Auf dem Weingut ihres Vaters aufgewachsen, war schon früh klar: Anna wird Weinprinzessin. Ihre Eltern bekamen bereits zur Geburt der Tochter eine Karte mit den Worten „Herzlichen Glückwunsch zur Geburt der Weinprinzessin 2010!“ überreicht. Mit dem Jahr hat es nicht ganz geklappt, aber dafür mit dem Titel. UniBlog hat sich mit der Weinprinzessin Anna Katharina Fath zu einer kleinen Verkostung der Universitätsweine am Campus getroffen.
Schon als kleines Mädchen half Anna Fath im Weingut ihres Vaters mit. Auch heute noch hilft die aufgeweckte 20-Jährige ihrem Vater, sei es im Ausschank auf Weinfesten oder im Verkauf auf dem Gut. Während der erste Universitätswein eingeschenkt wird, ein trockener Spätburgunder, berichtet Anna von ihrem Leben als Winzertochter. „Ich liebe Herbsten! Des macht sehr viel Spaß. Und Flaschen sortieren. Das hab ich damals mit meinem Opa immer gemacht. Denn es gibt bauchigere Flaschen und länglichere Flaschen. Früher wurden die noch sortiert und gewaschen.“
Fath schaut sich die Farbe des Spätburgunders an, schwenkt das Glas ein wenig und urteilt: Ein klares Rot. Sie riecht am Spätburgunder und nippt am Glas. „Einen kräftigen Nachgeschmack hat er. Das ist gut.“ Fath hat als Weinprinzessin ein fundiertes Fachwissen. Und ein Gespür für Trends. Halbtrocken ist das neue Trocken, verrät sie.
Die Krönung
Als Landau eine neue Prinzessin suchte, wurde Anna Fath einfach angesprochen. Spontan sagte sie zu, prompt kam die offizielle Zusage. „Die Krönung war super“, erinnert sie sich. Das Diadem erhielt Fath von der amtierenden Pfälzischen Weinkönigin, Janina Huhn. Während der trockene Riesling ins Glas fließt, erzählt Fath, wie aufgeregt sie damals war. „Einen Tag vor der Krönung hatte ich zwei Klausuren. Da kam alles zusammen.”
Autogramme durfte Fath schon verteilen oder die Dammheimer Landfrauen besuchen. Zu offiziellen Anlässen trägt sie ein Dirndl und unterhält sich mit den Menschen bei einem guten Glas Wein. „Der Riesling hat einen hohen Säureanteil“, bemerkt Fath und betrachtet noch einmal die Farbe des Weines. Dann die Premiere: Ein trockener Rosé ist als nächstes an der Reihe. „Nicht ganz so viel Säure wie der Riesling. Schmeckt dennoch gut und aufgeweckt.“
Abseits vom Amt als Prinzessin
Fath studiert im zweiten Semester Lehramt die Fächer Physik und Mathematik. Sie strahlt, wenn sie über ihr Studium spricht. „Logik, das ist einfach meins. Mir macht es Spaß, Regeln zu verstehen und damit zu spielen, herauszufinden, was der nächste Schritt ist.“ Wenn die junge Studentin mal nicht im Hörsaal sitzt oder als Weinbotschafterin unterwegs ist, dann gilt ihre Leidenschaft dem Bogenschießen, sie unternimmt gern etwas mit Freunden, liest Fantasy-Romane oder kocht. „Am liebsten herzhaft“, schwärmt sie und erzählt, dass zu ihren Leibspeisen „Brotgrumbeere“ (Bratkartoffeln) und Omas hausgemachte Dampfnudeln mit Gulasch gehören – Fath ist eben ein echtes Pfälzer Mädle.
Lisa Braun
Woran erkenne ich einen guten Wein? Tipps von der Weinprinzessin
1. Farbe betrachten:
“Ein guter Wein sollte klar und nicht trüb sein, egal, wie dunkel die Farbe ist. Das ist ein Zeichen dafür, das er gut gereift ist und einen längeren Reifeprozess hinter sich hat. Der Federweißer als Gegenbeispiel ist ein sehr junger Wein und sehr trüb, so sollte ein gereifter Wein nicht aussehen.“
2. Riechen und Kosten
“Einfach das Glas ein bisschen schwenken, damit sich der Geruch des Weins verteilen kann. Dann nimmt man einen großen Schluck und hält diesen kurz im Mund, damit er sich entfalten kann. Dann einfach runterschlucken.”
3. Geschmack zusammenfassen
“Zum Schluss in Worte fassen, was man geschmeckt hat. Da gibt es ja die unterschiedlichsten Bezeichnungen. Bisher ist es mir noch etwas unverständlich, wie ein Wein beispielsweise nach Jasmin schmecken kann. Aber das ein Dornfelder nach Sauerkirsche schmeckt, das ist einleuchtend.”
*Die Universitätsweine und viele weitere Artikel gibt es im Unishop zu erwerben. Hier geht es zur Produktübersicht. |