Das Verfassen von Abenteuern ist ihre Passion: Laura Dümpelfeld investiert viel Zeit und Energie in ihre Texte. Ihre ersten Kurzgeschichten sind bereits als Teil größerer Anthologien im Handel erhältlich. Doch das reicht der Kulturwissenschaftsstudentin noch nicht. Ihr Traum ist es, als Autorin vom Schreiben leben zu können.
Zu ihrem neunten Geburtstag bekam Laura Dümpelfeld ein ganz besonderes Geschenk: Den alten Computer ihres Vaters. Mithilfe der Programme Word und Paint begann sie, eigene Kurzgeschichten zu schreiben. Inspiration fand die heute 27-Jährige in Kinderbüchern wie Hanni und Nanni oder Fünf Freunde. Aus ihrer Liebe zum Lesen entstand eine Leidenschaft für das Schreiben, die bis heute anhält.
Realität und Fantasie
Die Jungautorin bewegt sich im Genre der Phantastik. Egal ob Fantasy, Science-Fiction oder Horror – in ihren Texten lässt sie ihrer Fantasie freien Lauf: „Ich liebe die Phantastik. Sie bietet mir so viele Möglichkeiten eine Geschichte zu erzählen. Die Realität ist oft ernüchternd genug, da tut es gut, nicht immer an sie gebunden zu sein“, erzählt Dümpelfeld. Neben dem Spaß an der Sache verbindet sie vor allem Schweiß, Tränen und Disziplin mit dem kreativen Schreiben: „Einen Anfang zu finden ist immer schwer. Man muss sich einfach hinsetzen und loslegen. Meistens kommt die Motivation dann von alleine.“ Während sie ihre Texte aufsetzt, muss die junge Autorin oft Schmunzeln: „Das ist die Vorfreude auf die Reaktion der Leser. Ich führe gerne in die Irre. Da habe ich mir etwas von J.K. Rowling abgeguckt“, gibt sie zu. Wirklich interessant wird es, wenn sie von der Muse geküsst wird. In diesen Momenten schreibt sie, ohne weiter darüber nachzudenken: „Es ist, als befinde man sich in einem Fluss. Es entwickeln sich Dynamiken, die man selbst nicht mehr kontrollieren kann.“
Faszination Schreiben
In jeder ihrer Geschichten versteckt Dümpelfeld eine Botschaft. Alles, worin sie Diskussionsbedarf sieht, wird Teil der Story: „Es gefällt mir, den Leser in ungewohnte Situationen zu werfen, die ihn zum Nachdenken zwingen. Das schafft Nervenkitzel.“ Sich selbst beschreibt sie als einen begeisterungsfähigen Menschen, der stets mit allem in Kontakt treten möchte: „Ich versuche, meine kindliche Neugier und die Faszination für die kleinen Dinge nicht zu verlieren.“ Diese nutzt Dümpelfeld, um einzelne Szenarien detailliert zu beschreiben und ganze Landschaften in der Fantasie ihrer Leser entstehen zu lassen.
Die ersten Erfolge kann die Jungautorin bereits verbuchen: Zwei Verlage haben ihre Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Erreicht hat sie das vor allem über Ausschreibungen: „Als mir bewusst wurde, dass ein Verlag tatsächlich meine Geschichten veröffentlichen will, bin ich beinahe vor Freude geplatzt.“ Einen Fuß in die Tür zu kriegen, ist dabei ihr größtes Anliegen: „Veröffentlichen muss schließlich auch geübt sein.“
Die Leipziger Buchmesse als Kontaktbörse
Dümpelfelds Vorbild ist der Autor Oliver Plaschka, der unter anderem die Bücher Die Magier von Montparnasse und Das Licht hinter den Wolken verfasst hat. „Das ist Poesie in Buchform“, schwärmt die Studentin, die Plaschka seit einem Zusammentreffen auf der Leipziger Buchmesse persönlich kennt. Jedes Jahr fährt sie nach Leipzig, um wichtige Branchenkontakte zu knüpfen. Als Mitgründerin des Phantastik-Autoren-Netzwerk – kurz PAN – im Jahr 2016 wurde Dümpelfeld zu einem festen Teil der Veranstaltung: „Das Netzwerk bietet Autoren der Phantastik die Möglichkeit, bundesweit gemeinsam auftreten zu können“, berichtet sie. Ihr persönlicher Werdegang lässt sich über ihre Facebook-Seite verfolgen. Sobald sie ihre Bachelorarbeit abgegeben hat, will sich die ehrgeizige Jungautorin ganz und gar auf ihr aktuelles großes Projekt konzentrieren: die Vollendung ihres ersten eigenen Romans.