentische Leben kennen und die Neulinge bei den ersten Behördengängen unterstützen.
Kleinere und größere Kulturschocks
Für die internationalen Studierenden ist in Deutschland vieles anders, als sie es aus ihrer Heimat kennen. Die hiesigen Temperaturen seien für viele eine Umstellung. „Wir warnen immer vor den Minusgraden und sagen, dass sich die Studierenden warme Kleidung mitbringen oder hier zulegen sollen. Auch die Bürokratie ist für einige neu. Die Gänge von der einen zur nächsten Behörde sind am Anfang eine Herausforderung, aber die meisten leben sich schnell ein“, weiß Kraft. Auch die landschaftliche Umgebung gefällt den Besuchern. Die Südpfalz lockt mit dem schönen Pfälzerwald, der viele Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten bietet: „Viele internationale Gäste schätzen die Nähe zur Natur und die Möglichkeiten zum Wandern. Gerade für Studierende aus dem Bereich Umweltwissenschaften ist das reizvoll“, freut sich Kraft. Für die Zukunft des Welcome Centers wünscht sich die junge Leiterin, die Angebote weiter auszubauen und eine gute Betreuung aller Internationals zu gewährleisten.
Katharina Greb