Als FH-Absolventin erfolgreich eine Dissertation schreiben und an einer Universität Fuß fassen? Das Projekt ZuGewinn des Interdiszplinären Promotionszentrums (IPZ) macht es möglich. Die Angebote gehen auf aktuelle Rechte und Pflichten der Promotion ein und berücksichtigen dabei die individuellen Erwartungen und Bedürfnisse von promotionsinteressierten FH-Absolventinnen.
Wer an einer Fachhochschule studiert hat und promovieren möchte, sieht sich häufig besonderen Hürden gegenüber. Die Klärung der Zugangsvoraussetzungen, Betreuungssuche und erste Schritte in dieser Qualifikationsphase ebenso wie die stetige Weiterbildung und die Einbindung in die neue Universität während der Promotion stellen eine Herausforderung dar. Das Projekt ZuGewinn, finanziert durch das “Programm für mehr Teilhabe von Frauen in der Wissenschaft” des HSP III, unterstützt Absolventinnen von Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, die an einer Promotion interessiert sind oder bereits an der Universität Koblenz-Landau forschen.
Informieren, beraten, qualifizieren
“Häufig werden die universitäre Kultur und die institutionellen Strukturen als fremd wahrgenommen”, berichtet die Koordinatorin des Projekts Anna-Maria Scherhag. Nicht allein die Promotion, sondern auch der Wechsel von einer Fachhochschule an eine Universität birgt viele Herausforderungen. Um diese für promotionsinteressierte FH-Absolventinnen transparenter zu gestalten und zu erleichtern, schafft das Projekt fachbereichsübergreifende Informations-, Beratungs- und Qualifizierungsangebote. “So können wir die fachliche Betreuung des Promotionsvorhabens ergänzen und sowohl vor als auch während der Promotion unterstützend zur Seite stehen”, erklärt Scherhag.
Je nach Bedarf werden allgemeine Informationen über Zugangsvoraussetzungen, Einblicke in die Promotionsphase oder auch individuelle Coachings gegeben. Neben Beratung und Begleitung spielen Qualifizierung und Kompetenzentwicklung eine große Rolle. Workshops vermitteln den Teilnehmerinnen fachspezifische und allgemeine Kompetenzen. Im Rahmen des Programms Mehrwert können die Doktorandinnen sich aktiv in die Veranstaltungsplanung einbringen.
Als Promovierende den Anschluss finden
Durch die Anbindung des Projekts an das Interdisziplinäre Promotionszentrum (IPZ) können bestehende Kontakte außerhalb und innerhalb der Universität genutzt werden. Hier legt das Projekt Wert auf die Förderung von Vernetzung und Austausch, zum Beispiel durch die gezielte Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Hochschultypen auf institutioneller und auch professoraler Ebene. Damit Doktorandinnen der Anschluss an die Universität gelingt, bietet ZuGewinn diverse Möglichkeiten zur Vernetzung an. So wurden verschiedene Angebote initiiert, um den informellen und wissenschaftlichen Austausch zu fördern. “In einem Promotions-Tandem mit einer anderen Doktorandin oder einem anderen Doktoranden kann sich die Promovierende über das Thema und die Methodik ihrer Arbeit austauschen”, erzählt Scherhag. Das Promotions-Tandem ist als Arbeitsgemeinschaft zwischen zwei Promovierenden zu verstehen und trägt ebenfalls dazu bei, Kontakte zu knüpfen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu verstärken.
Scherhag erfährt von den Absolventinnen viel Dankbarkeit für die Hilfe dabei, die Hürden im Promotionsverlauf zu nehmen: “Die FH-Absolventinnen profitieren von der Unterstützung durch das Projekt und die Universität gewinnt mit ihnen neue Perspektiven und Kompetenzen”, freut sie sich. Eine Win-Win-Situation also.
Lisa Engemann