So wohnt der Campus
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Wohnen in den eigenen vier Wänden – Leben in der ganzen Stadt

Henrike Kamp hat von der WG zur Ein-Zimmer-Wohnung gewechselt. Die Sonderpädagogik-Studentin erzählt von den Vorteilen und Nachteilen des Alleinlebens. Foto: Philipp Sittinger

Henrike Kamp hat von der WG zur Ein-Zimmer-Wohnung gewechselt. Die Sonderpädagogik-Studentin erzählt von den Vorteilen und Nachteilen des Alleinlebens. Foto: Philipp Sittinger

Die Sonderpädagogikstudentin Henrike Kamp wohnt in einer kleinen, gemütlichen Ein-Zimmer-Wohnung im Landauer Norden. Die eigene Wohnung bedeutet Freiheit und Selbstbestimmtheit, doch sie hat nicht nur Vorteile: Henrike Kamp erzählt, wie sie mit wenig Platz umgeht und was zu tun ist, wenn ihr doch mal die Decke auf den Kopf fällt.

Sie sind von einer WG in eine Ein-Zimmer-Wohnung gezogen. Was ist jetzt anders?

Es hat sich schon einiges geändert. Besonders angenehm ist, dass ich nie warten muss, bis das Bad frei ist. Wenn etwas dreckig ist, dann ist es mein eigener Dreck. Es hat aber natürlich auch Nachteile: Niemand außer mir selbst ist für die Wohnung verantwortlich. Das heißt, ich muss mich um alles selbst kümmern. Ich fühle mich damit aber freier als vorher. Von zuhause auszuziehen, war der erste Schritt. Jetzt aber ganz allein für sich verantwortlich zu sein, fühlt sich noch mehr nach Freiheit an. Dass ich keine Mitbewohner mehr habe, finde ich positiv und negativ zugleich. Früher war es so, dass immer jemand da war, wenn ich nach Hause kam. Das hat mir an einer WG schon sehr gefallen. Dafür nervt aber auch niemand, wenn ich mal meine Ruhe brauche.

So wohnt der Campus. Foto: Amanda Vick/UnsplashFür die Serie So wohnt der Campus gewähren uns Studierende und Lehrende Einblicke in die eigenen vier Wände.

Nur ein Zimmer: Haben Sie manchmal das Gefühl, die Decke fällt Ihnen auf den Kopf?

Manchmal schon, ja. Doch das ist auch nicht wirklich anders als in einer WG. Da hatte ich ja auch nur ein Zimmer. Außerdem habe ich viele Freunde in der Nähe, bei denen ich vorbeikommen kann, wenn ich Gesellschaft brauche. Ich bin generell viel unterwegs: Ich wohne zwar hier in meiner Ein-Zimmer-Wohnung, aber ich habe eher das Gefühl, in der ganzen Stadt zu leben.

Die Wohnung ist mit nur einem Zimmer recht klein. Wie bringen Sie hier alles unter?

Mir gehört noch ein Schrank vor der Tür im Treppenhaus. Da habe ich viel untergebracht. Je nach Jahreszeit stelle ich Schuhe, Jacken und so weiter draußen in den Schrank. Die zur Jahreszeit passenden Sachen behalte ich dann in der Wohnung. Außerdem habe ich beim Umzug sehr viel aussortiert. Man merkt gar nicht, wie viel Zeug man besitzt, wenn man viel Platz hat. Inzwischen überlege ich mir zweimal, ob ich etwas wirklich brauche, wenn es viel Platz wegnimmt. Ein paar Tricks helfen, den Raum optimal zu nutzen: Zum Beispiel habe ich Klappstühle, die zur Seite stellen kann, mein Nachttischchen ist gleichzeitig ein Aufbewahrungskorb für Handtücher und ich habe ein paar Wandregale aufgehängt. Die bringen erstaunlich viel Platz für Bücher und Ordner.

In einer Ein-Zimmer-Wohnung will Stauraum clever ausgenutzt sein.

Klappstühle schaffen zusätzliche Sitzgelegenheiten.

Wie lief die Wohnungssuche ab?

Die Wohnung zu finden, war eigentlich ganz einfach. Da ich schon in Landau war, konnte ich in Ruhe suchen. Bei dieser Wohnung hatte ich Glück, dass sie gerade frei war. Ich habe dann sofort den Vermieter angeschrieben. Als ich das erste Mal hier war, sah es ein bisschen runtergekommen und noch ganz anders aus. Trotzdem habe ich mich sofort wohlgefühlt und ich hatte viele Gestaltungsideen. Außerdem ist die Lage ist super.

Auch eine kleine Wohnung lässt sich gemütlich gestalten.

Das Haus nebenan ist sehr nah, man kann bei den Nachbarn quasi ins Wohnzimmer sehen. Stört das?

Am Anfang fand ich es komisch. Doch inzwischen habe ich herausgefunden, dass ich die Leute in der Wohnung gegenüber kenne – in der kleinen Stadt Landau war das ja schon fast zu erwarten. Es sind teilweise Freunde von mir, deshalb finde ich es inzwischen eher witzig. Wir winken uns ab und zu und ein Dosentelefon ist auch schon in Planung.

Haben Sie vor dem Interview in der Wohnung etwas verändert?

Nicht viel, ich habe ein bisschen aufgeräumt und geputzt. Hauptsächlich lagen hier Klamotten herum, da ich ein paar aussortierte Sachen von einer Freundin anprobiert habe. Außerdem habe ich Schnittblumen gekauft. Ich glaube, es ist das erste Mal, dass ich Blumen in der Wohnung habe, seit ich hier wohne (lacht).

Haben Sie einen Lieblingsgegenstand?

Ganz klar das Sofa: Ich würde behaupten, ich lebe hauptsächlich auf dem Sofa. Ich schlafe ab und zu darauf, ich esse oft hier, chille oder lerne. Auch Freunde von mir nutzen das Sofa gern für diese Zwecke. Häufig schlafen auch Freunde oder Familienmitglieder, die zu Besuch sind, auf meinem Sofa.

Das Sofa ist das Herzstück der Wohnung und beherbergt Übernachtungsgäste.

Was würden Sie an der Wohnung gern ändern?

Ein weiteres Zimmer wäre natürlich nicht schlecht – realistisch gesehen aber eigentlich nicht viel. Ein Sofa mit Ausziehfunktion wäre schön, dann könnten mehr Leute übernachten. Eventuell würde ich mir ein größeres Bett kaufen, aber das würde wieder Platz wegnehmen. Also eher nur das Ausklappsofa.

Wenn Ihre Wohnung einen Charakter hätte, wie würden Sie den beschreiben?

Gemütlich. Die Wohnung ist ein einfacher und total gemütlicher Ort. Und man findet sich schnell darin zurecht.

Henrike Kamp schätzt ihre Wohnung als gemütlichen Rückzugsort.

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