Berend Barkela ist Doktorand am Campus in Landau und schreibt seine Dissertation am Institut für Kommunikationspsychologie und Medienpädagogik. Neben seinen Kochkünsten zeichnen ihn vor allem seine Socken aus.
Ist Ihre Wohnung typisch für das Zuhause eines Doktoranden?
Dazu habe ich keine Daten (lacht). Doktoranden wohnen hier sonst nicht in so großen Wohnungen, weil sie meist weniger Kinder haben als ich. In Berlin zum Beispiel wohnen Doktoranden wiederum mit mehr Kindern in kleineren Wohnungen, weil die Mieten so hoch sind.
Was haben Sie verändert, bevor wir angekommen sind?
Ich habe den Müll runtergebracht, damit meine Frau stolz auf mich sein kann, sobald sie nach Hause kommt.

Berend Barkela kommt aus Ostfriesland. Darauf ist er stolz und zeigt sprichwörtlich Flagge.

Im Flur der Wohnung stößt man auf viele kleine Fotos von Kunstwerken.
Ihr Markenzeichnen sind ja die unterschiedlichen Socken, die sie tragen. Findet sich so etwas in Ihrer Wohnung wieder?
Ich bin ein Punk, daher die unterschiedlichen Socken. Außerdem ist es morgens einfacher, weil man nicht so lange nach Socken suchen muss. Ich habe eine große Sockenkiste, da greife ich zwei Mal rein – und fertig. Noch bunter als meine Socken sind nur meine Hemden.
Welche Ecke mögen Sie in Ihrer Wohnung am liebsten?
Ich mag die Ecke vor dem Bücherregal, weil ich da gerne sitze und den Kindern vorlese. Ich kann nicht sonderlich viel mit Konzepten von Gemütlichkeit anfangen. Es gibt in der Wohnung keine Ecke, von der ich sagen würde: „Die ist gemütlich!“. Ich bin sehr überzeugt von zweckmäßigen Wohnungseinrichtungen.

Socken spielen im Leben des Doktoranden eine große Rolle – auch bei seiner Inneneinrichtung.

In der Ecke vorm Bücherregal liest Barkela regelmäßig seinen Kindern etwas vor.
Haben Sie ein liebstes Möbelstück oder einen Lieblingsgegenstand?
Der schönste und sicherlich auch der wertvollste Gegenstand in dieser Wohnung ist ein 100 Jahre alter Steinway & Sons-Flügel. Eigentlich ist es nur ein Klavier, aber es ist ein auch kleines Juwel in der Wohnung. Meine Frau und ich geben den Kindern Unterricht. Wir machen viel Musik mit ihnen, was uns große Freude bereitet.
Gibt es in Ihrer Wohnung noch mehr Kuriositäten?
Wir haben eine Eismaschine und eine Fritteuse. Damit können wir die beiden lebenswichtigsten Nahrungsmittel – Pommes und Eis – bequem zu Hause zubereiten.

Der Steinway & Sons-Flügel ist Barkelas kleines Juwel.
In welchem Verhältnis stehen sie zu Ihrer Küche?
Die Küche ist der beste Raum von allen. Hier verbringe ich die meiste Zeit, es wird natürlich gekocht und mal auch ein Glas Wein getrunken. Ich mag vor allem den Ausblick aus der Küche und finde es schön, dass man weiß, wo man ist. Wir schauen direkt auf die Marienkirche, das ist schon ein einzigartiger Ausblick. Außerdem sehen wir direkt auf den Hubschrauberlandeplatz auf dem Krankenhausdach. Das ist voll cool.
Was war Ihnen bei der Wohnungssuche wichtig?
Es war uns wichtig, dass wir schnell eine Wohnung bekommen, weil wir kurzfristig aus unserer alten Wohnung ausziehen mussten. Wir hatten sehr viel Glück, diese schöne Wohnung zu finden und sind sehr zufrieden damit.

Die Küche ist der Lieblingsraum des Ostfriesen.

Das liegt sicherlich auch am grandiosen Ausblick auf die Marienkirche und den Hubschrauberlandeplatz.
Zum Thema Haushalt: Wie organisieren Sie Ihren Alltag?
Unser Alltag ist völlig chaotisch. Wir beide sind Doktoranden an der Uni. Wir wechseln uns mit der Versorgung der Kinder ab und haben Absprachen darüber, wer wann zu Hause ist. Oft kommt aber auch etwas dazwischen, dann muss kurzfristig das Alltagschaos umorganisiert werden. Das ist jedes Mal eine Herausforderung.
Für die Serie So wohnt der Campus gewähren uns Studierende und Lehrende Einblicke in die eigenen vier Wände.
Gibt es etwas, dass Sie in der Wohnung vermissen?
Ein Balkon wäre wirklich wundervoll, momentan müssen wir zum Grillen und Frittieren immer in den Garten.
Was machen sie zum Ausgleich vom Arbeitsalltag?
Ich koche sehr gerne und vor allem für alle möglichen Menschen. Für meine Familie, Freunde, Kollegen, Nachbarn und Studierende. Manchmal schlafe ich auch.

Kochen ist für Barkela ein entspannter Ausgleich zum manchmal stressigen Alltag.
Sie sind gebürtig aus Ostfriesland. Was unterscheidet die ostfriesische und die pfälzische Lebensart?
Die Menschen hier sind unangenehm freundlich (lacht). Die Pfälzer sind schon ein liebenswertes Völkchen. Als Norddeutscher ist mir aber eine grundsätzliche Distanziertheit unter Menschen näher als die herzliche Lebensart der Pfälzer. Die war am Anfang schon irritierend. Ich veranstalte mittlerweile das einzige Landauer Grünkohlessen und serviere dazu nur noch Würste aus der Pfalz. Die sind besser als Pinkel.
Interview: Bastian Stock