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Recherche, Regionales und Rosenmontag

Die Rheinische Landesbibliothek in Koblenz befindet sich ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs. Foto: LBZ

Die Rheinische Landesbibliothek in Koblenz befindet sich ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs. Foto: LBZ

Du suchst Literatur für deine Abschlussarbeit oder Literaturempfehlungen? Dich interessieren regionale Themen und Artefakte? Vielleicht echte Briefe von Clemens Brentano? Dann ist die Rheinische Landesbibliothek eine gute Anlaufstelle neben der Universitätsbibliothek. Außerdem gibt es viele verschiedene Veranstaltungen. Aktuell eine Ausstellung zum Thema Karneval und Kultur in Kooperation mit den Studierenden des Campus Koblenz.

Manchmal findet man in der Universitätsbibliothek am Campus Koblenz nicht das Buch, das man gerade braucht. Das bedeutet: Fernleihe. Aber vielleicht hilft schon ein Besuch in der Rheinischen Landesbibliothek nahe dem Koblenzer Bahnhof. Als wissenschaftliche Bibliothek konzentriert sich der Medienbestand in erster Linie auf Forschung und Fortbildung. Also das, was Studierende bei ihren Abschlussarbeiten brauchen. Seit dem Zusammenschluss zum Landesbibliothekszentrum (LBZ) umfasst der LBZ-Katalog über 2 Millionen Medien. Auch die Bestände der Landesbibliothek Speyer und Bibliotheca Bipontina Zweibrücken können ohne Kosten bestellt werden.

Die weite Welt beginnt schon vor der Haustür. Unter dem Motto Region entdecken gehen wir mit euch auf Erkundungstour.

Aber Studierende profitieren nicht nur von den Büchern und elektronischen Medien. Als zusätzlicher Arbeitsort bietet sie Druck- und Scannmöglichkeiten oder auch Still- sowie Gruppenarbeitsräume.  “Wir sind die ergänzende Bibliothek für den Literaturbedarf der Studierenden”, sagt Dr. Barbara Koelges. Sie ist Fachreferentin und Ansprechpartnerin für Ausstellungs-Kooperationen mit dem Campus Koblenz. Wenn kurz vor den Prüfungen die Campus-Bibliothek zu voll ist, kann man hier eine Alternative zum eigenen Schreibtisch finden.

Außerdem kann man unter den vielen Fachreferenten einen Ansprechpartner für die eigene Literaturrecherche finden. “Wir werden fast nie nach Ideen gefragt”, sagt Koelges. “Beratung und Literatur zu Themen zu finden, ist eigentlich eine unserer grundlegenden Aufgaben.”

Regionale Kultur von früher bis heute

“Wenn Studierende ein regionales Thema bearbeiten, sind sie bei uns eigentlich immer an der richtigen Adresse”, so Koelges. Neben der Fachliteratur hat sich die Landesbibliothek nämlich auf Regionales spezialisiert. Was ist in der Region erschienen? Oder was hat mit bekannten Personen wie Clemens Brentano zu tun? Originale Briefe, Tagebücher, Vorlesungsaufzeichnungen – all das kann man hier finden. Auch Restteile der Bibliothek von Kaiserin Augusta oder erste Reiseführer von Karl Baedeker haben hier ihren Platz.

Ein Brief von Clemens Brentano an Hermann Josef Dietz. Foto: dilibri Rheinland-Pfalz

Ein Brief von Clemens Brentano an Hermann Josef Dietz. Foto: dilibri Rheinland-Pfalz

Diese Dinge können nicht ausgeliehen, sondern nur im Lesesaal und bei Ausstellungen bewundert werden. Die Bibliothek organisiert regelmäßig Veranstaltungen, zum Beispiel Lesungen mit Autoren oder Vorträge zu Schlössern, Festungen und Burgen. Häufig laufen die Veranstaltungen in Form von Kooperationen. So gab es in Zusammenarbeit mit der damaligen Gleichstellungsbeauftragten am Campus Koblenz, der Professorin Helga Arend, Veranstaltungen rund um die Themen Gender, Feminismus und Gleichstellung. Außerdem ist das Landesbibliothekszentrum Verbundpartner im Projekt Gruß und Kuss – Briefe digital der Universität Koblenz-Landau, das in diesem Frühjahr startet.

