Low Carb – immerhin
In der Kolumne schreiben unsere Campus-Reporter, allesamt Studierende in Koblenz und Landau, unplugged aus ihrem Alltag. Angela Gräsel erzählt von Zwischenmietern mit merkwürdigen Macken. Meine Mitbewohner sind Weltenbummler. Darum hatte ich schon häufiger das Vergnügen, mit ihren Zwischenmietern zu leben. Das sind jene seltenen Geschöpfe, die für ein paar Monate in den möblierten Gemächern eines fremden Menschen hausen. Objektiv betrachtet eine ziemlich seltsame Vorstellung, als Student allerdings eine finanzielle Win-win-Situation. Nur für die übrigen Bewohner bleibt das Win-win aus. Man kennt die Marotten und Gewohnheiten des anderen nicht und hat eigentlich auch gar keine Lust, sich für die kurze Zeit an diese zu gewöhnen. Die letzte Zwischenmieterin, mit der ich die Ehre hatte, hieß Kari. Ihre Lieblingsbeschäftigung bestand darin, den alteingesessenen WG-Bewohnern Vorträge über ihre Essgewohnheiten zu halten. In Karis Fach befanden sich meist nur Magerquark und fettfreier Joghurt, natürlich laktosefrei. Anfangs hielten wir das für eine unheimlich schlaue Taktik ihrerseits – „Mein“ und „Dein“ wird in unserem Kühlschrank nämlich nicht so groß geschrieben. Bei Magerquark und fettfreiem Joghurt akzeptiert man das „Dein“ hingegen gern. …