Alles begann mit einer uni-internen Veranstaltung, auf der Studierende eines Seminars von Dr. Uli Gleich ihre selbst produzierten Kurzfilme zeigten. Mittlerweile hat sich das La.Meko zu einem internationalen Filmfestival gemausert und geht in sein 11. Jahr. Organisiert wird es von einer Gruppe ehrenamtlicher Film-Liebhaber der Landauer Universität und der Stadt, die sich in dem Verein „Filmfestival Landau“ zusammengefunden hat. Kerstin Theilmann sprach mit Olaf Kapsitz, Gründungsmitglied des Vereins, über das Festival, das vom 22. bis 27. April 2013 im Universum-Kinocenter Landau stattfindet.
Frühlingsgefühle – unter dieses Motto haben die Organisatoren das diesjährige La.Meko gestellt. Was erwartet die Besucher?
Wir haben erstmals seit vielen Jahren unser Kurzfilmfestival in den Frühling gelegt. Davon versprechen wir uns Lächeln auf den Gesichtern, Sonne im Herzen und Blumen in den Augen unserer Gäste. Unser Programm ist bunt und leuchtend. Frisch sind auch wir… Besonders unsere Filmauswahl wird keinen kalt lassen. Wenn einer den Winter austreibt, dann sind wir das.
Nach welchen Kriterien werden die Filme fürs Festival-Programm ausgewählt?
Im Vordergrund steht bei uns immer die Idee. Ein Film funktioniert nur, wenn einen die Story packt. Da ist es gar nicht so wichtig, wie gelackt so ein Streifen daher kommt. Natürlich spielt es auch eine Rolle, wie handwerklich gearbeitet wurde. Wie teuer die ganze Produktion gewesen ist, interessiert uns hingegen nicht. Eher im Gegenteil. Wir ziehen unseren Hut vor den Filmemachern, die es geschafft haben, mit fast nichts großartige Geschichten zu erzählen.
Grundsätzlich sind die Produktionen, die uns aus der ganzen Welt erreichen (und es waren dieses Mal fast 600!) sehr verschieden und kaum miteinander vergleichbar. So fällt es dann auch schwer, feste Kriterien für die Auswahl festzulegen.
Irgendwelche Kriterien muss es doch aber geben…?
Ein Film muss den Leuten vom Filmfestival Landau e.V. einfach gefallen. Dann ist er im Programm. Bedingung ist weiter, dass der Beitrag nicht länger als dreißig Minuten ist und keinen kommerziellen Zwecken dient.
Was ist das Reizvolle an Kurzfilmen?
Das wirklich Tolle an Kurzfilmen ist, dass sie kurz sind. Im Idealfall bekommen wir in wenigen Minuten eine gesamte Geschichte erzählt. Das geht schnell. Das wird nicht langweilig. Das gefällt. Und wenn nicht, dann ist es zum Glück auch ebenso schnell wieder vorbei und überstanden. Beim Kurzfilm muss man sich nicht zwei Stunden vor die Glotze hängen, um am Ende rauszubekommen, dass das irgendwie alles nichts war. Vielleicht könnte mancher abendfüllende Spielfilm noch richtig gut werden, wenn man ihn auf zwei Minuten zusammen schneiden würde…
Das La.Meko hat ja klein und uni-intern begonnen. Wie wird daraus denn ein internationales Filmfestival?
Eine Handvoll Größenwahn, eine Prise Selbstüberschätzung, ein Hauch Langeweile und ein bisschen Wille, die Kultur in der Stadt anzuschieben. Alles gut umrühren, eine gute Dekade lang köcheln und heiß servieren.
Was war denn der entlegenste Winkel, aus dem Sie einen Film zugeschickt bekommen haben?
Wahrscheinlich Landau! Aus unser Perspektive ist sicherlich Australien ziemlich entlegen. Ist ja schließlich halb rum um den Globus. Landau hat eine Parnerstadt in Afrika: Kigoma in Ruanda. Ein Spitzenpolitiker unserer Stadt äußerte sich uns gegenüber einmal, die Menschen in Ruanda hätten sicherlich größere Probleme als Filme zu drehen. Schön, dass wir auch Einreichungen aus Ruanda bekommen…
Sie sind seit dem Anfang mit im Organisationsteam. Da ist sicherlich viel passiert. Erzählen Sie doch mal ….
…peinliches? Uns ist nichts zu peinlich. Unerwartet waren für uns alle sicherlich die Ausmaße, die das alles angenommen hat. So war das nicht geplant. Wir wollten doch nur ein paar Filme zeigen. Und dann am Ende ein sechstägiges Festival… Da haben wir den Mund schon ganz schön voll genommen. Lustig und skurril waren sicherlich die Zusammentreffen mit einzelnen Würdenträgern. Da wusste man danach manchmal wirklich nicht, ob man lachen oder eher weinen sollte. Wir haben uns in der Regel für ein zynisches Lachen entschieden.
Sechs Tage Filmvergnügen. Ist das für den Besucher denn erschwinglich?
Das La.Meko ist spottbillig. Hier bekommt man für schmales Geld kurze Filme. Normale Menschen zahlen lächerliche 4 Euro pro Filmblock. Und jetzt mal ehrlich, was bekommt man heute noch für vier Euro? Und Studenten kommen für 2,50 Euro rein, so wie alle anderen auch, die Anspruch auf Ermäßigung haben. Das liegt daran, dass wir von Seiten des StuPa stark unterstützt werden. Auch das Studentenwerk greift uns gut unter die Arme und den Asta dürfen wir keinesfalls unerwähnt lassen. So habe ich leider wenig Mitstreiter bei meiner Kampagne: Studenten zahlen das Doppelte!
Das Interview führte Kerstin Theilmann
Mehr Infos zum Fimfestival sowie das Festival-Programm unter www.filmfestival-landau.de |