Inzwischen gab es auch drei Ausstellungen in Kooperation mit dem Institut für Germanistik am Campus Koblenz.

Eine alte Ansicht von Koblenz in F. C. Vogels "Panorama des Rheins". Foto: dilibri Rheinland-Pfalz

Eine alte Ansicht von Koblenz in F. C. Vogels “Panorama des Rheins”. Foto: dilibri Rheinland-Pfalz

Karneval, Universität und Landesbibliothek – das passt

Egal ob Olau, Allaf oder Helau…In diesem Jahr sind die gewohnten Karnevalsfestivitäten ausgefallen. Wer zumindest ein wenig Karnevalsgefühl haben und noch etwas über die Kulturtage lernen möchte, ist bei der aktuellen Ausstellung an der richtigen Adresse. Studierende aus zwei Seminaren am Institut für Germanistik rollen die kulturelle Bedeutung des Karnevals aus unterschiedlichen Betrachtungswinkeln auf. Warum verkleiden wir uns? Welche Bedeutung hat die Sprache? Was ist eine Karnevalszeitung? Gab es Karnevalslieder zur NS-Zeit?

Seit dem 10. Februar können Narren und Interessierte die Ausstellung bewundern. Aufgrund der aktuellen Lage wurde eine kreative Lösung gefunden: Plakate wurden von innen gegen die Fenster der Bibliothek geklebt.  Dazu kommt das ein oder andere passende Exponat. Also ganz einfach im Vorbeigehen von draußen lesen und erfreuen. Aber Beeilung: Die Plakatausstellung endet am 14. März. Eine Onlineausstellung über die Seite des Landesbibliothekszentrums ergänzt die Fensterausstellung. Viele Zusatzinformationen, praktischen Beispiele und Audiodateien helfen hier, in die richtige Stimmung zu kommen. Auch die Eröffnung fand online statt. Unter anderem mit einem Beitrag von Dörthe Dutt, einem echten Schwergewicht im Koblenzer Karneval.

Damit die Ausstellung trotz Pandemie angeschaut werden kann, wurden die Plakate von innen an die Scheiben geklebt. Foto: Jan Luca Mies

Damit die Ausstellung trotz Pandemie angeschaut werden kann, wurden die Plakate von innen an die Scheiben geklebt. Foto: Jan Luca Mies

Die Kooperation mit den Studierenden der Germanistik geht in diesem Jahr schon in die dritte Runde. Die Idee stammt von den Professoren Stefan Neuhaus und Hajo Diekmannshenke. Beide leiten jeweils eins der Seminare, die die Ausstellung gestalten. Die Dozierenden kennen Koelges durch das Brentano-Kolloquium. Die Themen der ersten beiden Ausstellungen waren ‘Reisen’ und ‘Heimat’. Die Fachreferentin Koelges sieht die Kooperation als Bereicherung für das Programm. “Es ist etwas anderes, etwas Lebendigeres.”

Praktische Erfahrungen für jedermann

Gerade für Studierende der Kulturwissenschaften ist ein Praktikum in der Öffentlichkeitsarbeit der Rheinischen Landesbibliothek interessant. Dabei sammeln sie spannende Einblicke zum Beispiel in die Veranstaltungsarbeit und die historischen Sammlungen. Auch die Betreuung der Ausstellungen gehört ins Aufgabenfeld. Natürlich ist nach dem Studium auch die Ausbildung zum wissenschaftlichen Bibliothekar möglich. Diese Stellen sind immer fachbezogen ausgeschrieben. Je nach Bedarf kann zum Beispiel der Wirtschaftswissenschaftler, der Historiker oder auch der Germanist gesucht werden.

Außerdem bietet das Landesbibliothekszentrum an allen Standorten Schulungen in Informationskompetenz an. Das sind Rechercheschulungen, die ganz individuell angepasst werden. Egal ob für Schule, Studium, Ausbildung oder einfach so.

Und wer darf das alles nutzen?

Und jeder kann es nutzen. Mit einem gültigen Adressnachweis bekommt man ganz schnell einen Ausweis. Wer auf die Onlineressourcen der Onleihe zugreifen möchte, muss zehn Euro pro Jahr bezahlen.

Bei den aktuellen Corona-Bestimmungen können jeden Tag zwischen 10 und 15 Uhr vorbestellte Bücher abgeholt werden. Die Onlinefunktionen sind natürlich auch verfügbar.

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