Alle Artikel mit dem Schlagwort: Martin Lilkendey

Eines der Porträts von Martin Lilkendey zeigt den zwölfjährigen Enisa aus dem Kosovo. Foto: Lilkendey

Flüchtlingsschicksale in Nahaufnahme

Martin Lilkendey ist Akademischer Oberrat für künstlerische Praxis und Didaktik am Institut für Kunstwissenschaft. Seine neuste Reihe „Where are we going“ porträtiert Flüchtlinge, die in Köln untergekommen sind. Seit September 2014 fotografiert Martin Lilkendey Personen in einem Kölner Container. Das Set ist ein ganz einfaches: ein schwarzer Hintergrund, ein Stativ mit Kamera und eine Fotoleuchte. Die Bilder sind intensiv. Vor allem wenn man weiß, welche Geschichten die Menschen haben, die der Koblenzer Dozent vor seiner Linse hat: Es sind Flüchtlinge. Seine Reihe “Where are we going” ist zur Zeit im Internet zu sehen. „Ich versuche, den Begriff Flüchtling zu personifizieren, meiner Ansicht nach ist der Begriff zu beschränkt und zu negativ behaftet für die Menschen, die damit gemeint sind“, meint Lilkendey. Seitdem die Medien verstärkt über das Thema berichteten, ist es ihm wichtig, die Problematik mit der Sprache anzugehen, die er am besten spricht. „Xenophobie, also Fremdenangst, führt zu Fremdenhass. Diese Angst verschwindet normalerweise, wenn man sich mit den Menschen beschäftigt, sie kennenlernt, sie ansehen kann“, sagt Lilkendey. Die Fotografie bietet in seinen Augen die …

Studentinnen entwickeln analoge Fotografien im Fotolabor am Campus in Koblenz. Foto: Adrian Müller

Fotolabor am Campus: Im Rotlicht die Zeit festhalten und vergessen

Über der Mensaria am Campus Koblenz, im Fotolabor, hantieren Studierende mit Chemikalien und ziehen Negative ab. Braucht man in Zeiten von Digitalfotografie und Photoshop überhaupt noch Fotolabore? Unbedingt! Über den Charme der analogen Fotografie. Volle Filmrollen, das ungeduldige Warten auf den entwickelten Film, die Schnappschüsse aus dem Spanienurlaub: Seit dem Einzug der Digitalfotografie gehörten solche Momente der Vergangenheit an. Schade eigentlich, oder? Martin Lilkendey ist Akademischer Rat für künstlerische Praxis und Didaktik am Institut für Kunstwissenschaft und betreut die Studierenden am Campus Koblenz, die das Fotolabor nutzen. „Digitale Fotografie ist anders und sicherlich ökonomischer, aber nicht unbedingt effizienter als die analoge Fotografie”, findet er. “Dem Digitalen fehlt auf jeden Fall die Seele und die Magie des silbrigen Materials. Gerade Kunst ist mit analogem Material viel schneller möglich als mit konfektionierter Digitalität.“ Das Labor ist spezialisiert auf die Entwicklung analoger Schwarz-Weiß-Filme und deren Belichtung auf Fotopapier. Im Fotolabor können Negative bis zum klassischen Großformat von 4 Mal 5 Inch vergrößert und Papiere bis 50 Mal 60 cm belichtet werden. Für Farbfreunde gibt es zwar keine aktiven …