Längst sind Wissenschaft und Forschung nicht mehr auf Universitäts- oder Landesgrenzen beschränkt, sondern werden immer stärker internationalisiert. Um der Uni Koblenz-Landau innerhalb von EU-Forschungsprojekten mehr Präsenz zu verleihen, unterstützt das EU-Büro seit Anfang des Jahres Wissenschaftler an beiden Standorten bei der Suche nach geeigneten europäischen Forschungsprogrammen.
Zwar bietet der europäische Wissenschaftsraum ein großes Angebot an Forschungsprogrammen, gerade für Nachwuchswissenschaftler ist es aber manchmal gar nicht so einfach, die passenden Kooperationen für ihre Forschungsinteressen zu finden. Hilfe bekommen Mitarbeiter der Universität Koblenz-Landau seit einiger Zeit von Dr. Dagmar Flöck. Sie ist Leiterin des EU-Büros am Campus Koblenz und hat den Überblick über die europäischen Forschungsprogramme. Neben Infoveranstaltungen für Doktoranden, Wissenschaftliche Mitarbeiter oder Professoren aller Fachbereiche sucht sie vor allem nach passenden europäischen Ausschreibungen und Projektideen für die individuellen Forschungsinteressen. “Matching” nennt sie das. “Die Betreuung erfolgt oft unkompliziert via E-Mail. Die Interessenten müssen mir nur einige Schlüsselbegriffe ihre Forschungsfelder betreffend zusenden, dann kann ich EU-weit nach geeigneten Programmen Auschau halten.” Darüber hinaus unterstützt Flöck auch bei der Antragstellung: “Es gibt bestimmte formale Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Außerdem muss der Förderantrag meist in englischer Sprache formuliert werden. Ich versuche, bei diesen Formalia zu unterstützen und vermittle bei speziellen Fragen an internationale Koordinierungsstellen weiter.”
Forschungsprofil der Universität national und international stärken
Bisher sind an der Universität Koblenz-Landau vor allem Wissenschaftler aus der Informatik und den Umweltwissenschaften bei europäischen Projekten aktiv. “Ich persönlich wünsche mir natürlich, dass wir in Zukunft auch andere Fachbereiche auf europäischer Ebene einbinden können”, sagt Flöck. Die promovierte Biophysikerin hat nach ihrer Forschungstätigkeit bei der Europäischen Kommission als Wissenschaftsbeauftragte gearbeitet und will ihre Erfahrung im Wissenschaftsmanagement nutzen, um die Universität Koblenz-Landau in der europäischen Forschungslandschaft besser zu positionieren: “Wir wollen hier langfristig ein internationales strategisches Netzwerk aus verschiedensten Forschungsspektren aufbauen, um europäische Förderprojekte für Wissenschaftler der Uni Koblenz-Landau leichter anwerben zu können.” Ziel des EU-Büros ist es, deren Forschungsthemen international eine größere Sichtbarkeit zu verleihen und somit die Profilbildung der Universität zu intensivieren.
Wettbewerbsfähigkeit der Universität sichern
Das EU-Büro ist Teil des universitären Projeks “Profil3“. Als eine von vier Fördereinrichtungen unterstützt das EU-Büro die Universität darin, die Profilbildung in der Forschung, die Nachwuchsförderung und die Internationalisierung der Universität voranzutreiben. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Universität in einem internationalen Forschungsumfeld zu stärken: “Auf europäischer Ebene ist es nicht nur wichtig, exzellente Forschung zu betreiben, sondern auch den Mehrwert der Forschung für die EU kenntlich zu machen”, weiß Flöck.
Sandra Erber