Ein wenig Geborgenheit in der Fremde – das versucht die Hochschulgruppe IPAS Studierenden aus dem Ausland zu vermitteln. Ehrenamtlich und mit viel Engagement helfen sie Austauschstudenten dabei, sich an unserer Universität schnell einzuleben, Kontakte zu schließen und nicht zuletzt bei den vielen alltäglichen Herausforderungen.
Als Austauschstudent kommt man in eine neue Kultur, ein neues Land und eine neue Stadt. Da kann es schwer fallen, Anschluss zu finden. Am Campus Landau hat sich eine Hochschulgruppe gegründet, die die Gäste aus aller Welt empfängt und bei ihrem Aufenthalt begleitet. Seit 2002 heißen sie die Austauschstudenten in der Pfalz willkommen und versuchen, ihnen das Landauer Semester so schön wie möglich zu gestalten.
Linda Bolle ist eine von den ehreamtlichen Helfern und Organisatoren der IPAS-Gruppe. IPAS, das bedeutet Integratives Projekt Ausländischer Studierender in Landau. Klingt sperrig, ist aber ein sehr menschliches Projekt. Es geht darum, den Austauschstudenten ein Gefühl von Geborgenheit und Heimat zu bieten und ihnen zu zeigen, dass sie hier willkommen sind und man sich für sie einsetzt.
Die Mitarbeit ist ausschließlich ehrenamtlich. Nachwuchsprobleme gibt es trotzdem nicht, erklärt Bolle. „Werbung machen wir nur selten. Die meisten Mitglieder finden zu uns über Mund-zu-Mund-Propaganda“, erzählt die Studentin. Die Helfer sind aus allen Fachbereichen und so eine bunt gemischte Gruppe. Jeder einzelne ist wichtig bei IPAS, erklärt sie. Eine größere Gruppe brauche es, um all die Events planen und durchführen zu können.
Interessante Menschen und eine gute Atmosphäre
Für die Austauschstudenten beginnt ihr Aufenthalt in Landau mit den Welcome-Day. Ähnlich der Orientierungsmesse für Erstsemester werden dort alle wichtigen Informationen über die Stadt Landau und den Campus weitergegeben – nur in kleinerer Gruppe. Vor allem sollen sich die Internationals und die Mitarbeiter von IPAS dort kennen lernen. Pro Semester kommen etwa 15 Studenten aus dem Ausland nach Landau. Teilweise sprechen sie noch nicht so gut oder gar kein Deutsch. Da ist es nicht leicht, sich in das hiesige Studentenleben zu integrieren.
IPAS hilft mit zahlreichen Aktionen, die über das gesamte Semester verteilt sind: Klettern gehen, Grillen, Ausflüge in andere Städte in der Region, kulturelle und kulinarische Abende und einen Internatioinalen Abend zum Abschluss, der mittlerweile seinen festen Platz in der Campuskultur eingenommen hat. Aber auch bei schwierigen Aufgaben, zum Beispiel bei Ämtergängen oder bei der Wohnungssuche, stehen die Ehrenamtlichen den ausländischen Gästen zur Seite, übersetzen und helfen beim Formulare ausfüllen. Dafür wurde ein Mentoren-Programm mit einer Eins-zu-eins-Betreuung eingeführt. Eine weitere Gruppe, die sich IPAS Outgoing nennt, kümmert sich darum, diejenigen Studenten zusammen zu bringen, die im Ausland waren und solche, die sich für einen Auslandsaufenthalt interessieren.
Die Hochschulgruppe IPAS ist regional auf Landau beschränkt, vernetzt sich aber auch mit Organisationen wie dem ESN, dem Erasmus Student Network. So sind Workshops und Aktionen außerhalb der Region möglich. Unterstützt wird die Hochschulgruppe durch das Akademische Auslandsamt, die den Kontakt zwischen IPAS und den neuen Austauschstudenten organisiert und Projekte fördert. Finanzielle Unterstützung erhält die Hochschulgruppe außerdem jedes Semester vom Studierendenparlament.
Interessante Personen und neue Einflüsse
Linda Bolle ist durch eine Freundin zu der Hochschulgruppe gekommen und in die Aufgabe hineingewachsen. Gefallen hat ihr von Anfang an, sich selbst ein wenig wie im Auslandsemester zu fühlen. „Man trifft so viele Menschen, hat ständig neue Einflüsse und die Atmosphäre ist einfach toll.“ Dieses Semester hat sie zu sich nach Hause eingeladen und ein typisch deutsches Gericht gekocht: Spargel mit Kartoffeln und Schinken.
Rosa Stecher